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Arians Sicht

Es waren zwei Wochen vergangen und es stand die Abschlussfahrt an. Danny ging mir den ganzen Morgen schon auf die nerven und zusätzlich hatte ich Kopfschmerzen. Vielleicht hatte ich die auch wegen ihm. Im Bus hielt ich es nicht mehr aus und setzte mir Kopfhörer auf. Direkt pieckte Danny mir in die Seiten. Ich stöhnte genervt auf.

„Danny, bitte lass mich ein bisschen inruhe. Mir platzt gleich der Schädel", bat ich ihn. „Hast du keine Tabletten mit?", fragte Danny besorgt. „Doch, aber sind alle in der Tasche", sagte ich. „Konnte ich mir fast schon denken, hier bitte", meinte er und hielt mir Ibuprofen hin. „Du denkst echt immer an mich", lächelte ich. „Ich denke mein ganzes Leben schon immer an dich mit. Wie ich dich kenne hast du auch nichts zu essen", riet Danny und er hatte natürlich recht.

Die Tabletten brauchten etwas lange zum Wirken, wodurch Danny mich die ganze Fahrt inruhe ließ. Am liebsten wäre ich mit meinem Auto gefahren, aber es war mal wieder nicht erlaubt. Wir sollten ja als eine Klasse fahren. An einem wunderschönen Hotel hielten wir, denn das Geld musste sich ja lohnen. Herr Thomson verteilte Zimmerkarten und musste natürlich einen Vortrag halten.

„So, das Hotel war so nett eine ganze Klasse ausnahmsweise aufzunehmen. Ich erinnere euch, dass ihr euch hier ruhig zu verhalten habt, denn wir sind hier nicht alleine und andere Gäste wollen hier entspannen. Aber direkt zum Thema Alkohol und Rauchen. Alles im erlaubten Rahmen ist inordnung, also will ich keinen unter 18 Rauchen oder hochprozentiges trinken sehen. Jetzt geht erstmal auf die Zimmer und verräumt eure Sachen, denn heute steht nichts an außer Essen", war sein Vortrag. „Bevor ich es vergesse, ich will hier keinen hören, der Sex hat, also wenn es so nötig ist dann bitte still", fügte Herr Thomson noch hinzu.

Ich nahm meine und Lukes Tasche und schleppte diese die Treppen hoch. Luke war nämlich noch immer mit Krücken unterwegs, aber er wollte unbedingt mitfahren. Verübeln konnte ich es ihm nicht aus wenn es nicht die besten Umstände für ihn waren. In einer anderen Klasse wäre er wahrscheinlich untergegangen. Jessica wollte mir schon die Tasche abnehmen, aber war selber mit ihrem Koffer überfordert wodurch sie die Tasche nicht bekam. In unserem Zimmer war ein Doppel und ein Einzelbett. Max schmiss seine  Tasche direkt aufs Einzelbett und ließ sich drauf fallen.

„Tut mir einen Gefallen, wenn ihr Sex haben wollt, sagt Bescheid. Ich geh freiwillig", bat Max uns. „Ähm ja klar", stotterte Danny zusammen. „Wie kommt es eigentlich dazu, dass du hier bist?", fragte ich. „Ist doch egal, bin ziemlich froh hier zu sein und ich will wirklich nur meine Ruhe", sagte Max.

Bis jetzt hatte er sich noch immer nicht geöffnet. Das einziege was Paulinas Behauptung bestätigte waren die blaue Flecken, aber die konnten auch von wo anders als zuhause kommen. Max hatte schließlich auch eine große Fresse und konnte sich gut mit einem anlegen. Aufeinmal zog Danny mich aufs Bett und küsste mich. Zum Glück war er nicht sauer, dass ich die ganze Fahrt nicht mit ihm geredet hatte. Die Stunden bis zum Essen vergingen im Fluge. Max lag die ganze Zeit Regungslos auf dem Bett. Als ich an ihm vorbei lief, sah ich, dass er eingeschlafen war. Vorsichtig rüttelte ich an seiner Schulter, wodurch er direkt im Bett saß.

„Ich wollte dir nicht weh tun, aber du solltest das Essen nicht verpassen", sagte ich mit einem Lächeln. „Ist schon inordnung, danke", kam es zurück. „Wir sollten mal auf seinen Oberkörper schauen, wenn er sich umzieht, denn er saß förmlich im Bett, als ich geweckt habe", meinte ich zu Danny am Tisch. „Müssen wir uns da einmischen?", fragte Danny und ich nickte nur.

Mir machte es auch keinen Spaß, aber er machte mir mittlerweile sorgen mit seinem Verhalten. Er kam mir auch sehr zurückgezogen vor. Oben auf dem Zimmer ließ Danny sich direkt auf mich fallen.

„Zu viel gegessen", murmelte Danny in meine Brust. „Selber schuld", sagte ich. „Aber es war so lecker", meinte Danny. „Ihr beide macht einen mit eurer Liebe echt irre", kam es von Max. „Schnauze", maulte Danny.

Zu meiner Verwunderung war er wirklich ruhig. Danny kuschelte sich an mich wobei er fast einschlief, aber ich stubste ihn an. Er sollte ganz genau hinschauen, denn Max zog sich aus. Sein ganzer Oberkörper wurden von tief Blauen Hämatomen geziert. Die schlimmsten waren im Brustbereich. Max Arme sahen nicht besser aus, teilweise sah man auch leichte Würgemale. Er hatte meiner Meinung nach auch abgenommen.

„Was ist denn mit dir passiert?", fragte Danny, der mittlerweile große Augen hatte. „Nichts", log Max. „Willst du mir jetzt etwa sagen, dass ich Halluzinationen habe?", fragte Danny genervt. „Hab mich mit jemanden geschlagen", gab Max dann zu. „Mit jemanden oder wurdest du geschlagen?", hakte ich nach. „Max, ich würde dir gerne versuchen zu helfen auch nach dem was du uns angetan hast", sagte ich, als ich keine Antwort bekam. „Was hab ich eigentlich noch zu verlieren, ich wurde geschlagen", gab Max dann zu. „Aber nicht nur einmal wie das aussieht. Wer war das?", fragte Danny dem man auch mittlerweile die Sorge ansah. „Ich möchte nicht weiter darüber reden. Wie ich es schon gesagt habe möchte ich hier einfach nur meine Ruhe haben", wiederholte Max.

Wir ließen ihn dann inruhe, denn es hatte ihn bestimmt schon genug Kraft gekostet es zuzugeben. Danny schaute mich genervt an, aber kuschelte sich dann an mich. Mit ihm in meinem Arm schlief ich schließlich ein.

———

Denkt ihr Max wird sich noch weiter öffnen?

Du&Ich oder WIRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt