40 | Was hat Arthur gesagt?

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Arthurs Schlafzimmer sieht genau so aus, wie ich es mir vorgestellt habe.

Es ist nicht besonders groß, aber gemütlich mit einem flauschigen Teppich, einem großen Bett und einem Kleiderschrank, dessen Inhalt durch große Schiebetüren verborgen bleibt. Auf dem Schränkchen neben der rechten Bettseite steht eine kleine Lampe, ein Wecker und davor ein Stapel aus ein paar Büchern. Das Schränkchen auf der linken Seite ist leer.

Am gegenüberliegenden Ende des Raumes entdecke ich neben dem Fenster eine Tür und erst jetzt erinnere ich mich, dass Arthur in der Nacht unserer ersten Begegnung von einem Balkon sprach. Dem Balkon, auf dem er saß, als er die Sternschnuppe sah.

Arthur schiebt eine der Türen des Schranks zur Seite und blickt in die dahinter liegenden Fächer.

„Ist ein T-Shirt okay?", fragt er und ich zucke unschlüssig mit den Schultern.

„Wenn es für dich okay ist?"

Arthur greift zwischen die Stoffe und murmelt irgendetwas, das mit „Mir wäre es auch recht" beginnt.

„Wie bitte?"

„Was?", fragt er und dreht sich abrupt zu mir um. Sein Gesichtsausdruck wirkt irgendwie ... ertappt.

„Ich habe dich leider nicht verstanden", lächle ich.

„Äh ... nicht so wichtig", stammelt er und zerrt ein weißes T-Shirt hervor.

Ich beginne, die Knöpfe meines Hemds zu öffnen und sage: „Ich wüsste es trotzdem gern. Was wäre dir recht? Soll ich doch lieber ein Hemd anziehen? Oder ich kann auch nach Hause und–"

„Grundgütiger, nein!", ruft Arthur, seine Wangen inzwischen wieder pink. Seine Augen wandern über meinen nun entblößten Oberkörper und er scheint sichtliche Mühe zu haben, etwas zu finden, wohin er schauen kann.

Seine Verlegenheit ist unglaublich süß.

„Also?"

Zerknirscht kaut Arthur auf seiner Unterlippe herum und blickt schließlich auf den flauschigen Teppich zu seinen Füßen.

„Ich hab nur laut gedacht", brummt er und schaut zögerlich wieder auf, als ich mich weder bewege noch etwas sage.

Ich sehe ihn einfach nur erwartungsvoll an.

„Ich meinte nur, dass es mir auch recht wäre, wenn du gar nichts anhättest", blafft er und verschränkt bockig seine Arme vor der Brust, sein Gesicht inzwischen ein dunkleres Pink.

„Okay", grinse ich und drehe mich um, um wieder in die Küche zu gehen. An der Garderobe im Flur hänge ich mein feuchtes Hemd über einen Kleiderbügel.

„Was?" Arthurs hektische Schritte folgen mir. „Felix, das war nur–"

„Setzt du das Nudelwasser auf? Dann bereite ich schon einmal die Sauce vor", erkläre ich ganz selbstverständlich und stelle mich wieder an die Arbeitsfläche, auf der noch immer unser geschnittenes Gemüse liegt. Dieses Mal nur eben ohne Hemd.

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