Kapitel 25*

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Er lässt mich in seinem Zimmer runter und sofort machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben.

***

Joannas Sicht

Der Atem, einer Person an meinem Hals, kitzelt mich leicht, weshalb ich aus meinem Schlaf erwache. Träumen tue ich seit langem nicht mehr. Nun ja, viel eher erinnere ich mich nicht mehr an meine Träume.

Jedenfalls blicke ich mit halb geschlossenen Augen auf meine rechte Seite. Wie erwartet, erblicke ich meinen gestrigen "Fang". Ich versuche so leise, wie es nur möglich ist, aufzustehen. Vergeblich. Die Arme, die er um meinen Bauch geschlungen hat, habe ich zu dem Zeitpunkt noch nicht bemerkt, weshalb er mich grummelnd etwas mehr an sich zieht. Das macht es allerdings nicht gerade besser. Ich will doch einfach nur nach Hause, ohne mit ihm sprechen zu müssen.

Dieses Mal versuche ich zuerst seine Arme von mir wegzukriegen. Das klappt schon mal. Soweit so gut, jetzt nur noch versuchen aufzustehen undzwar geräuschlos.

Träum weiter. So ein Trampel, wie du es bist, wirst du es niemals schaffen, geräuschlos aufzustehen.

Hör auf so dumm zu lachen! Wieso kann man keine inneren Stimmen umbringen?

Weil ich du bin? Weil ich imaginär bin? Soll ich noch mehr aufzählen?

Das war Sarkasmus! Beruhig dich, Joanna. Du ignorierst sie jetzt einfach. So schwer kann es ja nicht sein. So.

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, stehe ich lautlos auf. Hach, endlich. Als ich stehe, fällt mir eine Sache auf, die ich eigentlich schon hätte bemerken müssen, als ich aufgewacht bin. Undzwar bin ich nackt. Ich schaue mich in dem Raum um, bis ich meine Unterwäsche erblicke. Moment, ist die zerrissen? Oh man, was soll ich denn nun anziehen? Gerade als ich mich bücken will, um den zerrissenen Slip von näherem zu betrachten, werde ich von einer verschlafenen Stimme mitten in der Bewegung aufgehalten. "So wacht man doch gerne auf.", sagt mein One-Night-Stand mit einer rauen Morgenstimme. Oh Gott, wenn ich etwas wählen muss, was ich an einem Jungen liebe, dann ist es diese Morgenstimme.

Naja, auf jedenfall halte ich in meiner Bewegung inne und wage es gar nicht erst mich umzudrehen. Wieso muss er denn auch gerade jetzt aufwachen? Ich blicke immernoch auf den Boden und erblicke mein Kleid vom gestrigen Abend. Wenigstens ist das nicht zerrissen, denn sonst hätte ich ein wahrhaftiges Problem.

Als ich es mir übergezogen habe, traue ich mich endlich mich umzudrehen. Der Junge hat sich auf seinem Arm abgestützt und schaut, mit einem Grinsen, zu mir. "Hats dir die Sprache verschlagen?", grinst er mich an. "Nein, eigentlich nicht. Ich frage mich gerade nur, wie ich mit jemand so hässlichem schlafen konnte.", erwidere ich gleichgültig. Um ehrlich zu sein, sieht er keineswegs hässlich aus. Aber das würde sein Ego nur vergrößern, wenn das überhaupt klappen würde.

Da ich einfach nur nach Hause will, verabschiede ich mich von ihm. "Halt, warte, soll ich dich fahren?", fragt er mich. Pff, das kann ich auch selbst. "Nein, danke." lehne ich ab. "Ach komm, du weißt bestimmt noch nicht mal, wo du bist.", verharrt er weiterhin darauf." "Natürlich weiß ich das!" "Na dann. Wir sehen uns.", grinst er weiterhin. "Ich hoffe doch, nicht."

Da ich meine Schuhe in diesem Raum nicht gesehen habe, laufe ich einfach barfuß die Treppe hinunter. Die Hälfte habe ich schon hinter mir und schon finde ich meinen ersten, roten High Heel. Ich hebe diesen auf und laufe weiter die Treppe hinunter. Hoffen wir mal, dass ich den zweiten auch noch hier im Haus finde.

Auf der Suche nach der Haustür finde ich auch schon meinen zweiten High Heel.

Wie im Gottes Willen bist du bitteschön mit einem High Heel die Treppe hoch gelaufen? Oder nein warte, ich will es garnicht wissen.

Die Haustür finde ich recht schnell und bin dementsprechend auch sehr schnell aus dem Haus raus. Die frische Morgenluft umhüllt mich sofort und ich atme tief durch die Nase ein. Dabei schließe ich meine Augen, das tut einfach nur gut.

Ich öffne meine Augen wieder und blicke ich mich um. Ohoh. Wo bin ich denn hier gelandet? Ich kenne diese Gegend nicht oder ich kann mich nicht daran erinnern, jemals hier gewesen zu sein. Ich taste mich nach meinem Handy ab, welches ich aber nicht finde. Fuck. Mein Handy habe ich in meine Clutch gelegt und diese habe ich aber nicht bei mir. Okay, Joanna, denk nach! Wo hast du sie zuletzt gesehen? Ähm, in dem Haus meiner neuen "Bekanntschaft".

Bist du so dumm oder tust du nur so? Sie ist in der Wohnung von dem heißen Arsch!

Warte, heiß? Naja, egal, also muss ich wohl oder übel wieder da rein. Ich drehe mich um und sehe wie er an einem Fenster steht. Grinsend und oberkörperfrei hält er mein Handy hoch. Er hat es gewusst! Mit einem Schnauben laufe ich zurück zu der Tür. Bevor ich klopfen kann, wird sie schon geöffnet. Wie heißt er eigentlich? Ach egal, ich werde ihn sowieso nie wieder sehen, hoffentlich. "Meine Tasche.", verlangend strecke ich meine Hand aus. "Was kriege ich dafür?" Will er etwa spielen? Okay, er will ein Spiel? Dann kriegt er ein Spiel!

Ich gehe einen Schritt nach vorne. "Was willst du denn?", hauche ich, da ich nun direkt vor ihm stehe. "Eine Wiederholung?" Oh nein! "Was immer du willst." Er schluckt. Das wird ein Spaß! Er küsst mich sofort wild auf den Mund. Ich lege meine Arm um seinen Nacken und seine Hände legen sich auf meine Hüfte. Nach ein paar Sekunden nehme ich meine Hände von seinem Nacken und lege sie auf seine Brust, um ihn an die nächstbeste Wand zu drücken. Dort vergrabe ich meinen Kopf in seine Halsbeuge und verteile einzelne Küsse. Ich fange an zu saugen und daraufhin kommt auch meine Zunge mit ins Spiel. Er knurrt leise und drückt mich noch mehr an ihn und ich kann schon seine Errektion spüren.

Als ich mit seinem Hals fertig bin, betrachte ich stolz mein Werk. Das ist mal ein toller Knutschfleck geworden! Ich grinse leicht und trenne mich von ihm. Irritiert schaut er mich an. "Als ob ich noch ein Mal mit dir schlafen würde." Sprachlos blickt er mich an. Dieser Blick verwandelt sich aber auch schon sofort in Wut. Er hat es wohl erst jetzt realisiert. "Tickst du nicht mehr richtig? Erst scharf machen und dann einfach aufhören?" "Tja.", zucke ich mit der Schulter. "Das wirst du noch bereuen!", knurrt er. "Das glaube ich eher nicht. Bye!", grinse ich. Ich bücke mich nach der Clutch, die er fallen gelassen hat, drehe mich grinsend ein letztes Mal zu ihm um und muss mir ein Lachen verkneifen. Das sieht einfach zu witzig aus!

Erneut gehe ich aus dem Haus, diesmal aber mit meinem Handy. Ich rufe mir ein Taxi. Dieser kommt auch schon nach minütigem Warten. Ich nenne ihm die Adresse von Em. Nach Hause will ich noch nicht und außerdem muss ich das mal jemandem erzählen. Sonst werde ich noch krank!

Bist du das nicht schon?

Nein, und jetzt sei wieder still! Keiner will dich, keiner mag dich!

Ich bin du! Wo ist denn der Sinn?

Lachst du mich gerade ersthaft aus? Oh man, ich werde wirklich krank. Das ist doch nicht mehr normal!

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now