43 | Wer macht was?

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Nachdem ich mir das von Arthur angebotene weiße T-Shirt angezogen habe, entschuldige ich mich kurz ins Badezimmer.

Im Spiegel sehe ich meine erröteten Wangen und spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht.

Allein der Gedanke daran, Arthur noch einmal so innig und leidenschaftlich zu küssen, lässt mein Inneres wieder heiß kribbeln. Nur zu gern hätte ich ihm und meinen Instinkten nachgegeben, doch irgendetwas in mir sagte mir, dass unsere zarte Verbindung dadurch empfindlich gestört würde.

Ein zaghaftes Klopfen an der Tür lässt mich aufschauen.

„Felix? Ist alles okay bei dir?", höre ich Arthurs Stimme.

Schnell öffne ich die Tür und strahle ihn an.
„Alles okay, ich ... musste mich nur etwas beruhigen."

Arthur betrachtet mich mit einem verblüfften Gesichtsausdruck, ehe er unbeholfen lacht.
„Ich mag es, dass du so ehrlich bist."

„Dann werde ich sicherlich nicht damit aufhören", gebe ich zurück und streiche vorsichtig mit meinem Daumen über eine seiner erröteten Wangen. „Musst du dich auch beruhigen?"

Arthurs Augenbrauen schnellen nach oben, während er die Augen aufreißt.
„J-ja", stammelt er. „Definitiv."

„Das ist gut", lächle ich und verschränke unsere Finger miteinander, bevor ich ihn mit mir in die Küche ziehe.

„Findest du?"

In der Küche stelle ich fest, dass Arthur bereits die Nudeln abgegossen und den Herd abgeschaltet hat, der Backofen jedoch schon vorheizt.

Ich mache mich also daran, die Auflaufform einzufetten und seufze lächelnd.
„Wenn du dich beruhigen musst, bedeutet das, dass dich meine Nähe oder meine Berührungen nicht kaltlassen."

„Das tun sie ganz bestimmt nicht, Felix."
Arthur füllt einen Teil der Nudeln in die Auflaufform und ich verteile die Sauce darüber, ehe er den Rest der Nudeln daraufschüttet.

Lächelnd blickt er zu mir auf und wieder auf die nun gefüllte Form.
„Wir sind ein gutes Team", stellt er fest.

„Dem kann ich nur zustimmen", strahle ich und gebe ihm einen zarten Kuss auf seinen lächelnden Mund. Dass ich gern hätte, dass wir mehr als nur ein Team sind, sage ich an dieser Stelle nicht. Arthur weiß das auch so, da bin ich mir sicher.
„Machst du den Käse? Dann kümmere ich mich um den Abwasch."

„Oh Gott", seufzt Arthur. „Ich hatte ein bisschen gehofft, dass du das sagst. Ich hasse abwaschen."

„Ich weiß", lache ich und beginne, die Töpfe und das Kochgeschirr in seiner Spüle zu sammeln. „Darum mache ich es ja auch."

Plötzlich schlingt Arthur von hinten seine Arme um meine Mitte und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
„Du musst aber nicht alles tun, was ich nicht mag, nur damit ich es nicht tun muss", murmelt er.

„Das klingt ziemlich verworren, aber keine Sorge, Arthur. Ich bin kein Ja-Sager, das hast du, denke ich, schon mit bekommen. Aber wie du gerade sagtest: wir sind ein gutes Team."
Grinsend greife ich nach dem Handtuch und schiebe es zwischen seine Finger, die noch auf meinem Bauch ruhen. „Und darum darfst du zumindest gleich abtrocknen, wenn du den Auflauf in den Ofen geschoben hast, denn dann sind wir schneller fertig und ich bekomme noch ein Glas Wein."

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