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Selbst ich war mit der Situation überfordert, wodurch ich mich auf seinen Schoß setzte und ihn in den Arm nahm. Kaum zu glauben, aber er zeigte mehr Emotionen als er sonst in einem Jahr zeigen würde. Wut, Trauer und Enttäuschung. Alles gleichzeitig.

„Club?", fragte ich um ihn abzulenken. „Ja, welchen?", kam es zurück. „Dungeon?", schlug ich vor.

Liam war einverstanden, denn da dürfte Donnerstags nicht viel los sein. Zumindest wenn kein Themenabend war. Er zog sich andere Sachen an und dann fuhren wir schon los. Es ging uns nicht ums trinken sondern ums Unterhalten in einer anderen Umgebung. Phil, der Barkeeper, nahm uns unsere Jacken ab und zeigte uns den letzten freien Tisch. Nicht viel los oder wie war das. Ich konnte meinen Augen kaum glauben, aber Max saß am Tisch neben uns. Sein Blick war nicht gerade besser als meiner.

„Was machst du denn hier?", fragte ich. „Bisschen von zuhause ablenken, ich konnte nicht mehr", erklärte Max. „Wer ist das?", fragte Liam mit seinem typischen Lächeln, wenn er etwas wollte. „Max, jemand aus meiner Klasse", sagte ich. „Süß", lachte Liam. „Siehst du irgendwo ein Halsband?", fragte Max eingeschnappt. „Ne, aber ich kann dir gerne eins anlegen so frech wie du bist", meinte Liam mit einem fiesen grinsen. „Hört auf euch zu streiten oder ich schmeiß euch alle drei raus", mahnte Phil.

Liam hatte etwas gesehen was er haben wollte. Ich distanzierte mich von den beiden, denn das konnte noch was werden so wie die diskutierten. Rausfliegen wollte ich schließlich auch nicht. Phil schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er alles bemerkt.

„Max weiß schon, dass er das ganze verliert oder?", fragte Phil. „Keine Ahnung, gibst du mir bitte eine Cola?", fragte ich. „Hat Liam nicht etwas mit dieser Mila?", fragte Phil. „Nicht mehr, es hat nicht gepasst, deswegen sind wir überhaupt hier", erklärte ich und bekam ein Verständnisvolles nicken. „Aber mal schauen wer von beiden kniet, aber ich kann es mir schon denken", lachte Phil.

Keine zwei Minuten später stand eine Cola vor mir. Phil lachte und ich sah hinter mich. Der Anblick war ja köstlich. Max hatte eindeutig verloren, denn er kniete vor Liam. Mal schneller abgelenkt als sonst. Max Blick war gesenkt und Liam grinste zufrieden. Liam in freier Wildbahn konnte ich das nur nennen.

„Lass den armen Jungen inruhe", meinte Phil. „Arm? Der ist frech und nicht mehr", lachte Liam. „Ey", kam es von weiter unten. „Klappe", befahl Liam. „Ich seh es schon kommen, gleich fahr ich mit dem Taxi nach Hause, weil du mit ihm zu beschäftigt bist", scherzte ich. „Wenn Max so weiter macht bestimmt", lachte Phil. „Ihr beide könnt manchmal echt gemein sein", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Nach einer Zeit entschied ich mich dann von der Theke weg zu setzen und wieder zu den beiden. Die Spannung zwischen beiden war kaum zu ertragen, denn Max traute sich bis 1 Uhr kein freches Wort mehr. Es war ungewohnt. Die Ausstrahlung von Liam konnte sehr intesiv sein, wenn er wollte. Die beiden würden ansicht eigentlich ganz gut zusammen passen, denn er war Robust geng. Er konnte was aushalten ohne großes Murren. Nur seine große Klappe brachte ihn in Schwierigkeiten. Max war zwar gut Dominant, aber in so einer Situation sah man, dass es nur schein war.

„Hast du dir eigentlich schon überlegt was du mit Madi machen möchtest?", fragte Liam, als wir zusammen bei ihm im Bett lagen. „Noch nicht wirklich, wird wahrscheinlich sehr spontan", sagte ich. „Ich würde an deiner Stelle einfach mal viele Seite zeigen. Bei der Grundhaltung angefangen bis zum After Care", meinte Liam. „Du hast manchmal leicht reden, du kannst ganz einfach 24/7 machen, weil du alleine lebst, ich muss mit der dauernden Distanz leben. Zusätzlich ist bei uns immer eine Gefahr wegen unseren Eltern, ich kann ja nicht immer dein Ferienhaus nehmen", warf ich ihm vor. „Du zerbrichst dir wieder den Kopf zu sehr. Aber ja ich hab andere Möglichkeiten und dafür hab ich auch lang genug gekämpft und jetzt seien wir mal ehrlich, wahrscheinlich hängst du eh den ganzen Tag mit ihm zusammen rum. Sag mir nicht, dass da kein 24/7 möglich. Du musst einfach ein bisschen aufpassen", sagte Liam. „Ja klar ist das möglich, aber meine Grenze und mein Rot sind nunmal seine sowie meine Eltern", erklärte ich. „Oke das kann ich verstehen und jetzt tu mir bitte einen Gefallen und schau auf dein Handy so wie das aufleuchtet", bat Liam mich.

Genervt drehte ich mich um und sah, dass ich mehrere Nachrichten von Danny hatte.

Chat zwischen Arian und Danny

Danny: Ich kann nicht schlafen
Danny: Vermisse dich
Danny: Wann bist du wieder hin?
Danny: Bauchschmerzen
Ich: Soll ich nach Hause kommen?
Danny: Brauchst du nicht, schaffe das schon
Ich: Sicher?
Danny: Jaa
Ich: Bin aber spätestens morgen Mittag wieder zuhause und schau mal in meinen Nachtschrank da müssten Tabletten gegen Übelkeit sein
Danny: Darf ich einen Pulli von dir?
Ich: Nimm dir was du brauchst und versuch zu schlafen
Danny: Ja, Gute Nacht, ich liebe dich
Ich: Gute Nacht, ich dich auch

Chat Ende zwischen Danny und Arian

Genervt legte ich mein Handy wieder zur Seite und drehte mich zu Liam.

„Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte Liam. „Nein, er hat schließlich beschlossen, dass er das schafft und da misch ich mich jetzt nicht ein", sagte ich. „Oke, dann versuch du jetzt auch zu schlafen, du hast schließlich um 8 Uhr Schule", bat Liam mich. „Ne, ich geh dir einfach auf die nerven", meinte ich. „Du bist ein Idiot, aber inordnung", lachte Liam. „Aber ich versuch trotzdem zu schlafen, gute Nacht", sagte ich und drehte mich um.

Ich spürte wie Liam seinen Arm um mich legte und einen kaum spürbaren Kuss in den Nacken bekam. Automatisch fühlte ich mich beschützt vor meinen Ängsten und drückte mich noch mehr an ihn.

———

Wie fandet ihr die Begegnung zwischen Max und Liam?

Wird sich Liam das krallen was er jetzt möchte?

Du&Ich oder WIRWhere stories live. Discover now