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Arians Sicht

Wir saßen knapp zwei Stunden auf der Couch und schauten irgendeinen Mist im Fernseher. Zwischenzeitig schrieb ich Luke, dass Training ausfällt und machte dann mein Handy wieder komplett aus.

„Liam? Kannst du das irgendwo hin weg tun? Ich will es gerade nicht mehr", meinte ich. „Ja klar, wie sieht es mit essen aus?", fragte Liam. „Ich würde was bei meinem Restaurant holen", meinte Liam, als wir beide seine Frage bejaht hatten. „Ich will mit", meinte ich. „Lieber nicht, denn Madi und Danny sind da", sagte er. „Will trotzdem mit", sagte ich fest entschlossen.

Liam seufzte genervt auf, aber ließ sich dann darauf ein. Max wollte nicht mit und blieb dementsprechend im Haus. Viel Lust zu irgendwas hatte er eh nicht. Zwanzig Minuten fuhren wir.

„Wenn es dir zu viel wird, gehst du wieder ins Auto", sagte Liam und ich nickte nur. „Hey Kira, gibst du bitte einmal die 36,42,59 in Auftrag zum mitnehmen", bat Liam, als wir drin wahren. „Klar, wollt ihr etwas trinken bis das Essen fertig ist?", fragte Kira. „Gib uns zwei Cola", meinte Liam und zog mich förmlich zu einem Tisch.

Es war recht viel los, aber ich sah Madi und Danny trotzdem. Er sah so unglücklich aus. Madison erzählte irgendwas. Ich wollte aufstehen, aber Liam zog mich wieder auf meinen Platz.

„Wohin willst?", fragte Liam. „Zu Danny", sagte ich. „Mach mir aber bitte kein Drama, wenn es dir zu viel wird, gehst du zum Auto. Ich erkläre es ihm dann", bat Liam mich und ich nickte.

Mit vorsichtigen Schritten ging ich zu dem Tisch der beiden. Madison sah mich direkt, aber sagte nichts, sondern lächelte nur, denn Danny saß mit dem Rücken zu mir. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und gab ihm einen Kuss auf den Kopf.

„Es tut mir leid", flüsterte ich in sein Ohr. „Wir müssen reden", sagte Danny. „Ja, aber nicht hier drin", meinte ich. „Warum nicht?", fragte er. „Weil das hier Liams Restaurant ist und er euch beide ganz genau im Blick hat", informierte Madison uns. „Deswegen wolltest du hier hin", kam es von Danny. „Ja, ich hatte mit Liam geschrieben, denn uns beiden war klar, dass Arian ihm nicht von der Seite weichen wird. Es war aber im Grunde nicht sicher, ob Arian wirklich mitfährt oder zu uns rüberkommt. Naja das Essen ist hier trotzdem gut", erklärte Madi. „Das Essen ist göttlich", lachte Danny. „Ich komm morgen zu dir, aber ich möchte heute noch meine Ruhe, ich liebe dich", sagte ich. „Ich dich auch", kam es leicht traurig von Danny.

Liam grinste mich nur an. Ich hätte es eigentlich checken sollen, als er schon sagte, dass die beiden hier sind. Eigentlich hätte ich es hinterfragen müssen woher er das wusste. Nach einer halben Stunde warten und zwanzig Minuten fahren, waren wir endlich wieder am Ferienhaus.

„Ich bin stolz auf dich", sagte Liam, als wir wieder auf der Couch saßen. „Was ist passiert?", fragte Max verwirrt. „Arian hat sich was getraut was ich eigentlich nicht dachte", umschrieb Liam das geschehene. „Das war auch gemein", schmollte ich. „Sei nicht bockig und futter glücklich deine Nudeln weiter", lachte Liam. „Das ist ja schon fast Liebe zwischen euch beiden", meinte Max. „Nein süßer. Das zwischen mir und Arian ist einfach gute Freundschaft. Wir kennen uns gegenseitig so gut, dass wir dem anderen blind vertrauen und wissen wie weit wir gehen können. Ich weiß Sachen über Arian welche Danny wahrscheinlich noch nichtmal kennt", erklärte Liam und ich schaute ihn dieses mal verwirrt an. „Schau nicht so blöd. Deine Diagnosen", sagte er. „Naja, Madison weis es mittlerweile auch, weil sie die Unterlagen bei mir im Zimmer gefunden hatte", erzählte ich.

Ich sah, dass Liam schwer schluckte. In dem Moment fiel es mir dann auch auf. Wahrscheinlich wusste Danny es jetzt auch. Wenn er das weis, kann ich mich nie wieder bei ihm Blicken lassen, denn ich hatte es jetzt Jahre vor ihm verheimlicht. Alles basierte eigentlich bei uns auf Ehrlichkeit, aber ich hatte ihn ja auf Bezug dessen nie belogen. Nur nicht erzählt. Aufeinmal spürte ich einen leichten Schlag auf den Kopf.

„Hör auf nachzudenken", brummte Liam mich  an. „Arian, du durchdenkst alles zu viel. Mach einfach mal etwas nach deinem Bauchgefühl", sagte Max. „Wenn ich das machen würde, wärst du im Krankenhaus gelandet, als Danny dich geschlagen hat", zischte ich. „Jetzt fang hier nicht an zu streiten", mahnte Liam uns an. „Aber ich hab doch ganz ehrlich recht", meinte Max. „Schnauze", kam es von mir. „Bevor ihr beide euch jetzt hier hoch schaukelt. Ihr seit beide jetzt leise, wenn ihr fertig gegessen habt, geht Max ins Schlafzimmer und Arian bleibt hier", sagte Liam.

Keiner von uns beiden traute sich irgendwie zu widersprechen. Nach wenigen Minuten ging Max dann hoch und Liam folgte ihm. Ich hörte ein leises unterdrücktes Stöhnen von Max. Weil ich mir das nicht anhören wollte, schaltete ich im Fernseh um und machte lauter. Irgendwie schaffte ich es einzuschlafen, bis ich durch einen Alptraum wach wurde. Es war dunkel draußen und komplett ruhig im Haus. Einer von beiden, aber wahrscheinlich Liam, hatte mich zugedeckt. Ich schaute um mich herum und fand dann endlich eine Uhr. 3:27 Uhr. Leise tapste ich nach oben ins Badezimmer. Unten war aufeinmal Licht an. Liam stand in der Küche und trank ein Glas Wasser.

„Alles gut bei dir?", fragte Liam. „Ja, bin durch einen Alptraum wach geworden", meinte ich. „Möchtest du darüber erzählen?", fragte er. „Nein, war nichts schlimmes. Weis nur nicht ob ich wieder einschlafen kann", sagte ich. „Du kannst fast immer und fast überall einschlafen", lachte Liam. „Kuscheln?", fragte ich. „Leg dich schonmal hin, ich komm sofort", meinte Liam.

Freudig legte ich mich hin und wartete. Ich hörte wie er nochmal hoch ging, aber nach kurzer Zeit wieder runter kam. Er hob meinen Kopf an und legte diesen auf seinen Schoß, damit er mir durch die Haare kraulen konnte.

„Ich hab Angst", meinte ich, als er meinen Kopf wieder auf die Couch legen wollte. „Ich dachte, dass du eingeschlafen wärst, aber wovor hast du Angst?", fragte Liam. „Mit Danny zu reden", gab ich zu. „Wenn du möchtest, können wir das gerne hier machen und ich kann dabei sein. Ich könnte ihn morgen abholen, wenn Schulschluss ist, denn ich muss bis 15 Uhr arbeiten", bot Liam mir an. „Ich muss auch wieder in die Schule", murmelte ich. „Ja, aber das kriegen wir schon noch geklärt. Max ist zum Beispiel durch die Verletzungen auch krankgeschrieben", sagte Liam. „Es ist doch jetzt auch egal, ob ich noch zur Schule oder nicht. Mittlerweile komme ich in keinem Fach mehr mit", kam es von mir. „Versuch dir andere Gedanken zu machen, wir beiden sollten nämlich noch ein bisschen schlafen", sagte Liam.

Er kraulte mir weiter durch die Haare, bis ich dann wirklich einschlief.

———

Was haltet ihr von der kleinen Begegnung zwischen Arian und Danny?

Wie wird wohl das Gespräch zwischen den beiden aussehen?

Finden sie wieder zueinander?

Du&Ich oder WIRDonde viven las historias. Descúbrelo ahora