Kapitel 26*

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Lachst du mich gerade ersthaft aus?  Oh man, ich werde wirklich krank. Das ist doch nicht mehr normal!

***

Joannas Sicht

Wieso habe ich ihr nur alles erzählt? Sonst, wenn ich ihr von meinen Problemen erzähle, hat sie immer einen Rat für mich. Dieses Mal verharrt sie mit einem riesen Grinsen auf ihrem Bett und sitzt kerzengerade da. Wieso nochmal habe ich ihr alles erzählt? Ach ja, weil ich es einfach mal jemandem erzählen musste.

Verzweifelt warte ich darauf, dass sie etwas sagt. Sie holt tief Luft und will gerade anfangen zu sprechen, wird aber vom Klopfen an der Tür aufgehalten. Na toll, da will sie endlich anfangen zu sprechen, da wird sie aber wieder gestoppt. Das Schicksal hat es wohl nicht so mit mir.

Ich schaue Em fragend an, diese schaut mich aber an, als wär ihr in dem Moment wieder etwas eingefallen. "Erwartest du jemanden?" "Ehm, um ehrlich zu sein, ja.", zögert sie mit ihrer Antwort. "Wieso hast du mir denn nichts gesagt? Wer ist es? Jemand den ich kenne?", frage ich begeistert. Sie hatte schon lange keinen Freund mehr, geschweige denn war sie wieder so richtig verliebt. "Ja, du kennst ihn auch. Und weil ich mir noch nicht so sicher bin.", leicht beschämt schaut sie zu Boden. "Muss man dir alles aus der Nase ziehen? Wie heißt er?" "C-", fängt sie an, wird aber dieses Mals von einem Klingeln unterbrochen. Die Türklingel. Wie von der Tarantel gestochen, springt sie auf und rennt sie aus dem Zimmer. Ich folge ihr, nur nicht so schnell wie sie. Gerade sehe ich noch wie sie die Treppe, mit zwei Stufen auf einmal, runter rennt. Lachend gehe ich ebenfalls die Treppe runter und höre sogleich leises Geflüster. Ich gehe die letzten Stufen runter und schaue zur Tür.

Okay, sie muss mir auf jedenfall noch viel erzählen. Die Tür ist weit offen und darin steht ein Junge, dessen Gesicht ich zwar nicht sehen kann, dafür aber seine Haare. Das Gesicht ist von Em abgedeckt, da sie ihn noch küsst. Oh man, das läuft wohl schon eine Weile.

Sie trennen sich wieder voneinander und Em dreht sich, mit einem großem Lächeln, zu mir. So lange habe ich sie schon nicht mehr so glücklich gesehen. Zwar war sie nicht traurig oder sowas ähnliches, aber sie war auch nicht so unbeschwert. Das merke ich jedes Mal, wenn wir uns treffen. Es ist schön zu sehen, dass dieser Junge ihr so gut tut. Ich werde ihm bald noch danken, das ist schon mal klar. Solange er sie natürlich nicht verletzt, denn dann verletz ich ihn.

"Jo, das ist Collin. Collin, das ist Joanna, meine beste Freundin.", stellt sie uns vor. Stirnrunzelnd denke ich einen Moment nach, woher ich ihn kenne. Jetzt weiß ich es! Er war der eine, der mit Isaac und Blake abhängt. Und leider muss ich mir eingestehen, dass sobald ich an Blake denke, ich unbewusst anfange zu lächeln. Der Grund ist mir zwar noch nicht klar, aber einen Verdacht auf den Grund habe ich schon mal.

Durch ein Schnipsen vor meinen Augen werde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Was ist denn?" "Du hast gerade die ganze Zeit auf die Wand geglotzt und nicht auf meine Rufe reagiert. Da fragst du noch?", ungläubig blickt sie mir in die Augen.

"War in Gedanken.", nuschle ich. Collin räuspert sich und das Unwohlsein breitet sich in mir aus. "Ehm, ich geh dann mal. Em, wir sprechen uns noch.", grinse ich sie leicht an. Sie wird leicht rot, versucht es aber zu vertuschen, indem sie ihr Gesicht mit ihren Haaren versteckt. "Sorry.", lächelt sie entschuldigend. Ich verabschiede mich mit einem einfachen 'Ciao' von Collin und trete aus der Wohnung.

***

Ich fahre die Auffahrt von meinem Zuhause hoch, direkt in meine Garage. Das Auto abschließen brauch ich nicht, immerhin steht es in der Garage, weshalb ich nach dem Aussteigen sofort die Tür aufschließe und in mein geliebtes Heim eintrete. Ich gehe in die Küche, wo ich eigentlich meine Mutter erwarte. Statt, dass ich aber meine Mum dort auffinde, entdecke ich ein Blatt auf der Essenstheke.

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now