Kapitel 41

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Damit habe ich mich davon entzogen mir eine sehr lange Rede von meiner besten Freundin anzuhören, wie scheiße es von mir ist, nicht an mein Handy gegangen zu sein. Viel Glück, Blake, den wirst du brauchen.

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Blake's Sicht

Joanna, warum ist meine Aufgabe deine Freundin zu beruhigen an dem einzigen Tag, an dem ich alles tun muss was du willst? Nicht falsch verstehen! Ich finde die Aufgabe nicht wirklich schlimm, nur frage ich mich, warum sie so tut, als ob es das schwerste der Welt wäre. Naja, solange es nicht besonders schlimm ist, ist es für mich auch egal.

Sie wählt die Nummer auf ihrem Handy und hält es mir daraufhin hin. Ich nehme das Handy in die Hand und runzle die Stirn, sie grinst die ganze Zeit schon so schadenfroh. Aus dem Handy höre ich ein Mädchen, wie sie den Namen von Joanna ruft. Es klingt besorgt aber auch sauer. "Bin hier" sagt diese neben mir in das Handy. "Na endlich! Wie kannst du es wagen nicht an dein Handy zu gehen? Weißt du was für Sorgen ich mir gemacht habe? Nein, natürlich nicht, denn wie es aussieht hast du deine beste Freundin total vergessen!" Ich kann mir gerade zu gut vorstellen, wie dieses Mädchen, das wohl Joanna's beste Freundin ist, die ganze Zeit mit ihren Armen mit gestikuliert. "Lass mich raten, du hast dein Handy ausgemacht, nicht wahr? Natürlich hast du dein Handy ausgemacht, was denn auch sonst. Ich weiß ja, dass es dir echt mies ging, aber du musst auch daran denken, dass du Personen hast, die an dich denken und sich verdammte scheiße nochmal Sorgen um dich machen, wenn du dich einfach mal eine ganze verdammte Woche lang nicht meldest." Kann die auch mal eine Pause machen? Hilfe! "Wenigstens wusste ich davon noch bescheid! Du hast einen riesen Glück, dass du vor der Abreise nochmal mit mir darüber gesprochen hast, denn sonst hättest du jetzt ein mächtiges Problem, junge Dame! Der arme Isaac, du hast ihm nicht einmal eine mickrige behinderte SMS geschrieben, in der du ihm einfach mal versichern könntest, dass es dir gut geht und ihm erzählen was du vor hattest! Der Arme hat mich in der Schule so besorgt angesehen. Siehst du jetzt was ich damit meinte? Du hast Menschen, die sich um dich Gedanken machen. Isaac, deine Mutter, ich, Blake" Habe ich gerade ernsthaft meinen Namen gehört? Naja, irgendwie stimmt das ja. Wieso muss sie auch gerade diesen Teil so schreien? Hätte sie nicht den Teil davor schreien können und stattdessen diesen hier flüstern können oder so? Verlegen kratze ich mich am Nacken und sehe zu Joanna, die mich schon anschaut mit einem leichten Grinsen. Doch nach ein paar Sekunden verschwindet das Grinsen. Was ist denn... ach stimmt ja, das Mädchen hat ihre Mutter erwähnt. "Wir alle machen uns Sorgen um dich!" "Meine Mum ist tot, Em." sagt sie mit einer festen und doch irgendwie verletzlichen Stimme, die mir schon im Herzen wehtut, da ich nur nochmal merke, wie sehr ihr dieser Tod zu schaffen macht. "Genau." will ich irgendetwas dem langen Vortrag beitragen, sonst würde ich mir wie ein Idiot vorkommen, der das fünfte Rad am Wagen ist. Naja, das bin ich auch so in diesem Moment, aber das zeigt zumindest ihrer Freundin, soweit ich gehört habe, heißt sie Em, dass ich auch da bin. "Ähm, Joanna hast du es endlich gelernt eine männliche Stimme zu imitieren oder ist da noch eine Person bei dir?" fragt diese Em verunsichert. Der armen ist es jetzt wohl unangenehm sich so krass aufgeregt zu haben. Ein Grinsen bildet sich auf meinen Lippen.

Du musst die Lippen nicht erwähnen, du dummer Mistkerl! Wir wissen ja wohl, dass du die Lippen meinst. Gott ey, wieso machst du mich immer so wütend?

Jaja, halt dein Maul, du weißt wie ich das meine! Naja, jedenfalls muss ich grinsen, wie schon gesagt, ähh gedacht. Das Grinsen, weil ich es ganz einfach witzig finde, wie sie vor ein paar Sekunden erst noch so richtig Joanna angeschrien und geschimpft hat. Würdet ihr es miterleben, wäre es witziger, glaubt mir.

"Hey, beste Freundin von Joanna, wie geht's?" Frage ich sie ganz normal, immernoch grinsend. "Ehh, gut denke ich." "Gut, gut. Also wir legen jetzt mal auf, wir haben heute einen langen Tag vor uns." "Ihr?" fragt sie noch einmal nach. "Ja, wir." wiederhole ich grinsend. Daraufhin lege ich auf, lasse ihr also keine Zeit irgendetwas darauf zu erwidern. Übrigens fangen meine Wangen an leicht weh zutun vom so vielen Grinsen. Geht sowas überhaupt? Wangenschmerzen durch ein Dauergrinsen?

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now