Teil 23

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Nervös zupfte ich an meinem silbernen Seidenkleid, dass bis zum Boden reichte.
Es saß fest bis zur Taillie und war Schulterfrei. Ich trug darunter ein Korsett, damit es die Form behielt.
Ansonsten fiel es gerade zum Boden.
Ich fühlte mich schön mit den Locken und den silbernen zwei Kämmen, die meine Haare aus dem Gesicht hielten.
Die blauen Steinchen in meinem Haar und an meinen Ohren, verliehen mir einen zusätzlichen Glanz.
>>Wunderschön<< riss mich Belials Stimme vom Spiegel.
Noch immer nervös hakte ich mich bei ihm unter.
>>Liebes, wo bleibt deine Unerschrockenheit. Gerade jetzt sollte dir bewusst sein, dass mit mir an deiner Seite nichts passieren kann.<< versuchte er mich zu beruhigen.
Er hatte recht, aber dennoch konnte ich mein Unbehagen nicht abschütteln.
>>Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll...ich meine..wir. Ich weiß ja nicht mal, was genau das zwischen uns ist.<< setzte ich an und blickte zu ihm, um seine Reaktion zu erfassen.
Belial blieb abrubt stehen und stellte sich vor mich.
Er hielt mein Kinn fest und zwang mich ihn anzusehen.
>>Ich bin alles, was du willst. Aber beginnen wir doch mit etwas einfachem. Du mein kleiner Stern bist mir ebenbürtig und somit frei darin zu sprechen und zu handeln. Solange du mich nicht hintergehst, darfst du alles tun, was du möchtest. Und dieses Privileg hat niemand hier in der Hölle.<<
>>Jetzt komm<< zwang er mich ihm zu folgen.
Ebenbürtig. Alles was du willst. Wenn er wüsste, dass mir sein Herz ausreicht. Was sollte ich sonst von ihm wollen?
In den wenigen Tagen hat er mein Leben lebenswerter gemacht, als die Jahrzehnte im Himmel.
Als die...es tat weh so darüber zu denken, aber zum ersten mal war ich froh damals auf die Erde gefallen zu sein.
Mit diesem Gedanken schmiegte ich mich beim Gehen an Belial und genoss die Wärme, die durch sein schwarzes Hemd durchdrang.

Die Tür zum großen Saal wurde geöffnet.
Ich spürte die neugierigen Blicke der Höllenbewöhner und blieb einen Moment unschlüssig vor dem Thron stehen.
Erleichtert atmete ich auf, als Belial mir seine Hand ausstreckte und mich führte. Aber nicht neben den Thron, sondern geradewegs auf diesen zu.
Er dirigierte mich dazu, auf dem Thron platz zu nehmen, wodurch ein erschrockenes Schnauben durch den Saal fegte.
Ich zwang mich meinen Blick Gleichgültig zu halten, als Belial sich auf die Kante des Stuhls setzte und seinen Blick durch den Saal schweifen ließ.
>>Verteilt euch und macht den Gang frei<< befahl er, doch eines seiner Untertanen verließ wütend den Raum.
Es war Adriks Vater, wie mir auffiel.
Belial ignorierte es, als wäre der Mann keine Beachtung wert.
Alle anderen verteilten sich widerwillig.
Vorsichtig beugte sich Belial vor und flüsterte in mein Ohr.
>>Warte ab wie sie reagieren, wenn du meine Frau wirst.<<
Meine ganze Haltung wurde Steif, woraufhin ich mit großen Augen zu ihm sah.
>>Was?<< fragte ich verwirrt.
Er blinzelte mich verwundert an.
>>Was dachtest du, wohin das mit uns führt Liebes? Gefällt dir der Gedanke nicht mit mir gemeinsam über die Hölle zu herrschen?<< fragte er mit einer Spur von Sorge um seine Mundwinkel.
Würde es mir gefallen? Ich wusste es nicht. Aber eine andere Sache wurde mir bewusst.
Ich wollte bei ihm bleiben um jeden Preis.
Dass er selber vorschlägt mich zur Frau zu nehmen ist doch gut oder nicht?
>>Um ehrlich zu sein gefällt mir der Gedanke, ein Leben lang an deiner Seite zu sein. Über die Hölle zu herrschen ist da tatsächlich zweitrangig.<< gab ich ehrlich von mir.
Erleichtert atmete er aus.
>>Ich frage dich das nochmal, nachdem du in den Genuss kommst.<< schnurrte er und beugte sich zu mir herab.
Unsere Lippen berührten sich und ich spürte den Hunger in jeder Berührung, doch viel zu schnell löste sich Belial von mir, strich über meine Lippen und sah gerade aus. >>Verschwindet<< herrschte er alle an, woraufhin der ganze Saal wie leergefegt war.
Wenige Augenblicke später tauchten drei Engel auf und in ihrer Mitte stand niemand anderes als Asbeel.
Ich spürte wie Belial mir mit einer leichten Berührung trost spenden wollte, aber es funktionierte nicht.
Prüfend fiel Asbeels Blick auf mich und dann zu Belial.
Ekel flammte in seinen Augen auf, wodurch mir erst jetzt sein Ultimatum in den Kopf stieg.
>>Wie ich sehe hat der Menschenjunge nicht gelogen, als er meinte du hättest einen Stern um den Finger gewickelt.<< begann Asbeel das Gespräch.
>>Ich muss dich enttäuschen, denn der kleine Stern hat mich um den Finger gewickelt.<< korrigierte Belial und spielte mit einer meiner Locken.
>>Eine große Rolle spielt beides nicht, denn so viel Macht darfst du nicht missbrauchen. Geb sie frei.
Es wird Jelaya wohl zugute kommen zu erfahren, dass Devan herausfand, dass sie nicht hinter dem Diebstahl steckte.<< offenbarte er mir.
Merkwürdigerweise war es mir gleichgültig, obwohl es mir etwas Befriedigung verschaffte, dass Abeel darüber wütend zu sein schien.
Belial schwieg und das war Auffoderung genug für mich.
>>Wie kommt ihr zu der Annahme, dass ich zurück möchte?<< fragte ich ihn mit fester Stimme.
>>Eine große Rolle spielt es nicht, ob du es willst oder nicht. Wir lassen nicht zu, dass er über deine Sternenmagie verfügt.<< antwortete Asbeel voller Genugtuung.
Bevor Belial etwas ansetzen konnte sprang ich geleitet von der Wut auf.
Tatsächlich wichen sie mir aus, als ich einige Schritte auf sie zuging.
>>ICH verfüge über meine Sternenmagie. Nicht Belial. Aber nehmen wir einmal an er dürfte nicht über sie verfügen. Welches Recht nehmt Ihr euch dabei raus, dass der Himmel es dürfte?<< fragte ich geradeheraus.
Ich sah zu wie sein Adamsapfel hin und her hüpfte und die Engel hinter ihm unruhig wurden.
>>Wie ich sehe hast du es geschafft. Du hast sie zu deiner Hure gemacht.<< gab Asbeel selbstgefällig von sich.
Ich sah dabei zu wie beide Parteien in Angriffshaltung gingen und Belial anstalten machte auf Asbeel loszugehen, doch ich hielt ihn am Ärmel fest und bat ihn mit einem Blick es zu lassen.
Nun richtete ich mich zu meiner vollen Größe auf und ließ zu, dass meine Magie an die Oberfläche trat. Nach so vielen Jahren fühlte es sich gut an, sie zu spüren.
>>Mein Entschluss steht fest. Ich werde hierbleiben. Nicht als Hure dieses Mannes, wie ihr es fälschlicherweise gedeutet habt. Aber das ist nichts neues Asbeel nicht? Schließlich wart ihr es, der mein Urteil gefällt hat und das fälschlicherweise.
Verschwindet hier und nehmt euch nie wieder das Recht heraus ich wäre ein Objekt, dass man besitzen und benutzen könnte.
Ich bin mein eigener Herr und werde es nicht dulden sollte man noch einmal mir oder meinem Lebensgefährten drohen oder falsche Anschuldigungen machen.<<
Wie um das zu unterstreichen erfüllte ich den Saal mit Licht und genoss die schockierten Gesichter der drei.
>>Wie ihr wunscht.<< presste Asbeel widerwillig hervor und verschwand im nächsten Moment mit den anderen Engeln.
Starke Arme umschlossen meine Taillie, ehe Belials Stimme durch mich durchdrang.
>>Ich werde dich jetzt auf diesem Stuhl nehmen Liebes. Hart und unnachgiebig, bis du deinen Namen vergisst und meinen wie einen Mantra aufsagst.<< schnurrte er in mein Ohr und zog mir mit einem Ruck mein Kleid von den Schultern.
Ich quitschte auf und stöhnte im nächsten Moment, als seine Finger in mich glitten und mir die Lust versprachen, die ich gleich erleben würde.

Queen of Hell - Fallender Sternحيث تعيش القصص. اكتشف الآن