Kapitel 10*

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Blakes Sicht (Währenddessen)

Na toll, erst eine neue Stadt, ohne meine Freunde und jetzt auch noch eine neue Schule. Ich habe gedacht, dass Dad mich wenigstens jetzt ein bisschen versteht. Aber nein, ich muss mein komplettes Leben neu aufbauen. Den ganzen Respekt in meiner Heimat habe ich nicht umsonst bekommen! Das war alles hart verdient. Und außerdem komme ich mit Veränderung nicht wirklich gut klar.

Ich bin schon gereizt, da ich im letzten Kampf auch noch verloren habe. Aber jetzt kommts... Gegen ein Mädchen. Okay, aber zu meiner Verteidigung: Sie hat echt Kraft!

Naja, jetzt werde ich, wie gesagt, gezwungen zur Schule zu gehen. Und eine kleine, klitzekleine, Stimme in meinem Kopf, hofft insgeheim sie in der Schule anzutreffen.

Ich gehe in mein Bett, denn mit diesem Gedanken komme ich echt nicht klar. Vielleicht hat sie mich auch zu hart getroffen? Ich denke ja schon wieder an sie! Das macht einen ja regelrecht krank.

Gibs wenigstens zu! Sie ist hübsch, stark und noch viel wichtiger... Sie kann sich selber verteidigen. Genau dein Typ.

Nein, ist sie nicht! Ja klar, sie ist hübsch und ja, sie ist stark, aber das hat nicht zu bedeuten, dass sie gleich mein Typ ist. Ihr alle kennt sie, ihr alle hasst sie... Darf ich vorstellen. Meine innere Stimme!

Es ist endgültig. Ich muss zum Arzt, ich werde ja noch zum Moderator.

Nächster Morgen

Miesgelaunt. Das ist meine einzige Stimmung an diesem Morgen. Wozu gibt es überhaut einen Wecker? Oder noch bessere Frage: Wozu gibt es Schule? Ich höre ja noch nicht einmal zu. Und lernen tue ich auch nichts. Lehrer werden auch nie ernst genommen. Und selbst wenn man an diesem Ort etwas lernen sollte, würde man so früh am Morgen doch nichts in den Kopf kriegen. So früh arbeiten Gehirne einfach nicht!

Eine eiskalte Dusche wird mich wecken. Das tut es immer.

Nur noch zehn Minuten. Das muss reichen bei meiner Art von Auto fahren. Mal sehen wie diese Schule ist. Na dann mal los.

Als ich aussteige, entgehen mir nicht die vielen gaffenden Blicke. Ob sie an mein Auto oder an mich gerichtet sind weiß ich zwar nicht, aber ich denke mal an uns beide. Mein Blick schweift einmal über den gesamten Hof, der übrigens mit den Parkplätzen verbunden ist.

Diese Augen. Diese hellen, grünen Augen habe ich doch schon mal gesehen. Aber wo? Ein Blick in ihr Gesicht reicht mir. Das ist das Mädchen, das gegen mich im Kampf gewonnen hat. Das Mädchen, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht.

Ich merke, wie ihr Blick auch an mir hängenbleibt. Ich sehe Überraschung in ihren Augen. Aber dieser Einblick ist mir auch nur ganz kurz gewährt. Im nächsten Moment sehe ich nichts mehr in ihrem Blick. Ich kann meine Augen einfach nicht von ihren lösen. Es geht einfach nicht.

Ein Mädchen springt auf ihren Rücken. Sie fallen runter. Das Mädchen hat wohl nicht damit gerechnet. Ich zucke auch leicht zusammen, fragt nicht. Ich weiß auch nicht wieso. Ich stoße mich von meinem Wagen ab und gehe in das Gebäude, das Schule heißt. Wie ich sie doch hasse.

Scheiße, ist die Schule groß! Toll, jetzt auch noch jemanden nach dem Weg fragen.

Das Mädchen war echt süß. Ich habe sie nur gefragt, wo das Sekretariat ist und sie stottert rum und wird daraufhin auch noch rot. Wie ich meine Wirkung auf weibliche Wesen doch genieße.

Mit dem Stundenplan und den Büchern in der Hand suche ich mein Spind. Ich bin schon zu spät. Da werden diese paar Minuten nicht von Bedeutung sein. Am Spind angekommen, lege ich alles rein. Okay, jetzt nur noch den richtigen Raum finden. Ein älterer Mann kommt auf mich zu. "Wer sind Sie und wieso sind Sie noch nicht im Unterricht!" Es sollte wohl nach einer Frage klingen, tut es aber nicht. "Gegenfrage: Wer sind sie?" "Ich bin der Direktor. Das erklärt wohl meine Frage. Sie sind der neue Schüler, nicht wahr?" Sehe ich wirklich so ahnungslos aus? "Ähm, ja, mein Name ist Blake Dixon. Dürfte ich mal fragen, wo dieser Raum ist?", und zeige dabei auf den Raum, der auf dem Stundenplan steht. "Kommen Sie mal mit." Das klingt nicht nach einer Bitte. Und seinem Aussehen nach zu urteilen, ist mit ihm auch nicht wirklich zu spaßen. Ich bin zwar keiner, der Respekt vor anderen hat, aber wenn ich sehe, dass diese den Respekt verdient hat, gebe ich demjenigen auch den Respekt.

Wir laufen in einen Raum. Das sieht aber nicht wirklich nach einem Klassenzimmer aus. Dann sind wir wohl in seinem Büro. Er macht eine Durchsage an eine Joanna. Mal schauen, wie sie so auf mich reagiert.

Damit habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Also wenn das nicht Schicksal ist, weiß ich auch nicht mehr. Diese Joanna ist das Mädchen, das mir nicht mehr aus den Kopf gehen will. Sie soll mich also rumführen, hmm. Das ist meine Chance. Jemanden wie sie brauche ich einfach in meiner "Sammlung". An meiner alten Schule wurde ich Badboy genannt. Was aber auch der Wahrheit entspricht. Ich habe schon viele krumme Dinge getan, wurde aber noch nie dabei erwischt. An der ein oder anderen Schlägerei war ich auch schon beteiligt. Ich wurde auch Player genannt. Jeden Tag eine andere. Wenn man so nachdenkt... Ich bin ein richtiges Arschloch. Aber anders habe ich den Umgang mit Frauen nicht gelernt.

Nach der "Rundführung" habe ich es mit einem Anmachspruch versucht. Sie hat sich vor lachen kaum noch eingekriegt. Naja, wenigstens hat sie gelacht. Manche haben damals nicht so locker damit reagiert. Aber irgendwie ist das schon ganz beleidigend. Ich mein, sie wird durch meine Anwesenheit nicht einmal nervös. Sobald ich ein Mädchen nur angeguckt habe, wird sie schon nervös. Doch diese Joanna wird wirklich schwer werden. Aber es gibt eine gute Sache. Wir haben gemeinsame Kurse. Viele gemeinsame Kurse

In der Pause stoße ich gegen jemanden. Aber ich wäre doch nicht ich, wenn ich ihn nicht angeschrien hätte. "Pass doch auf wo du hinläufst!" "Pass du doch auf wo du hinläufst! Wer bist du eigentlich... Hab dich hier noch nie gesehen." "Blake. Blake Dixon." Er reicht mir seine Hand und wir machen so einen Handschlag. "Collin Davis. Komm mal mit. Ich stell dir paar Leute vor." Wir gehen zu einem Tisch, der von drei Jungen besetzt ist. Sie sehen nicht wirklich harmlos aus. Das ist gut. Ich habe nämlich nicht vor mit Leuten abzuhängen, die vor allem zurückschrecken würden.

"Jungs. Das ist Blake. Blake, das sind Ethan, Liam und Isaac." Dabei zeigt er auf den entsprechenden. Wir sprechen noch eine Weile und gehen dann in den nächsten Kurs. Ich habe, wie es aussieht mit Liam noch Deutsch, Chemie, Spanisch und Mathe. Jetzt habe ich nur noch eine Stunde Spanisch und dann endlich Schluss.

Das wird auch mal Zeit. "Hey Blake. Wir gehen noch an den Strand. Kommst du?" "Klar. Ich hol nur kurz meine Badehose." "Okay. Wir warten dann dort auf dich." Ich wollte eh mal schauen wie die Mädchen hier so aussehen. Und etwas besseres zu tun, habe ich auch nicht. Also was spricht dagegen?

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now