23 | Wo arbeite ich?

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Bin ich in einer Art Nichts?

Bin ich tot?

Wenn ich tot wäre, könnte ich nicht darüber nachdenken, ob ich tot bin, oder?

Wenn ich nicht tot bin, wo bin ich dann?

Bin ich immer im Dunkeln, wenn Arthur nicht bei mir ist?

Nach dem Restaurant war er auch nicht bei mir und da saß ich in der Sonne auf der Bank. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt die Aussicht darauf, dass ich ihn wiedersehen werde. Das habe ich jetzt nicht.

„Warum ruft er dich nach so langer Zeit wieder an?", höre ich eine weibliche Stimme.

Was ist das jetzt wieder?

„Er wollte mir nur sagen, dass er hofft, dass ich glücklich bin."

Ist das Arthur? Das ist eindeutig Arthurs Stimme!

„Er hofft, dass du glücklich bist?", erkundigt sich die weibliche Stimme empört. „Nachdem er dich verlassen und monatelang nichts von sich hören lassen hat?"

„Naja, wir sind uns mittags über den Weg gelaufen."

Reden sie über diesen Corin? Diesen Mann, der Arthur vor dem Restaurant angesprochen hat und der ihn ausgerechnet dann anrief, als ich ihn gerade endlich küssen wollte?

„Über den Weg gelaufen." Die Frau klingt nicht überzeugt und ich mag sie.

Meine Augen nehmen wieder Umrisse wahr und ich erkenne, dass ich mich anscheinend in einer kleinen Kammer befinde.
Es riecht nach Kaffee und Reinigungsmitteln.

„Ich war in meiner Pause im Bocca Felice, da lief er zufällig vorbei und sah mich mit–"

Ich drücke meinen Körper gegen die Wand, hinter der ich Arthurs und die Stimme der Frau vernehme und das Holz gibt so schnell nach, dass ich nach draußen stolpere.

Offenbar bekommt man durch eine Schwingtür Zutritt zu der Kammer, in der ich gerade noch stand, und bin direkt in ein kleines Café... nun ja... geschwungen.

Ich sehe einen gemütlichen Raum mit wenigen kleinen Tischen und einladenden Sesseln daran, Bücherregale, gerahmte Schwarz-Weiß-Fotografien an den Wänden und einen Tresen, an dem Arthur und eine hochschwangere Frau mit einem blonden Kurzhaarschnitt sitzen.

Beide sehen mich an. Die Frau etwas abschätzig, Arthur wie vom Donner gerührt.

„Ach", sagt Arthurs Begleitung schnippisch. „Hier arbeitet ja doch jemand."

„Felix", wispert Arthur und starrt mich mit großen Augen an.

Verlegen senke ich den Kopf und stelle zu meiner Verblüffung fest, dass ich eine schwarze Schürze trage.

Offenbar arbeite ich in diesem Café.

Wunschdenken | ✓Where stories live. Discover now