Kapitel 18*

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Da diese aber nicht besonders spannend ist, schlafe ich kurze Zeit später ein.

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Blakes Sicht

Das Kitzeln, durch die Haare an meiner Nase, weckt mich. Zwar bin ich halbwegs wach, aber ich lasse trotzdem meine Augen für einen Moment noch geschlossen. Im "geduldig sein" bin ich noch nie gut gewesen, weshalb ich meine Augen schlagartig öffne. Ich streiche die Haare, die mich noch immer leicht kitzeln, von meiner Nase weg und drehe meinen Kopf daraufhin auf meine linke Seite, auf der ich eine schlafende Joanna vermute. Sie sieht so süß aus, wenn sie schläft.

Werd mir jetzt ja nicht zur Pussy. Heiß, nicht süß!

Jaja, sei einfach still! Ihre Augen sind noch geschlossen und versperren mir den Blick zu ihren mysteriösen Augen. Es ist so, als würden sie einem etwas erzählen und doch etwas geheim halten. Und das nur durch ihre Augen. Es ist so still, dass der gleichmäßige Herzschlag, der von ihr kommt, nicht zu überhören ist. Meiner geht wiederum einen Tick schneller als sonst. Aber ich kann da nun auch nichts dafür! Schließlich hat sie sich so eng an mich gekuschelt.  Naja, und dadurch wird meine Morgenlatte nun mal nur schlimmer, sodass es schon leicht anfängt zu schmerzen. Na toll, was soll ich jetzt tun?

Ich versuche mich so gut es geht aus ihrer, überraschender Weise wirklich kräftigen, Umklammerung zu befreien, ohne sie zu wecken und stehe daraufhin auf. In einen Raum, der meiner Vermutung nach das Badezimmer ist, trete ich herein und wasche mir mein Gesicht, damit ich ein Stück wacher bin. Wieder in Joannas Zimmer ziehe ich mir kurzer Hand mein Shirt aus, da es mir ohne dieses gemütlicher ist. Ich laufe den Weg, den ich mir noch vom Tag zuvor gemerkt habe, in die Küche. Das ist mal ein langer Weg! Selbst bei mir zu Hause ist der Weg in die Küche nicht so lang. Wie hält Joanna so was nur aus?

In der Küche stelle ich mich sofort vor den Kühlschrank, um Eier raus zu holen, die ich für die Omeletts benötigen werde. Ich mache mir noch leise Musik an, da ich nicht weiß, wie dünn die Wände hier sind und ich sie nicht früher, als nötig aufwecken möchte. Und schon ertönt Eminem aus meinem Handy. Nach den ersten drei vergangenen Liedern, fange ich schließlich damit an das erste Omelett zu machen. Es ist zwar schwieriger als gedacht, aber da ich schon einmal ein Omelett gemacht habe, fällt es mir ein wenig leichter sie zu machen. Falls ihr euch fragt... sie waren für meine Mutter gewesen, als Geburtstagsfrühstück. Sie waren zwar nicht besonders lecker, aber meine Mutter hatte trotzdem so getan, als seien sie die Besten die sie jemals probiert hatte. Dafür bewundere ich sie auch so sehr. Es gibt mehrere Gründe, wie zum Beispiel, dass sie mich jedes Mal ansehen kann, ohne direkt Tränen zu bekommen, denn ich sehe mehr meinem Vater, als meiner Mutter, ähnlich. Früher fand ich es noch toll, aber nachdem er gestorben ist, fällt es selbst mir schwer mich selbst durch den Spiegel anzuschauen. Und trotzdem erzog mich meine Mutter immer noch so liebevoll, wie eh und je.

So viele Gedanken an meinen Vater. So sehr in Gedanken versunken, merke ich nicht einmal die Schritte, die hier in der Küche aufhören. Erst als ich mich von den trüben Gedanken befreie, fühle ich mich beobachtet. Obwohl ich weiß, dass es Joannas Blick ist, drehe ich mich um. Genau in diesem Moment, in dem ihr Blick auf mir ruht, sie jedoch in einer anderen Welt zu sein scheint, fällt mir wieder auf, was für eine Wirkung ich eigentlich auf die Frauenwelt habe. Und dann erinnere ich mich selbst, dass diese Frau vor mir ganz anders, als all die anderen Frauen, die ich bis jetzt kennengelernt und gesehen habe, auf mich zu reagieren scheint. Sie atmet nicht deutlich schneller, schwitzt nicht vor Angst, nicht zu wissen was ich als nächstes tue, wird nicht rot bei meinem bloßen Anblick oder guckt nicht sofort weg, sobald ich ihr einen Blick schenke.

Aber genau das fasziniert und sogleich ärgert mich zugleich.

Das Omelett von Joanna ist nun auch fertig, weshalb ich den Herd ausmache. Ich drehe mich um und sehe sie dort immer noch stehen. Wie lange steht sie da schon?

"Wie lange willst du da denn noch von mir träumen?", reiße ich sie aus ihren Gedanken und grinse dabei schräg. Es ist schon lustig, dass sie wohl schon eine geschlagene halbe Stunde dort stehen müsste. "Von dir träumen? Nein danke." Ich sehe ihr an, dass sie schwer zu überlegen scheint. "Ich habe mich nur gewundert, dass du kochen kannst.", zuckt sie schließlich grinsend mit der Schulter. "Du weißt vieles nicht von mir.", erwidere ich daraufhin.

Viele Sachen, die du nicht wissen wirst und möchtest.

Keiner hat nach deiner Meinung gefragt, innere Stimme! Aber trotzdem hat sie Recht. Sie wird es niemals erfahren, sonst wird sie mich hassen. Und es wird es nicht wirklich einfacher machen sie ins Bett zu bekommen, wenn sie davon weiß.

***

Stöhnend isst sie noch den letzten Bissen von ihrem Omelett. Während sie erst die Hälfte ihres Omeletts erreicht hat, habe ich meins schon fertig gegessen. Aber es kam nicht in Frage zu gehen, also hab ich ihr einfach dabei zugesehen. An ein paar Stellen hat sie mir ein Lächeln entlockt, denn ihr gieriger Blick auf das Omelett ist einfach zu süß gewesen.

Süß? Okay, du brauchst auf jeden Fall wieder etwas zum Vögeln!

Ja, okay, da hast du vielleicht Recht. Ich hab schon seit einer Woche nichts mehr gevögelt. Und für meine Verhältnisse ist das ein wahrer Rekord! Ich frage heute einfach mal Collin, ob heute Abend irgendwo eine Party steigt. Dann kann ich  auch wieder ein bisschen feiern.

Badboy & GoodgirlWhere stories live. Discover now