Teil 28

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Belials Sicht

Fasziniert beobachtete ich Jelaya dabei wie sie schlief und konnte nicht umhin ihr platinblondes Haar zu berühren. Wie weiche Federn. Ihr Duft nach Nacht und Blumen stieg mir in die Nase, umhüllte mich, nahm Besitz von mir.
Erschreckend was diese Frau geschafft hatte.
Ich war nun so abhängig von ihr, dass es nicht mehr gesund sein dürfte und dennoch war ich noch nie so zufrieden wie jetzt.
Vorsichtig schälte ich mich aus dem Bett und musste schmunzeln, als sie protestierende Geräusche von sich gab.
Ich wartete bis sie wieder tief in den Schlaf fiel deckte ich sie zu und schnappte mir eine schwarze Tunika und eine Hose.
Einen letzten Blick auf sie erhaschend, verließ ich das Zimmer und machte mich auf den Weg zum Saal, um mir Trevonus vorzuknöpfen.
Ich wünschte mir den Tag herbei diese lästige Fliege endlich loszuwerden. Ein triftiger Grund und ich würde nicht mehr zögern, dabei wäre mir egal, dass er Visendra gefangen genommen hatte und mir überlassen hatte.
Selbst das würde ihn nicht vor meinem Zorn retten.

Als ich den Thronsaal betrat, war er schon vor Ort und schien erheiterter Stimmung zu sein.
>>Was macht dich so glücklich Trevonus, ich bezweifle, dass mein Anblick der Grund dafür ist.<< spottete ich und setzte mich auf meinen Thron.
>>Ihr tragt durchaus dazu bei. Wisst ihr viele von uns haben sich gefragt, ob ihr schwach geworen seid. Plötzlich eine ehemelige Gefangene auf euren Thron zu setzen. Dann noch eine Frau. Das schickt sich nicht.<< stellte Trevonus klar und betrachtete mich abschätzig.
Verwirrung plagte mich und das Gefühl etwas würde nicht stimmen. Mich so zu beleidigen und dann auch noch mit einer solchen Sicherheit?
>>Was hast du vor. Denn das muss es sein nicht? Ohne einen Ass im Ärmel hättetst du nicht den Mut dazu so mit mir zu reden ohne zu befürchten, dass ich dir ebenfalls die Wirbelsäule aus dem Leib reiße. Also sprich, bevor ich dir tatsächlich ein Ende setze.<< drohte ich ihm kalt.
Einen Moment dachte ich an Jelaya und fragte mich, ob es klug war sie allein zu lassen.
>>Ich habe nicht vor ein Geheimnis daraus zu machen. Also lasst mich euch euer Versagen vor Augen führen.
Als ihr euch nach dem Treffen mit Asbeel mit eurem Weib begnügt habt, habe ich ein sehr interessantes Gespräch mit Asbeel geführt.<<
Mein Körper versteifte sich Augenblicklich, doch bevor ich etwas erwidern konnte, sprach er weiter.
>>Euer Weib schien ihm egal zu sein, dafür hat er aber etwas anderes verlangt. Im Gegenzug würde ich reichlich entlohnt werden. Ich würde endlich den Respekt bekommen, den Ihr mir verwehrt habt!<< brüllte er nun.
Meine kompletten Vorsätze ignorierend, schoss ich mit meiner Magie nach ihm und stellte mit entsetzen fest, wie es an einer unsichtbaren Wand abprallte.
>>Dachtet Ihr ich wäre so dumm das nicht mit einzukalkulieren?<< fragte er mich belustigt.
>>Was habt ihr vor?<< knurrte ich und dachte wieder an Jelaya. Das einzige was mich beruhigte war, dass sie mächtig genug war um sich zu schützen und ich ihre Verletzungen spüren würde.
>>Euch wird es überraschen, dass Asbeel nach der Frau verlangte, die ich euch vor Jahrzehnten brachte. Visendra nannte er sie.
Ihr habt jetzt genau zwei Möglichkeiten Belial. In diesem Augenblick stehen mehrere Engel vor eurem kleinen Stern und werden sie mitnehmen. Der kleine Menschenjunge hat sich wohl einen Narr an sie gefressen. Mich würde es nicht wundern, wenn ihr Herz bald ebenfalls an einem Stab hängen würde.
Oder aber ihr haltet Asbeel auf, der gerade in diesem Moment Visendra befreit.
Ich nehme mich raus, denn egal wie sehr Ihr mich wohl gerade verachtet, ich bezweifle, dass Ihr eure Zeit mit mir verdeudet.<<
Der Schock ließ mich mechanisch aufstehen und es war mir egal. Sollte die Welt untergehen, sollte Trevonus noch einige Tage das Leben genießen. Mein gesamter Körper schrieh nach Jelaya und als ein Schmerz sich an meinem Arm meldete und etwas warmes meine Tunika benetzte verlor ich meine Fassung.
Sie war verletzt. Diese Mistkerle, sie wollten sie mitnehmen und ich war so dumm und hatte nichts von allem vorhergesehen.
Mit Vorwürfen stürmte ich zur Tür und prallte im nächsten Moment gegen die Steinwand, am anderen Ende des Saals.
Eine Explosion hatte nicht nur mich von den Füßen gerissen, sondern auch Trevonus und seine Lakaien.
Staub flog durch die Luft und als ich sah, wer durch die Tür trat, zog sich meine Brust zusammen.

Queen of Hell - Fallender SternOnde histórias criam vida. Descubra agora