Teil 43

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Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder in diesem abgrebrannten Wald stehen würde.
Auf dem Weg durch die erste Ebene.
>>Warum die erste Ebene? Warum ist gerade da ein Weg auf die Erde versteckt?<< fragte ich Belial, als wir die erste Abzweigung nahmen.
Er blieb vor dem Nebel stehen und umfasste meine Hand, bevor er mir antwortete.
>>Weil niemand außer mir in der Lage dazu ist die erste Ebene zu durchqueren.  Also welcher Ort ist perfekter dafür?<< fragte er mich herausfordernt.
>>Keiner<< grinste ich und zog ihn mit durch den Nebel.
Die plötzliche Stille war wieder sehr ungewohnt und da ich tatsächlich respekt vor diesem Ort hatte, umfasste ich Belials Hand noch fester.
>>Das meine Liebe ist der leichteste Part an unserer Reise.<< warnte er mich vor, was mir dann doch ein mulmiges Gefühl verschaffte.
>>Wo werden wir raus kommen?<< fragte ich und ließ ihn mich durch den dichten Nebel führen.
>>Wenn wir Glück haben drei Tagesmärche von der Festung des Königs entfernt.
Doch wenn wir Pech haben könnten es auch zwei Wochen werden.<<
Stirnrunzelnd sah ich ihn an, ehe ich weiter nachbohrte.
>>Alles zu Fuß?<< fragte ich ihn und überlegte wie hart es werden würde.
>>Ich könnte uns eine Weile Fliegen, doch auch ich habe meine Grenzen.<< ergänzte er nur.
>>Wie ist es zu Fliegen?<< fragte ich nach einer Weile und sah immer wieder den Seelen hinterher, die planlos durch den Nebel wanderten.
>>Es ist...es ist einer der schönsten Dinge an meinem Dasein. Damals habe ich es genossen und hatte nahezu keine Grenzen es auszukosten.
Jetzt ist es seltener. Unter der Erde hat man kaum Möglichkeiten und meine Gestalt macht es nicht leichter.<< gab er Gefühlskalt von sich, doch mich konnte er nicht täuschen. Ich sah es ihm an. Es machte ihm etwas aus und das tat mir wiederum im Herzen weh.
>>Mach das nicht.<< bat ich ihn, woraufhin er mich verwirrt musterte.
>>Es ist dir wichtig und das ist in Ordnung. Tu nicht so, als wäre es nichts. Und wenn es dich glücklich macht finden wir eine Möglichkeit, dass du es ausleben kannst. Lass nicht zu, dass dir das genommen wird.<< bat ich ihn, woraufhin er tatsächlich für einige Momente nachdachte.
Schließlich gab er mir eine Antwort, mit der ich vorerst zufrieden war.
>>Wir reden darüber, wenn das alles erledigt ist.<<
Ich nickte nur und lehnte mich weiter an ihn heran.
>>Was wenn wir danach nicht mehr die Möglichkeit haben?<< fragte ich nach geschlagenen fünf Minuten.
Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und stoppte.
Mit einem Ruck zog er mich an seine Brust und zwang mich mit seinem Finger unter meinem Kinn ihn anzusehen.
>>Warum so düstere Gedanken kleiner Stern?<< fragte er, woraufhin ich zur Seite sah.
>>Sieh mich an Jelaya<< forderte er mich auf, woraufhin ich seiner Aufforderung folgte.
>>Ich weiß es nicht. Es fühlt sich falsch an daran zu glauben, es würde alles gut gehen. Es ist als würde ich mich belügen. Und...ich möchte nicht vor lauter Blindheit realisieren, dass unser Weg endet, bevor wir ein gemeinsames Leben hatten.<< beichtete ich.
Er sah mich an, als würde er in meine Seele blicken.
>>Ich habe Visendra gesehen. Jahrelang habe ich daneben gestanden und wenn sie von ahnunglosen Idioten vor meine Füße geworfen werden konnte, dann lass mich dir sagen, dass sie dir niemals das Wasser reichen wird.
Es wird schwer, aber sie werden gegen uns nicht ankommen können.
Und nehmen wir einmal an, dass es endet.
Nimm die Zeit, die wir hatten und nenne es ein Menschenleben. Nimm diese Zeit tief in dein Herz, denn mehr wirst du nicht brauchen Liebes.<<
Ich sah ihn für einige Moment in die eisblauen Augen und schlang meine Arme um seinen Körper.
>>Wir schaffen das.<< flüsterte er in mein Haar.
>>Mhm<< erwiderte ich an seine Brust gepresst.

Queen of Hell - Fallender SternWhere stories live. Discover now