Teil 33

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Ein Geräusch aus dem Zimmer ließ mich zusammenzucken.
>>Belial?<< fragte ich, doch es kam keine Antwort.
Neugierig öffnete ich die Tür und sah Belial, der etwas in der Hand hielt. Den Stab, wie ich bemerkte.
Doch irgendetwas an seiner Haltung ließ mich meine Alarmglocken läuten.
>>Belial?<< versuchte ich es nochmals und stolperte nach hinten, als ich seine Augen sah. Vollkommen schwarz, ohne ein hauch von Farbe.
>>Was..?<< setzte ich an und wurde im nächsten Moment grob von ihm gepackt und an die Wand gedrückt.
Den Stab ließ er fallen und griff stattdessen nach einem Dolch.
Gerade wollte er ausholen, als ich ihn auch schon mit Sternenlicht blendete.
Mein Versuch die Tür zu erreichen war zwecklos, denn er schoss eine Welle gegen mich und riss mich so von den Füßen. Hart prallte ich auf den Boden und konnte nicht verhindern, dass mir die Bilder in den Kopf stiegen, als Belial mich noch gefoltert hatte.
Meine Brust zog sich vor Schmerz zusammen, weil sich das wovon ich dachte es würde nicht mehr passieren, wiederholte.
Meine Nägel kratzten bei dem Versuch ihm zu entkommen auf den Boden und obwohl ich sie mir blutig aufriss, spürte ich keinen Schmerz.
Mit einem Ruck zog mich Belial an meinem Knöchel zu sich und fixierte meine Hände über meinem Kopf.
Ich wollte ihm nicht weh tun, denn mir war bewusst, dass er gerade nicht er war.
Seine schwarzen Augen und der ausdruckslose Blick verrieten es mir.
Also versuchte ich es anders, mit bebender und erstickter Stimme versuchte ich zu ihm durchzudringen.
>>Belial bitte, ich bin es Jelaya. Ich weiß, dass du da drin bist und ich weiß, dass du dagegen ankämpfen kannst. Bitte zwing mich nicht dir weh zutun.<< flehte ich.
Obwohl ich für einige Sekunden dachte, er würde mich tatsächlich erkennen, tat er es nicht.
Er holte aus, sodass ich ohne zu Zögern seine Hand mit meinem Licht versengte.
Der Schrei, der aus meiner Kehle drang hallte durch den Raum, weil auch meine Hand darunter litt.
Mein Kopf wurde zur Seite geschleudert, als er mich mit einer Heftigkeit schlug, die ich nie erwartet hätte und meine Sicht verschwamm, sodass ich mich nur noch halbherzig wehren konnte, als er seine Hände um meinen Hals schloss und zudrückte.
Ich weiß nicht warum, doch ich wollte ihm die Schuld nehmen, falls das hier schlecht endete.
Er würde darunter leiden.
>>Es ist okay<< krächzte ich.
>>Gib ...dir..nicht die..Schuld<< keuchte ich und rang nach  mehr Luft.
Schwärze umfing mich und versprach mir Erlösung, doch bevor ich sie willkommen heißen konnte, lösten sich Belials Finger um meinen Hals.
Ein animalischer Schrei füllte den Raum, ehe sich Schritte entfernten und Geräsche in mein Ohr drangen, wie etwas brach.
Mein Husten und würgen begleitete den Ausbruch von Belial und als er mir in die Augen sah bereute ich es, dass ich versuchte vor ihm wegzukriechen.
Seine Augen nahmen wieder seine natürliche Farbe an und ein Blick auf ihn zeigte mir, was er jetzt sah, wenn er mich betrachtete.
Sein Hals war übersät mit lilanen und blauen Flecken, aus seinem Mund rann Blut und auch an der Wange bildete sich jetzt schon ein Bluterguss.
Ich hielt mir die Hand vor den Mund, doch auch diese Geste konnte nicht verhindern, dass ich zu schluchzen begann und mein Körper in dessen Takt bebte.
Mit schnellen Schritten überwand er die Entfernung und zog mich in seine Arme.
>>Es tut mir Leid. Es...verdammt ich wollte nur den Stab an einen anderen Platz setzen, dann war sie...dieses Miststück war in meinem Kopf.<< er stockte und zog mich noch enger an seine Brust.
>>Ich flehe dich an Liebes, weine nicht. Es tut mir so Leid, bitte.<< flüsterte er und konnte nicht verhindern, dass auch seine Stimme brach.
Fest schlang ich meine Arme um seinen Körper und versuchte den Schock zu verarbeiten.
>>Ist schon okay<< wisperte ich mit brüchiger Stimme.
Er wiegte mich hin und her, strich über meinen Rücken und benetzte meinen Kopf mit tausend küssen.
Langsam löste er sich von mir und betrachtete meine Wange.
Vorsichtig strich er darüber und besah sich nun meinen Hals.
>>Warte kurz<< sagte ich und erhob mich.
Ich lief zum Stab und nahm ihn in die Hand.
Mich verwirrte es, dass das Ding solch eine Wirkung auf ihn hatte.
>>Was genau hast du gesehen?<< fragte ich ihn und spürte im nächsten Moment, wie er von hinten seine Arme um mich schlang.
Ich verstand es. Er brauchte den Kontakt um den Schock zu überwinden und seine Schuld. Er wollte mich vergessen lassen und die Erinnerungen durch bessere ersetzen. Dabei sollte er wissen, dass ich es verstand.
>>Ich habe Visendra gesehen und im nächsten Moment war es wie in einem Traum. Du warst Adrik und ich wollte dich. Ich wollte ihn leiden sehen. Ihn umbringen für das, was er versucht hat dir anzutun.
Es war wie ein Rausch.<< beichtete er, woraufhin ich mich an ihn lehnte.
>>Dieser Stab fühlt sich nicht gut an.<< begann ich.
>>Sternenmagie ist eigentlich ähnlich wie rohe Magie. Sie ist an kaum etwas gebunden und ist rein und nicht manipuliert. Das hier jedoch, fühlt sich beschmutzt an und ich weiß nicht warum und was es ist. Geschweige denn, was passieren würde, wenn wir es zerstören.<< beendete ich meine Ausführungen.
Ich legte es zurück auf die Kommode und drehte mich zu Belial.
Meinen Kopf an seine Brust gebettet schlang ich meine Arme um ihn. Sein Stirnrunzeln entging mir dabei nicht.
>>Ich denke ich kenne jemanden, der uns weiter helfen kann.<< teilte Belial mir mit.
>>Lass uns das später klären. Ich will mich hinlegen, mein Körper schmerzt.<< flüsterte ich an seine Brust.
Sein Körper versteifte sich zuerst, doch im nächsten Moment hob er mich hoch und legte mich ins Bett.
Während er aufrecht saß, lag mein Kopf auf seinem Schoß.
Irgendwann schlief ich ein, als Belial durch meine Haare strich und war dankbar, dass er wieder bei mir war. Auch wenn die Angst, dass er wieder so werden könnte, tief in mir schlummerte.

Queen of Hell - Fallender SternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt