58 | Ich bin hier.

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Es ist dunkel und ich bin leer. Leer und einsam. Leer und einsam und traurig. Und ein bisschen wütend. Enttäuscht auch.

Ich bemühe mich, ein positives Gefühl in mir zu finden, aber es fällt mir sehr schwer.

Arthur ist weg. Er ist einfach gegangen. Er ist gegangen und hat mich allein gelassen.

Er wollte wissen, ob ich nur in ihn verliebt bin, weil er mich quasi erschaffen hat mit seinem Wunsch und wie soll ich solch eine Frage beantworten? Würde er mir überhaupt glauben, egal was ich antworte?

Für mich steht fest, dass ich Arthur liebe. Auch wenn er gegangen ist. Auch wenn er mich erschaffen hat. Auch wenn ich ihn vielleicht nie wiedersehe.

Ich öffne meine Augen und stelle fest, dass ich in meinem Haus stehe. Dort, wo Arthur mich zurückgelassen hat.

Bedeutet das, er kommt zurück? Vielleicht ist er gar nicht gegangen!

Hoffnungsvoll reiße ich die Haustür auf und blicke mich um. Von Arthur ist nichts zu erkennen, auch sein kleines, silbernes Auto ist nirgends zu entdecken.

Er ist nicht hier. Ich bin ganz allein.

Ich habe keine Ahnung, warum ich das weiß. Aber ich weiß auch nicht, warum ich die Kaffeemaschine bedienen kann oder warum ich Auto fahren kann. Es ist einfach eine Gewissheit in mir.

Nur anders als die Gewissheit ein Café führen zu können oder zu wissen, wie man schwimmt, bricht mir diese Gewissheit das Herz.

Arthur ist weg.

Langsam schließe ich die Haustür wieder und sinke auf den Boden. Ich bin ganz allein und einfach hier.

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