Teil 37

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Stumm wartete ich darauf, dass Rameza ihre Augen öffnet.
Noch immer in meinem Blutdurchtränkten Kleid verharrte ich auf dem Stuhl und hielt ihre Hand fest in meiner.
Belial hatte sie geheilt, doch noch immer wollte sie nicht erwachen.
Ich wusste, dass er gerade nach jenem suchte, der dafür verantwortlich war und ich hatte auch in seinen Augen gesehen, dass diese Person leiden würde.
Das leise Öffnen der Tür sorgte schließlich dafür, dass ich meinen Blick von Rameza zur Tür richtete.
Belial sah stirnrunzeln zu uns beiden hin und schien niedergeschlagen. Wie mechanisch stand ich auf, spürte wie meine Haut von den getrockneten Tränen spannte, als ich diesen gequält verzog.
>>Warum wacht sie nicht auf<< brach meine Stimme, ehe ich auf die Knie fiel und von starken Armen umschlungen wurde.
>>Es tut mir so Leid. Jelaya. Es war Gift in dem Messer, wer auch immer sie angegriffen hat.<<
Ich schluchzte und benetzte sein Hemd mit tränen.
>>Sie darf nicht sterben.<< weinte ich und krallte mich verzweifelt an seiner Brust fest.
>>Liebes. Wir finden einen Weg. Noch lebt sie und wir müssen nun gemeinsam einen Weg finden.<< holte er mich zurück auf den Boden.
Ich zwang mich zur Ruhe, denn so konnte ich ihr nicht helfen.
Belial hatte recht. Wir konnten ihr noch helfen, weshalb ich mich nun erhob, zum Schrank lief und Kleidung raus holte.
Ich zog mir eine schwarze Lederhose an und eine schwarze Tunika.
Meine Haare band ich mir zu einem Pferdeschwanz und als ich fertig war ging ich unter dem Blick von Belial ein letztes mal zu Rameza.
>>Ich werde mein Versprechen halten.<<flüsterte ich und strich sanft über ihr blasses Gesicht.
Mein Blick fiel nun wieder zu Belial, der bedrückt auf Rameza sah.
>>Es wird Zeit der Welt zu zeigen was passiert, wenn man sich mit uns anlegt.<< knurrte Belial und zog mich mit sich.

Vor uns knieten zwei Dämonen, die heute an den Eingängen des Höllenreiches standen. Alle vier starrten auf den Boden, während Belial und ich vor ihnen standen.
>>Es wäre interessant zu hören, warum ihr eure Posten vernachlässigt habt.<< gab Belial gleichgültig von sich.
Doch als niemand von ihnen reagierte, packte er den einen, ehe ich seine Haut mit Sternenlicht versengte.
Er schrieh auf und ein Blick auf den anderen bewies, dass auch Dämonen vor angst zittern konnten.
Abrupt ließ er den Dämon wieder auf den Boden fallen.
>>Möchtet ihr noch immer schweigen?<< fragte Belial abermals.
>>Wir bekamen die Information, dass jemand anderes die Wache übernimmt.<< presste der Dämon mit der versengten Haut aus.
>>Von wem?<< fragte ich kalt und beugte mich bedrohlich über ihn.
>>Von Kamil.<< antwortete er.
Mein Inneres sackte zusammen, doch vor ihnen wollte ich es nicht zeigen.
>>Verschwindet.<< sagte ich also und wartete bis die Schritte verklangen und Belial und ich alleine in dem Saal blieben.
Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.
>>Wie könntest du das nicht kommen sehen? Belial wir haben mit ihr über den Stab gesprochen!<< warf ich ihm vor.
Er hielt sich gequält an den Kopf, ehe er mir in die Augen sah.
>>Ich- dachte sie wäre darüber hinweg.<< sagte er mehr zu sich selbst.
>>Was meinst du?<< fragte ich verwirrt und lief einige Schritte auf ihn zu.
>>Eine Zeit lang hatten wir ein Verhältnis. Für mich war es körperlich und ich dachte für sie auch, aber sie war nachtragend. Ich dachte sie wäre darüber hinweg.<< gab er wütend von sich.
>>Das ist nicht dein Ernst. Du hast mich vor deiner was auch immer sie ist vorgeführt und bist nicht auf die Idee gekommen, dass ihr verdammter Stolz gekränkt werden könnte?<< redete ich mich rare.
Ich stürmte aus dem Zimmer und hörte seine schweren Schritte hinter mir.
>>Was hast du vor?<< fragte er alarmiert.
Ich fauchte ihn an >>Wonach sieht es aus. Ich knöpf mir das Miststück vor.<< knurrte ich.
Abrupt hielt er mich am Arm fest.
>>Jelaya bitte. Sie wird dicht machen, wenn du es mit gewallt versuchst.<< doch ich riss mich von ihm los und stürmte den Gang entlang.
Ohne auf Belial zu hören riss ich die Tür auf und sah in einen leeren Raum mit etlichen Büchern und Gläsern.
Ein Zettel weckte meine Aufmerksamkeit, woraufhin ich diesen in die Hand nahm.

Zu spät kleiner Stern. Begib dich frewillig unter die drei Türme des Andes.
Nimm deinen Gefährten mit und das Gegengift für deine kleine Freundin wird ausgehändigt.
Du hast drei Tage Zeit, bevor sie stirbt.

-Kamil

Queen of Hell - Fallender SternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt