Teil 5

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Rimeza führte mich stillschweigend in einen schwülen Raum.
Heißer Dampf stieg auf und mit einem Blick nach rechts wusste ich auch warum.
Eine große heiße Quelle umfasste die Hälfte des Raumes und verschiedene Düfte stiegen in meine Nase.
Misstrauisch bäugte ich den marmorboden und die feuchten Steinwände.
Rameza bewegte sich durch den Raum und legte einen Stapel Handtücher auf eine Anhebung aus Stein.
Abrubt wich ich zur Seite, als sie an meinem Kleid zog.
>>Was soll das ganze?<< fragte ich sie verwirrt und hielt mein Kleid fest.
Sie machte eine Badebewegung, weshalb ich sie verdutzt betrachtete.
>>Warum sprichst du nicht?<< gab ich verwirrt von mir.
Beschämt sah sie auf den Boden und legte ihre Finger auf ihre Lippen.
Als sie ihren Mund öffnete verstand ich und konnte den Schock in meinem Gesicht nicht mehr verbergen.
>>Es tut mir Leid<< versuchte ich vergeblich, als ich ihre abgeschnittene Zunge sah und ließ meine Hände sinken, woraufhin sie mit gesenktem Kopf an meinem Kleid nestelte.
Völlig entblöst schob sie mich zu der heißen Quelle. Den Seufzer, der mir entfuhr, als ich vollständig im heißen Wasser war, konnte ich nicht mehr zurück halten.
Rimeza lächelte daraufhin.
Mit einem mal entspannte sich mein ganzer Körper, meine verspannten Muskeln lösten sich und eine innere Ruhe breitete sich in mir aus, als ich die Augen schloss.
Nach einer Weile traute ich mich Rimeza die Frage zu stellen, die in meinem Kopf herumspukte.
>>Hat dir das Belial angetan?<< fragte ich, woraufhin sie stirnrunzeln den Kopf schüttelte.
>>Jemand anderes aus der Hölle?<< setzte ich nun an.
Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, während sie mit zusammengepressten Lippen nickte.
Ich streckte meine Hand nach ihrer aus und drückte sie fest, um ihr Trost zu spenden.
Ein Lächeln glättete ihre Gesichtszüge und ich wusste, dass ich nicht weiter nachfragen sollte, als sie einen Behälter in die Hand nahm.
Vorsichtig massierte sie mir die Seife in die Haare und spühlte die Reste aus.
>>Ich heiße Jelaya<< begann ich erneut das Gespräch.
Sie nickte zum Verständnis und half mir aus der heißen Quelle.
>>Weißt du, was er mit mir vorhat?<< versuchte ich es, doch das Kopfschütteln das darauf folgte bedrückte mich.
Es war widersprüchlich. Wozu und wofür sollte ich sauber sein?
Sie führte mich nun in einen Raum nebenan und drückte aufmunternt meine Schultern. Zuerst verstand ich nicht, doch die Erkenntnis traf mich, als ich das hauchdünne Kleid ausgebreitet auf dem Sessel sah.
Ich wusste jetzt schon, dass dieses Kleid nur das nötigste von mir verdecken würde.
>>Ich habe angst<< beichtete ich ihr und war überrascht, als sie mich in den Arm nahm. Ich wusste nicht, wann ich das letzte mal Zärtlichkeit gespürt hatte und musste zwanghaft meine Tränen zurückhalten.
Als sie sich von mir löste, legte sie ihre flache Hand auf meine Wange und nickte mir entschlossen zu.
Ich verstand die Botschaft dahinter und erwiderte ein Nicken, ehe sie nach dem Kleid griff.

Der schwarze Stoff war zum Glück nicht durchsichtig. Der Ausschnitt lief bis zu meinem Bauchnabel, genauso wie am Rücken. An den Seiten ab meiner Hüfte, waren sie nicht verbunden, weshalb bei jedem Schritt meine Beine sichtbar waren.
Ich fühlte mich unglaublich Nackt und musste mich zusammenreißen meinen Bademantel auf dem Boden liegen zu lassen.
Rameza flocht mit einem schwarzen Band meine vorderen Strähnen nach hinten und türmte es hoch zu einem kleinen Dutt.
Roter Lippenstift hebte sich nun ab und ließ mich noch blasser wirken.
Zu meiner Überraschung bekam ich keine Schuhe. Ganz im Gegenteil, mehr als das Kleid trug ich nicht am Leib.
Unwohl, wie ich mich fühlte, schlang ich meine Arme um meinen Körper und ließ Rameza gewähren mir eine Art Duftöl aufzutragen.
Mir fiel im Spiegel auf, wie glanzlos meine grauen Augen wirkten. Ich vermisste das Leuchten in ihnen und erkannte die bittere Wahrheit, dass mein Zustand durch meine Augen so offengelegt wurde. Ich fühlte mich noch nackter, als ich mich mit dem Kleid fühlte.
Erschrocken fuhren wir beide um, als die Tür aufgestoßen wurde.
Ich sprang auf und zwang meine Atmung ruhig zu bleiben, während
Belial Ramezas Werk betrachtete und ihr zunickte.
Sie sah nicht mehr zu mir sondern ging mit schnellen Schritten aus dem Raum.
Ich versuchte dem Drang zu widerstehen ihr zu folgen.
Erst jetzt fiel mein Blick auf die schwarze Kette in seiner Hand, der ich trotzig entgegensah.
Wie eine Raubkatze bewegte er sich auf mich zu und umrundete mich einmal, ehe er nach meinen Händen griff und die Fesseln befestigte.
>>Nur für den Fall<< flüsterte er in mein Ohr, woraufhin sich eine Gänsehaut auf meiner Haut ausbreitete.
>>Was soll das alles?<< fragte ich ihn nur.
Doch als Antwort zog er an der langen Kette und ließ mich so hinter ihm herstolpern.
Während er vorlief und weiter zog, schien ich fast hinter ihm herzurennen.
Wir durchquerten einen Gang ohne Türen und blieben stehen, als wir links abbogen. Zwei riesige Flügeltüren ragten vor mir auf und wäre mir nicht bewusst gewesen, dass es die Hölle war, dann hätte ich durchaus die Verzierungen bewundert.
Schwer öffneten sich die Türen und ich konnte nicht umhin, einen Schritt nach hinten zu machen, als ich sah, was dort auf mich wartete.
>>Nein..<< stieß ich aus und wurde unbarmherzig mitgezogen.

Queen of Hell - Fallender SternUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum