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Lukes Sicht

Ich wachte mit einem dicken Schädel durch das Geschrei meiner Geschwister auf, bei denen brauchte man echt keinen Wecker. Genervt ging ich in mein Badezimmer und duschte erstmal. In solchen Momenten war ich echt froh, dass ich ein eigenes Badezimmer hatte und mir den Streit nicht mit antun musste. Nachdem ich fertig war, packte ich meine Tasche und schnappte mir meine zwei Brüder. Noch bevor ich es schaffte aus der Tür zugehen, sprach meine Schwester mich an.

„Holst du die beiden bitte auch später ab, weil Mom macht eine Doppelschicht und ich muss auch arbeiten", bat Luisa mich. „Bleibt mir wohl nichts anderes übrig", sagte ich und ging mit den beiden. „Ihr beide benehmt euch, ich hol euch heute Mittag ab und wehe ich höre etwas schlechtes", sagte ich, bevor ich die beiden der Erzieherin abgab.

Seit dem unser Vater verstorben war, lief alles drüber und drunter bei uns. Finanziell sah es auch seit dem schlecht aus, meine Mutter schob fast nur noch Doppelschichten, Luisa und ich gingen Arbeiten und kümmerten uns nebenbei um die zwei kleinen. Die Schule leidete natürlich da drunter, aber ich wollte, dass es uns gut ging. Von weitem sah ich schon Jessica warten und sie sah Hammer aus.

„Na wie gehts dir?", fragte ich sie, wobei ich sie umarmte. „Soweit gut, du siehst gestresst aus", fiel Jessica direkt auf. „Stressiger morgen", sagte ich nur kurz. „Wo bleiben Arian und Florian?", fragte Jessica nach 10 Minuten. „Florian kommt dahinten und bei Arian habe ich keine Ahnung", antwortete ich ihr ehrlich.

Mich wunderte es auch wo Arian blieb, denn er hatte den kürzesten Weg. Als er zum Anfang der Stunde noch nicht da war, nutzte ich die Chance und setzte mich neben Jessica, aber schrieb Arian.

Chat zwischen Luke und Arian

Ich: Wo bist du?
Arian: Bin krank
Ich: Dann werd mal schnell gesund
Arian: Ja, komme morgen wieder
Ich: Also nur Migräne?
Arian: Ja und jetzt nerv nicht und schau, dass Jessica im Unterricht aufpasst
Ich: Ja mach ich

Chat zwischen Luke und Arian Ende

Er hat nach zwei Tagen schon ein Auge auf sie geworfen, aber das konnte er vergessen. Anstatt aufzupassen blödelten Jessica und ich nur rum, wodurch wir aus dem Unterricht flogen.

„Jessi, am Wochenende ist eine Party, kommst du auch?", fragte ich. „Ne sorry, ich hab am Wochenende noch viel zu tun", entschuldigte Jessi sich. „Kann ich dir helfen?", fragte ich, weil ich Zeit mit ihr verbringen wollte. „Wenn du möchtest gerne, also ich muss noch Möbel aufbauen und streichen, schlafe nämlich derzeit nur auf meiner Matratze", sagte Jessica. „Wann bist du eigentlich hier her gezogen und warum?", fing ich sie zu löchern. „Sonntag, weil mein Vater einen neuen Job angenommen hat", antwortete sie mir. „Oh man, dann konntest du nichtmal einen Tag entspannen", lachte ich und wurde gegen die Schulter geboxt. „Ne, es hieß den ganzen Tag schleppen und dann erledigt ins Bett fallen, naja in die Matratze", meinte sie.

Den ganzen Tag unterhielt ich mich mit ihr und wir flogen auch aus den zwei Folge Unterrichten. Arian wird bestimmt nicht begeistert sein, aber so hatte ich wenigstens genug Zeit um mit ihr zu reden. Da wir zu lange geredet hatten, war ich zu spät am Kindergarten.

„Herr Levis, Sie schaffen es auch mal", mahnte mich die Erzieherin an. „Tut mir leid, der Lehrer hat länger gemacht", log ich. „Ja ist gut, demnächst bitte pünktlich, aber die beiden haben sich wie immer gut benommen", sagte sie.

Ich lächelte und ging dann mit meinen zwei Brüdern nach Hause. Die beiden wussten, wenn sie sich benehmen, dass sie eine Belohnung von mir bekommen, also gab ich ihnen ein Eis. Mit einem Blick auf die Uhr sah ich, dass es schon 15 Uhr war, also legte ich mich hin, da ich Nachtschicht an der Tanke schieben musste. Vier Stunden schlief ich, bis ich wieder los musste.

„Kathi, kann ich mal mit dir reden?", fragte ich meine Chefin, als ich ankam. „Ja klar, was gibt es denn?", fragte sie mich. „Ich frage ungerne, aber ich brauch einen Vorschuss, weil meine Brüder haben nächste Woche einen Ausflug und der eine braucht neue Schuhe", fing ich an zu erklären. „Hör auf zu reden, ich kenn ja deine Situation, wie viel brauchst du?", fragte sie direkt zurück. „Fünfzig Euro", sagte ich kurz. „Ich zahl dir das jetzt von meinem Privatengeld und bekomme es anfang des Monats wieder", meinte Katharina und schob mir Geld rüber. „Ich danke dir so sehr", bedankte ich mich. „Und jetzt ab an die Arbeit, aber bevor ich es vergesse am Tresen liegt ein neuer Umbauplan also versuch es bitte zu schaffen", sagte Katharina und ich ging aus ihrem Büro.

Ich schaute unterm Tresen und dort lag der Plan. Schon wieder das gleiche wie letzten Monat, aber die Nacht war zumindest entspannt genug dafür. Nach drei Stunden hatte ich es dann endlich geschafft die Regale nach Plan umzubauen. Aufgrund der genügenden Zeit, verräumte ich noch übrig gebliebene Ware und fing schonmal an backen. Das einziege was mir ab 2 Uhr geholfen hat wach zu bleiben war Energy. Vier Stunden musste ich noch durchhalten. Kurz vor Feierabend kam Jessica in die Tankstelle und schaute mich perplex an.

„Was machst du denn hier?", fragte Jessi. „So wie es ausschaut arbeiten", sagte ich lachend. „Wie lange musst du noch?", fragte sie mich. „10 Minuten", antwortete ich. „Soll ich dich mitnehmen? Hab übrigens an der drei getankt", informierte sie mich. „Das wäre super dann kann ich nämlich noch etwas mehr schlafen, bekomme dann 30€", sagte ich. „Ich warte dann draußen auf dich", meinte Jessica und ging raus.

Ich sah schon meine Kollegin, die mich ablöste. Mit einem lächeln gab sie mir noch einen Energy und ich konnte dann endlich gehen. Fix und Fertig war ich und wollte nur noch in mein Bett.

„Warum arbeitest du, wenn gleich Schule ist?", fragte Jessi, als ich einstieg. „Ich brauche das Geld und den Nachtzuschlag und ich komm eh erst zur dritten Stunde", erklärte ich. „Wofür brauchst du das Geld?", fragte Jessica weiter. „Zum Leben, aber ich erkläre dir das mal wann anders, aber jetzt möchte ich nur noch in mein Bett", meinte ich leicht genervt.

Nach fünfzehn Minuten fahrt kamen wir endlich an und ich bedankte mich. Meine Mutter war auch schon wach, aber ich unterhielt mich nicht mit ihr und ging hoch.

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Wie findet ihr Lukes Leben?

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