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Arians Sicht

Wahrscheinlich merkte Danny, dass ich wieder anders drauf war. Ich wollte nicht, dass man sich so sehr um mich kümmert. Die letzten Tage waren für mich der Horror durch die ganzen Gedanken, aber auch weil ich anderen Leuten mit meinen Gefühlen auf die nerven ging. Meine Meinung war, dass ich es alles selber und alleine durchstehen musste.

„Was machen wir heute noch?", fragte Danny, als er wieder ins Zimmer kam. „Kuscheln und Filme?", schlug ich vor. „So lange es kein Horrorfilm ist. Ich kuschel auch freiwillig mit dir", spaßte Danny. „Ja, du darfst einen aussuchen", gab ich mich direkt geschlagen.

Ich hatte keine Ahnung warum, aber er suchte sich Twilight aus. Naja, man musste ihn auch nicht verstehen, denn er sollte einfach glücklich sein. Vor Langeweile schlief ich fast ein, aber Danny schaffte es mal wieder mich auf seine bezaubernde Art und Weise wach zu halten. Andauernd zwickte er mich in die Seite oder biss mich leicht. Nicht provozieren lassen, dachte ich mir. Keine Ahnung wie, aber ich schaffte es den Tag zu überleben ohne große blaue Flecken.

„Gehen wir morgen wieder in die Schule?", fragte ich. „Ja, nur wunder dich nicht, Luke und Jessica sind zerstritten", sagte Danny. „Warum?", hinterfragte ich. „Kann er dir ruhig selber erklären", meinte er.

Mit dem Rätsel was zwischen den beiden los war schlief ich schließlich ein. Am morgen wurde ich ziemlich unsanft von Danny geweckt.

„Beiß mich noch einmal und ich beiße zurück", zischte ich ihn an. „Aufstehen", kam es dann mürrisch.

Super Laune an so einem Morgen. Ich quälte mich aus dem Bett, machte mich dann fertig und ging mit Danny los. Seine Laune war wirklich nicht die beste, aber er hatte auch recht unruhig geschlafen. An der Schule angekommen, stritten Luke und Jessica schon.

„Gott, was ist denn zwischen euch beiden los?", fragte ich genervt, während ich mir eine Zigarette anmachte. „Der nette Herr meinte, dass er seine Fresse zu weit aufmachen musste", kam es von Jessica. „Luke ist nicht Luke ohne seine große Fresse", meinte ich. „Arian, das macht es auch nicht besser", sagte Jessi. „Wie kannst du jetzt fast eine Woche auf mich sauer sein?", fragte Luke. „Es war verletzend", erklärte Jessica sehr knapp. „Wie oft soll ich noch entschuldigen? Zumal es nur um Theoretisch ging, aber inordnung wenn du keine Kinder irgendwann haben willst, komm ich damit klar", ließ Luke dann endlich mal etwas übers Thema wissen. „Das geht jetzt schon die ganze Woche so", meinte Danny.

Im Unterricht bekam ich Florian überredet mit mir den Platz zu tauschen, damit ich mit Jessica reden konnte. Sie stöhnte genervt auf. Erst bekam ich keine Antwort, aber ich ließ natürlich nicht locker.

„Was ist los zwischen euch beiden? Wo ist dein Problem?", fragte ich erneut. „Wir haben über Kinder gesprochen, er meinte dann, dass ich dafür schließlich da wäre", sagte Jessica dann endlich. „Und er wäre zum Zeugen da, es ist verletzend, aber warum genau macht es dich sauer?", fragte ich. „Weil ich keine Kinder bekommen kann, ich hab nie meine Periode bekommen und es die letzten drei Monate nur vorgespielt", erklärte Jessi. „Hast du das Luke gesagt?", hakte ich nach. „Nein", kam es leise von ihr. „Du solltest es ihm sagen. Er macht sich Vorwürfe und weis wahrscheinlich bald nicht mehr weiter. Du bist seine erste richtige Freundin und er versucht alles richtig zu machen. Er gibt dir sein ganzes Vertrauen, er liebt dich wirklich", legte ich ihr ans Herz und sie nickte nur.

Es war ihr anscheinend unangenehm, aber ich fand es scheiße wie sie sich dadurch gegenüber Luke benahm. Natürlich der Spruch musste nicht sein, aber er wusste auch nicht warum sie so reagiert. In dem Moment war ich aber froh, dass ich das Problem nicht mit Danny hatte.

„Luke, kann ich mal mit dir alleine reden?", fragte Jessica draußen, als wir Pause hatten. „Jetzt aufeinmal?", sagte er spöttisch. „Halt doch einmal deine Fresse und hör ihr zu. Du willst den Streit doch auch nicht mehr", meinte ich genervt. „Ist ja gut", kam es dann kleinlaut.

Manchmal verstand ich Luke nicht. Erst wollte er den Streit nicht mehr und dann musste er seine Fresse schon wieder zu weit aufmachen. Er konnte eigentlich glücklich sein, dass Jessica so nachsichtig war. Die beiden gingen ein paar Meter weg. Aufeinmal spürte ich zwei Hände an meinem Bauch, die eindeutig nicht von Danny waren. Jemand umarmte mich von hinten. Vorsichtig drehte ich mich um schaute direkt in Paulinas Augen.

„Deine Wünsche?", fragte ich lachend. „Wann kommst du wieder nach Hause? Deine Mutter ist richtig sauer", ließ Paulina mich wissen. „Am besten nie wieder, warum?", hinterfragte ich. „Mein Dad und sie streiten die letzten Tage nur noch und es geht irgendwie um dich. Ich halt das nicht alleine aus", meinte Paulina mit einem Schmollmund. „Ich komme heute, wenn nichts dazwischen kommt", sagte ich schließlich. „Super, hast du eventuell Fünf Euro für mich? Hab voll Hunger und nichts mit", bat sie mich indirekt.

Ich fühlte in meinen Taschen herum und gab ihr dann Geld. Nach einer kurzen Umarmung ging sie wieder. So langsam fand ich ihr Verhalten ziemlich komisch eher gesagt ungewohnt. So lieb, nett und freundlich.

„Seit wann verstehst du dich so gut mit ihr?", fragte Florian. „Ich hab keine Ahnung. Verwundert mich mittlerweile auch. Wahrscheinlich Hormone", zog ich es ins lächerliche. „Oder du hast sie kaputt gemacht", dachte ich laut. „Ne, ich hab ihr nur klar gemacht, dass ich nichts festes möchte", sagte Flo. „Ja, vögel du dich weiter durch die Welt", lachte ich. „Bis vor Danny hast du das auch gemacht", warf er mir vor. „Könnt ihr beide mal bitte jetzt die Schnauze halten", kam es sauer von Danny. „Beruhig dich mal", schauzte Flo ihn an.

Ich sah, dass Danny die Wut packte und er kurz davor war diese auszulassen. Mit einem geschickten Griff schaffte ich es seine Hände auf dem Rücken zu fixieren. Er schrie mich an, aber ich ließ mich nicht beeinflussen, aber er wurde immer unruhiger. Mit ein bisschen Kraft lag er schließlich auf dem Boden und ich saß fast auf ihm. Kurz war er still.

„Hast du dich jetzt beruhigt?", fragte ich. „Ja, kannst du mich jetzt bitte wieder los lassen?", bat Danny.

Ich ließ ihn los, aber wirklich beruhigt hatte er sich nicht. Sauer dampfte er ab.

———

Was denkt ihr ist mit Danny los?

Du&Ich oder WIRWhere stories live. Discover now