41 | Was fände ich toll?

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„Weißt du", beginne ich, während ich das Hackfleisch mit dem Gemüse in einer Pfanne anbrate und Arthur konzentriert im Nudeltopf rührt. „Du kannst die Nudeln kurz in Ruhe lassen, die kochen auch von selbst."

„Hm", ist Arthurs Antwort, aber er macht keinerlei Anstalten, sein Rühren zu unterbrechen.

„Machst du das nur, um dich abzulenken?"

„Wieso ablenken?", fragt er beiläufig.

„Weil du mich sonst anstarren müsstest."

Ein bisschen zu forsch stopft Arthur den Holzlöffel, mit dem er bis gerade eben noch gerührt hat, zwischen die Nudeln und blickt mich mit verschränkten Armen an. Seine Augen wandern kurz wieder über meinen nackten Oberkörper und zurück zu meinem Gesicht.

„Ich starre nicht", meckert er.

Ich grinse schief und zwinkere ihm zu.
„Gibst du mir mal die Tomatensauce?", bitte ich ihn und zeige auf das Gefäß hinter ihm.

Er dreht sich abrupt nach hinten und reicht mir die Sauce, die ich sogleich in die Pfanne gebe.

„Ich starre nicht", wiederholt er.

„Okay", lache ich und rühre eifrig weiter. „Wäre aber nicht schlimm."

„Tue ich aber nicht."

„Schade eigentlich."

„Was?"

„Naja, ich fände es toll, wenn du mich anstarrst."

„Du fändest das toll?"

„Nun, zum einen würde das bedeuten, dass dir offenbar gefällt, was du siehst. Und zum anderen wäre es dann nicht so schlimm, dass ich dich die ganze Zeit anstarre", erkläre ich.

„Aber ich bin nicht nackt."

„Aber du bist hier, Arthur", sage ich und blicke ihn direkt an. „Ich könnte dich die ganze Zeit anstarren. Egal, ob du nackt oder angezogen bist."

Arthurs Augen weiten sich verblüfft.

„Na gut", gebe ich verlegen zu. „Nackt wäre mir schon noch lieber, aber ich bin auch so schon überglücklich."

„Dir ist schon klar, dass es darauf so ziemlich keine mögliche Antwort gibt, oder?", kichert Arthur mit roten Wangen.

„Zumindest keine verbale", zwinkere ich und wende mich wieder der Pfanne zu.

Genau in diesem Moment beschließt die Tomatensauce ihren Blubberpunkt zu erreichen und eine dicke Blase zerplatzt an ihrer Oberfläche, um heiße, rote Spritzer auf meinem Bauch und auch Arthurs schwarzem Hemd zu verteilen.

„Autsch!", rufe ich und drehe eilig die Temperatur der Herdplatte herunter, während ich hektisch in der Pfanne rühre.

„Warte", murmelt Arthur und steht plötzlich dicht neben mir. „Ich mache das."

Doch anstatt, wie ich erwarte, das Rühren zu übernehmen, wischt Arthur den Saucenklecks knapp über meinem Bauchnabel mit seinem Zeigefinger weg und steckt sich den Finger in den Mund.

Wunschdenken | ✓Where stories live. Discover now