Teil 22

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Benommen stützte ich mich am Bettrand in meinem Zimmer ab und versuchte den Schwindelanfall loszuwerden.
Ich überlegte kurz, ob ich mich gestern mit dem Schwimmen überanstrengt hatte.
Belial bestand darauf mich erst gehen zu lassen, wenn ich meinen Kopf über der Wasseroberfläche halten konnte.
Er war ein abscheulicher Lehrer, gnadenlos.
Noch dazu hatte er mich mehrmals zum Höhepunkt gebracht, was dazu führte, dass ich irgendwann vor Erschöpfung in seinen Armen einschlief.
Mein Gesicht wurde heiß, als ich an den vorherigen Abend dachte und das Ziehen in meinem Schoß bewies, dass ich noch immer nicht genug hatte von ihm.
Als der Schwindelanfall etwas nachließ, bewegte ich mich zum Bad, um mich frisch zu machen.
Zu meinem Glück kam gerade Rameza rein und sah mich besorgt an.
>>Alles gut, ich bin nur etwas erledigt.<< versuchte ich sie zu beruhigen und zuckte im nächsten Moment zusammen, als meine Glieder bei einer zu schnellen Bewegung schmerzten.
Großartig, schimpfte ich in meinem Kopf.
Rameza half mir ohne Aufforderung ins Bad und stellte sich bereit vor den Türrahmen.
Ich hörte das Kritzeln und blickte im nächsten Moment auf das Papier, welches sie mir vor die Nase hielt.
>>Was ist gestern passiert?<< fragte sie mich, woraufhin mein Gesicht rot anlief.
Ein wissendes Lächeln huschte ihr übers Gesicht, bevor sie wieder in ihr Buch kritzelte.
>>Erzähl mir alles<< verlangte sie und hüpfte auf und ab.
Ich rollte mit den Augen, ehe ich ihr, nicht so detailreich, alles schilderte.
Auch ihr stieg die Röte ins Gesicht, bevor sie mir um den Hals fiel.
Ich stöhnte vor Schmerzen auf, woraufhin sie sich wieder von mir löste.
Gerade wollte ich mein Gesicht abtrocknen, als mich auch schon eine Flutwelle an Energie auf die Knie zwang.
Es war, als wäre mein Körper für einen Moment überladen.
Im Augenwinkel nahm ich war, wie Rameza sich hinkniete, um nach irgendwelchen Ursachen zu suchen.
Es war nicht so, als würde ich Schmerzen erleiden. Nein. Es war sogar teilweise berauschend, doch ein ungutes Gefühl, dass in mir nagte machte mir Sorgen.
Vorallem deswegen, weil ich mich nicht mehr bewegen konnte und kaum meine Umgebung wahrnahm.
>>Hold Belial. Schnell!.<< hörte ich mich hysterisch werden.
Ohne zu zögern rannte sie aus dem Bad.
Verzweifelt versuchte ich das, was sich nach draußen kämpfen wollte, zurückzuhalten.
Ich sah erschrocken dabei zu, wie meine Haut zu flackern begann und holte erleichtert Luft, als sich schwere Schritte näherten.
>>Jelaya<< kam Belial mit besorgter Miene zu mir, ehe er erstarrte.
>>Verdammt. Ramzea raus hier und verschließ die Türen.
Am besten verschwindest du aus dieser Reichweite.<< befahl er, woraufhin sie sich entfernte.
Er beugte sich vor mich und zwang mich ihn anzusehen.
>>Du musst mir ganz genau zuhören, denn sonst wird das hier für uns beide schiefgehen.<< warnte er mich, während er behutsam über meine Wangen strich.
Der Raum schien sich immer mehr zu verdunkeln und eine kleine Kugel bildete sich um Belial und mich.
>>Was..?<< presste ich hervor und krümmte mich zusammen.
>>Shht. Deine Magie ist überladen. Ich gehe davon aus, dass sie im Verborgenen unterdrückt war und es jetzt ausgelöst wurde. Deswegen musst du jetzt in dich greifen und sie langsam fließen lassen, denn sonst wird hier alles explodieren.
Wir sind zwar Unsterblich, aber ich würde es dennoch nicht darauf anlegen.<< erklärte er mir.
Ich nickte nur und versuchte umzusetzen, was er meinte.
Angstschweiß bildete sich auf meiner Haut und egal was ich versuchte, es gelang mir nicht meine Magie zu lenken.
Heftig schüttelte ich mit dem Kopf.
>>Ich kann nicht<< flüsterte ich erstickt.
>>Hey, Jelaya. Sieh mich an.<< befahl Belial mit weicher Stimme.
Seine eisblauen Augen fixierten mich.
>>Jetzt atme. Langsam ein und aus und stell dir vor, du würdest an einer Schnur ziehen. Stell dir vor deine Magie wäre an diese Schnur gebunden.<<
Ich verlierte mich in seinen Augen und entspannte meinen Geist.
Es gelang mir tatsächlich eine Schnur vor mir zu sehen, es in mir zu spüren.
>>Jetzt zieh daran. Zieh es hinaus, aber vorsichtig.<< setzte er an.
Und tatsächlich funktionierte es.
Nach und nach floss helles Licht hinaus und beleuchtete den Raum.
Doch bald wurde es gleißend und versengte teilweise die Schränke im Bad.
Ich holte erleichtert Luft, als die Spannung in mir nachließ. Als es endlich zu einem angenehmen Schlummern übersprang, kappte ich die Verbindung.
Belial atmete auf, als hätte er die gesamte Zeit seine Luft angehalten.
Ich weiß nicht, ob es die Euphorie war, oder einfach nur das verlangen, aber ich schmiss mich in Belials Arme und presste meine Lippen auf seine.
Ein Lachen entwich seiner Kehle und mutierte zum Knurren, als er mich auf seinen Schoß zog.
Als mein Körper bei seiner Berührung zuckte, löste er sich von mir.
>>Die Schwimmeinheiten waren schrecklich. Mein Körper schmerzt.<< erklärte ich ihm den Grund für mein zucken.
Er nickte nur.
>>Warum hast du deine Magie so angestaut?<< fragte er mich nun neugierig.
>>Habe ich nicht. Ich dachte immer sie wäre weg.<< antwortete ich.
>>Hmm<< schnurrte er und strich sanft über meine Arme. Eine Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut und dass er mich nun erregt betrachtete, machte es nicht besser.
>>Denkst du es liegt an unserer Verbindung?<< fragte ich ihn, während meine Finger nun über seine nackten Arme glitten.
>>Wolmöglich<< seufzte er, ehe er sich erhob und mich auf die Füße zog.
>>Heute abend bekommen wir Besuch von oben. Ich weiß nicht warum, aber es wird vermutlich eine Katastrophe. Es ist dir überlassen, ob du bereit bist ihnen an meiner Seite gegenüber zu treten. Ich verstehe es, wenn du...nicht mit mir gesehen werden willst.<< teilte er mir mit und auch, wenn er seinen Blick abwendete, konnte ich sehen, dass er es bedauern würde. Sollte ich mich dagegen entscheiden.
Was total absurd ist, weil ich nie vorhatte unsere Verbindung zu verheimlichen.
>>Ich hatte nie vor das, was auch immer gerade zwischen uns ist, zu verheimlichen.<< und lächelte, als er mich nun freudig ansah.
>>Du bist so anders.<< stellte ich fest.
>>Ich dachte vorher, dass diese Seite eine Lüge wäre, doch mittlerweile habe ich das Gefühl, dass deine andere Seite. Die Seite, die ich fürchtete, nicht wirklich dein wahres Ich ist.<< offenbarte ich meine Gedanken.
Stirnrunzelnd, kam er auf mich zu.
>>Dennoch ist sie ein Teil von mir. Vergiss das niemals.<< warnte er mich.
Mit trockenem Mund erwiderte ich >>Das hatte ich auch nicht vor.<<

Queen of Hell - Fallender SternWhere stories live. Discover now