Teil 29

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Ein Schrei riss mich aus dem Schlaf und als ich meine Augen aufschlug erfasste ich drei Dinge.
Erstens standen zehn Männer im Zimmer. Zweitens sie waren bewaffnet und drittens wurde Rameza auf den Boden gedrückt.
Erst jetzt bemerkte ich die Fesseln an meinen Händen und sah erschrocken dabei zu, wie einer der Männer Rameza brutal das Kleid hoch schob.
>>Wir haben zehn Minuten bevor der Prinz auftaucht. Beeil dich.<< gab einer der Männer belustigt die Anweisung an jenen weiter, der gerade dabei war Rameza zu schändigen.
Mein Knurren lenkte die Aufmerksamkeit der Männer auf mich.
In diesem Moment war mir egal, dass ich nichts am Leib trug und sie gierig auf meinen Körper starrten.
Mein einziger Gedanke galt Rameza, als ich die Fesseln schmelzen ließ und mein Sternenlicht durch den Mann jagte, der gerade seine Hose runterzog.
Mit einem Schlag durchborte mein Licht seine Brust, sodass er leblos auf die Seite fiel.
Langsam stand ich aus dem Bett, schnappte mir Belials Hemd, dass achtlos auf dem Bett lag und zog es mir grinsend an.
Der Schock in ihren Gesichtern befriedigte mich auf eine Weise, die mir fremd war.
>>Wer es wagt den meinen zu Schaden, hat den Tod willkommen zu heißen.<< mit diesen Worten schleuderte ich weitere Lichstrahlen auf die Herzen der Männer. Einer der Männer schaffte es seinen Dolch zu werfen, ich konnte zwar ausweichen, spürte aber dennoch die tiefe Schnittwunde in meinem Arm.
Doch auch er fiel zu Boden, nachdem mein Licht seine Brust durchborte.
>>Rameza. Komm mit.<< zwang ich sie hoch und zog sie hektisch hinter mir her.
Ich würde mich später um ihre Wunden kümmern. Sowohl um ihre Äußeren, als auch Inneren. Jetzt zählte nur ein Gedanke.
Belial.
Irgendetwas musste los sein und mein Gefühl zog mich geradewegs in den großen Saal.
Trevonus Stimme, welche durch die Tür dran sagte mir alles und als die Tür nicht aufging packte mich blanke Furcht.
Nicht um mich. Ich hatte angst um ihn. So sehr, dass es mich irre werden ließ.
Ich schob Rameza hinter eine Säule und griff in mich, sammelte das Licht in meiner Hand und ließ los.
Die Explosion war gewaltig und die Euphorie darüber, wieviel Macht in meinen Adern floss durchströmte mich.
Selbstsicher trat ich durch den Raum und atmete erleichtert auf, als ich Belials Blick auf mir spürte.
Ich sah Stolz. Ich sah Verlangen und ich sah Erleichterung und ich erwiderte sein Lächeln.
Doch ein Blick auf Trevonus ließ mein Gesicht wieder Gleichgültig werden.
>>Lästige kleine Viecher leben hier. Findest du nicht Liebster? Ich gehe davon aus, dass du nichts dagegen hast, wenn ich unser Heim etwas säubere.<< schnurrte ich, während ich auf Trevonus zulief.
>>Tob dich nur aus Liebes.<< schnurrte er zurück.
Entzetzen spiegelte sich in Trevonus Blick, ehe er zu sprechen begann.
>>Hure des Teufels. Du kannst mir nichts anhaben.<< keifte er und ich verstand was er meinte. Ich spürte den Schild mit meiner Magie, doch er lag falsch. Es war durchaus zerbrechlich.
>>Dein Pech, dass dein Schild nichts gegen Sternenmagie tun kann.
Meine Macht ist älter als deine Existenz und billigen Spielchen. Aber sehe es positiv. Vielleicht siehst du deinen Sohn ja wieder.<< provozierte ich ihn und bevor er seinen Mund öffnen konnte griff ich in seinen Nacken. Zog ihn auf die Knie und schoss Licht in ihn hinein.
Es zerstörte ihn Stück für Stück, sodass sein Körper nicht mehr, als eine leere Hülle blieb.
Ohne hinzusehen durchborte ich die Herzen seiner Lakaien und lief auf Belial zu.
>>So sehr ich dich jetzt auch über mein Knie legen würde. Asbeel ist gerade in diesem Moment dabei Visendra zu befreien.<< erklärte er und zog mich mit sich.
Ich griff nach Rameza und gemeinsam rannten wir los.
So schnell wir konnten, doch in meinem Inneren wusste ich, dass wir zu spät waren.
Und dem war tatsächlich so, als wir vor der zerstörten Wand innehielten.
Belial schlug gegen die Wand, brachte sie zum erbeben und eine Vorahnung schlich sich langsam in meinen Kopf.
Asbeel machte keinen hehl aus seiner Verachtung gegenüber Belial. Er täuschte Engel und er schickte mich aus, um Belial zu vernichten.
Dabei musste seine Intention die ganze Zeit gewesen sein Visendra zu befreien.
>>Belial..<< zog ich seine Aufmerksamkeit auf mich.
Der jemand nach dem du damals gesucht hast. Ich denke, dass es die ganze Zeit Asbeel war.
Es würde zumindest teilweise Sinn machen.<<
Mein Blick fiel zu Rameza, die ihren Blick starr auf den leeren Raum hielt.
Instinktiv zog ich sie in die Arme und strich ihr sanft durch die Haare. Und zu meiner Verblüffung gesellte sich Belial zu uns und legte seine Hand auf Ramezas Schulter.
>>Geht es dir gut?<< fragte er sie besorgt und suchte in meinem Blick nach Antworten.
Rameza nickte heftig, ehe sie sich ein Lächeln auf die Lippen zwang.
Sanft strich Belial mir nun über meine Wange und ging auf meine Spekulation ein.
>>Ob er es ist oder nicht. Ich werde diesesmal dafür sorgen, dass diese Frau stirbt mitsamt ihrem Gefolge. Und ich werde mir diesen Menschenjungen vorknöpfen.<<
>>Nein<< erwiderte ich.
>>Wir kümmern uns gemeinsam darum<< grinste ich ihn an.
Er erwiderte es.
>>Ich wäre verloren, ohne dich an meiner Seite. Der heutige Tag hat wohl alles bewiesen.<<
Sein Blick fiel auf meine Hand, die noch immer sanft über Ramezas Rücken strich.
Wir nickten uns zum Verständnis zu, woraufhin ich Rameza sanft mit mir führte.
Egal was nun war. Sie hatte jetzt Priorität.

Queen of Hell - Fallender SternWhere stories live. Discover now