Kapitel 23*

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Mit den Gedanken bei Chase und unserer gemeinsamen Zeit falle ich in einen Schlaf, der mich vor stundenlangem Denken, bewahrt. Zum Glück.

***

Joannas Sicht

Durch das Klingeln von meinem Wecker werde ich, wie jeden Morgen, geweckt. Ich reibe mir verschlafen über meine Augen und richte mich leicht im Bett auf. Ein Gähnen kommt noch von mir, bevor ich mich endgültig aufsetze und von meinem geliebten Bett aufstehe. Ich tapse noch immer ziemlich müde in mein Badezimmer, um mich kalt zu duschen. Das brauche ich jetzt einfach, sonst werde ich im Unterricht sicher einschlafen.

Bereit zum Losgehen stehe ich nach einer guten halben Stunde, mit meiner Mutter, in der Küche. Mum und ich haben uns noch ein wenig unterhalten und zum Abschied gibt sie mir einen Kuss auf die Wange, da ich sonst zu spät in der Schule ankommen würde. Mir wär es zwar lieber heute noch einmal zu schwänzen, um den gesamten Tag mit meiner Mum zu verbringen, aber sie war strikt dagegen.

Jedenfalls gehe ich nach dem 'Abschied' in die Garage, steige in meinen Audi R8 ein und fahre kurz darauf auch schon aus der Garage. Auf der Straße fällt mir auf, dass es nicht sehr voll ist, weshalb ich ein wenig mehr auf das Gas drücke und den Wind im Gesicht genieße, da ich mein Fenster bevor ich losgefahren bin, geöffnet habe.

Und durch die hohe Geschwindigkeit bin ich dieses Mal auch früher an der Schule angekommen als sonst und suche mir einen Parkplatz, den ich nach ein paar Minuten auch gefunden habe. Ich steige aus und werfe mein Haar nach hinten, damit sie mich vorerst nicht mehr nerven. Meine Augen suchen den Parkplatz nach meiner besten Freundin ab, doch ich finde sie hier nicht. Vielleicht ist sie auch einfach schon rein gegangen. Die Schulter zuckend, laufe ich in die Schule und gehe daraufhin direkt in den Raum, in dem ich jetzt Unterricht habe. Ich schaue wieder nach Em, aber finde sie hier auch nicht. Hm, vielleicht ist sie auch einfach krank und zu Hause geblieben.

Ich setze mich an meinen Platz in der dritten Tischreihe und hole meine Sachen schon mal heraus. Hinter mir sitzen auch noch welche, die ich aber nicht besonders beachte, naja, bis jetzt, denn die eine von ihnen sagt etwas, was ich bis jetzt noch nicht gehört habe. "Hast du schon gehört, dass es einen neuen Schüler geben soll?", fragt das Mädchen ihre Freundin. "Nein, wie heißt der denn?" "Keine Ahnung, das habe ich nicht gehört, aber ich habe mitbekommen, dass er ziemlich heiß sein soll", schwärmt sie nun.

Wie ich solche Mädchen hasse! Sie wissen doch noch nicht einmal wie sein Charakter ist! Vielleicht ist er ja das aller größte Arschloch der Welt mit einem viel zu großem Ego.

Ja, und vielleicht ist er auch genau das Gegenteil.

Ungern gebe ich meiner inneren Stimme recht. Immerhin kenne ich weder seinen Name, noch überhaupt irgendetwas von ihm. Um genau zu sein würde ich bestimmt nicht einmal wissen, dass er hier ist, wenn ich dem Gespräch der zwei Mädchen nicht zugehört hätte.

Jedenfalls kommt der Lehrer nach wenigen Minuten auch schon rein und startet direkt mit seinem Unterricht, nachdem er uns begrüßt hat. Er ist einer der eher netten, jüngeren Lehrer.

Mein Handy, das ich in meine Hosentasche gesteckt habe, vibriert einen Moment. Wer schreibt mir denn bitteschön um dieser Uhrzeit? Und da vibriert es erneut. Ich hole mein Handy unauffällig aus meiner Hosentasche und mache mein Bildschirm an, damit ich wenigstens erfahre wer mir in der Schulzeit schreibt. Naja, ist eigentlich auch nicht so schlimm.

Auf dem Bildschirm steht eine Nachricht einer unbekannten Nummer. Mal schauen wer das nun ist. Und eine von Isaac, die ich mir aber später anschauen werde.

Von: Unbekannt

Hey, ich wollte eigentlich nur mal fragen, wann wir mit unserem Projekt anfangen :)

Ahh, der ist es also. Wie heißt er nochmal? Naja, egal.

An: Unbekannt

Wie wärs, wenn du einfach nach der Schule zu mir kommst?

Ich stecke mein Handy zurück in meine Hosentasche und versuche mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Erneut vibriert mein Handy und ich warte darauf, dass sich mein Lehrer wieder umdreht, um etwas anzuschreiben. Das Handy ziehe ich wie vorhin wieder heraus und schaue nach, was er mir nun geschrieben hat.

Von: Unbekannt

Geht klar :) Übrigens hör lieber bei dem Unterricht zu. Ich will ja nicht, dass du dich wegen mir verschlechterst :D

Dasselbe könnte ich ihm auch sagen, tzz. Ich werde ihm nicht mehr antworten, aber schaue mir noch rasch die andere Nachricht an. Sie ist von Em.

Von: Em

Sorry, dass ich nicht da bin. Ich liege noch im Bett. Krank :/

Oh, hoffentlich ist es nichts schlimmes.

An: Em

Ist doch nicht schlimm :) Gute Besserung baby

Den Rest der Stunde lasse ich über mich ergehen. Dran genommen werde ich, zum Glück, auch nicht mehr. Wie schon gesagt, der Lehrer ist ziemlich cool und lässig drauf. Dadurch ist auch wirklich nichts mehr in dieser Stunde passiert. Heute wird bestimmt wieder einer dieser langweiligen Schultage. Wenigstens habe ich Isaac, denn dann wird es nicht so schlimm. Hoffentlich.

Als der Unterricht geendet hat, laufe ich mit meiner Tasche zur Cafeteria. Auf dem Weg schnappt sich aber jemand einfach meine Hand und zieht mich mit sich in den nächstbesten Raum. Und das für die nächsten paar Minuten, da er erst noch einen Raum finden muss. Trotz meines Protestes lässt er meine Hand nicht frei und spricht auch nicht, sodass ich nicht einmal erfahren kann, wer er nun ist.

In einem Raum lässt er schließlich meine Hand los und dreht sich zu mir um. Da das Licht nur sehr schwach ist, kann ich das Gesicht meines 'Entführers' nicht genau erkennen, aber diese grünen Augen würde ich überall wiedererkennen! Blake. Er geht einen Schritt zurück und sieht mir in die Augen. Ich wiederum verschränke meine Arme vor der Brust und sehe ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Hör auf damit. Das pusht nur.", sagt er gelassen. Zuerst verstehe ich nicht was er damit meint. Nach Sekunden verstehe ich was er meint und lasse meine Arme einfach fallen. "Was sollte das?", frage ich ihn wütend. "Naja, ich dachte einfach, dass du nicht wollen würdest, dass ich dir immer auf die Titten gucke. Denn so würde ich nicht woanders gucken können.", grinst er und zwinkert mir gegen Ende hin zu. "Nein, nicht das, du Idiot! Ich meine, warum du mich hierher gezogen hast.", helfe ich ihm auf die Sprünge.

"Ich weiß nicht.", flüstert er und kommt mir dabei ein wenig näher. Ich wiederum einen Schritt nach hinten. Er läuft wieder einen Schritt auf mich zu, weshalb ich erneut versuche mehr Abstand zwischen uns zu bringen, was er sich aber nicht gefallen lässt und noch einen Schritt auf mich zukommt und seine Arme neben meinem Kopf stämmt, sodass ich gefangen bin und mir erst jetzt auffällt, dass hinter mir schon die Wand ist. Oh Gott, ist das klischeehaft!

Er nähert sich mit dem Kopf ein wenig. Oh nein, oh nein, oh nein! Ich will ihn nicht küssen!

Ach ja? Und was ist dann mit den letzten Malen?

Naja, an die kann ich mich ja auch nicht mehr erinnern! Da war ich dicht! Aber wenn er mich jetzt küsst, werde ich mich auch erinnern können. Und das will ich keineswegs!

Gerade als ich ihm sagen will, dass ich nicht möchte, hat er die letzten Zentimeter überbrückt und einfach seine Lippen auf meine gelegt. Seine weichen, sanften, wunderschönen... ehm, okay? Wie können Lippen wunderschön sein? Ich werde ja noch krank!

Ich werde durch seine Zunge, aus meinen Gedanken gerissen, die an meiner Lippe leicht streicht, damit ich meinen Mund einen Stück weit öffne. Oh, wir küssen uns ja immer noch. Aber eines muss ich zugeben... er küsst grandios! Ein bisschen zappeln lassen ist immer gut, weshalb ich meinen Mund nicht öffne. Er beißt auf meine Unterlippe und öffnet meinen Mund dadurch ein wenig. Dies nutzt er direkt aus und schiebt seine Zunge in meinen Mund. Er weiß auf jedenfall was er da tut, das ist schonmal klar.

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now