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Wir setzten uns an den Gartentisch und redeten ein bisschen über Gott und die Welt, bis sich jemand neben mich setzte. Madison. Sie schob Luke ein Geschenk rüber und gratulierte ihm, aber beteiligte sich sonst nicht am Gespräch. Kurze Zeit später schaltete ich auch ab und hörte nicht mehr zu. Ich merkte, dass Madisons Blick auf mir lag, aber ich ignorierte es.

„Möchte noch jemand etwas zu trinken?", fragte ich, als ich es nicht mehr aushielt. „Bring bitte noch ein Bier mit", bat Luke mich und hielt mir seine leere Flasche hin.

Ich nahm die Flasche entgegen und ging rein. Für Luke nahm ich ein neues Bier mit und für mich eine viel zu dicke Mischung. Die Flasche stellte ich vor Luke ab und setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Danny schaute mich mit einem besorgten Blick an, aber ich trank nur an meinem Becher. Lukes Schwester, Luisa, stieß dann auch zu uns, denn sie war auch noch arbeiten.

„Ich komm gleich wieder", sagte Luke und ging rein. „Jetzt ist er mittlerweile auch schon zwanzig", sagte Luisa mit einem Lächeln. „Du tust so als wäre er ein alter Opa", lachte Madison. „Du mit deinen 17 bist noch ein junger Hüpfer", zischte Luisa. „Streitet nicht", mischte Danny sich ein.

Beide schauten ihn verwirrt an, aber waren dann still, denn Luke kam mit Jessica wieder raus. Jessica hatte Dylan noch immer auf dem Arm.

„Komm ich nehm ihn dir ab", meinte Luisa. „Er fiebert ein bisschen", informierte Jessica sie. „Ich hasse diesen Kindergarten", murmelte Luisa.

Wenn es nach ihr gehen würde, würden die beiden nicht dahin gehen, aber durch die Arbeit passte es nicht. Luke schüttelte seinen Kopf, aber ließ es unkommentiert. Mein Becher war mittlerweile leer, wodurch ich rein ging und mir etwas neues holen wollte.

„Tut mir leid", sagte eine bekannte Stimme hinter mir. „Spar dir das, ich kann froh sein, dass er überhaupt noch mit mir redet", zischte ich. „Ich weiß, aber anscheinend liebt er dich noch immer, wenn ich den Ring richtig deute", meinte Madison und ich nickte nur. „Sag es", forderte sie mich auf und ich schaute nur verwirrt. „Sag mir, dass du mich nicht mehr liebst", forderte sie mich erneut auf. „Madison, ich mag dich, freundschaftlich, aber ich liebe dich nicht mehr", meinte ich.

Sie schaute mich mit großen Augen an, aber ich ging an ihr vorbei. Dannys Blick war auch wieder besorgt.

„Alles gut?", fragte er. „Ja, mach dir keine Sorgen", sagte ich. „So wie du dein trinken runter kippst, mach ich das aber", meinte Danny. „Lass mich bitte einfach machen", bat ich ihn.

Er schaute mich an, aber nickte dann nur. Wahrscheinlich konnte er es sich denken, denn er hatte bestimmt gesehen, dass Madison mir nachgegangen war. Zwei Stunden später saßen wir noch immer da und waren bei den Geschenken angekommen.

„Luisa, du hättest mir nichts schenken müssen, deine Anwesenheit reicht mir doch schon", sagte Luke, als er einen Pullover ausgepackt hatte. „Ich weiß, aber trotzdem wollte ich dir etwas schenken", meinte Luisa mit einem Lächeln.

Er packte alles nach einander aus. Danny hatte ihm tatsächlich das gleiche geschenkt wie ich, aber noch eine Tafel Schokolade dazu. Jessicas Geschenk war aber im Prinzip nur eine Karte. Lukes Augen weiteten sich und er grinste.

„Das kann ich nicht annehmen", meinte Luke. „Doch kannst und wirst du", sagte Jessica. „Dürfen wir auch erfahren was in der Karte steht?", fragte Danny. „Bla bla, nimm dir eine Woche frei und wir reisen wohin du möchtest, ich liebe dich", las er halb vor. „Wie nett", lachte Jessica.

Ich stand auf und wollte mir wieder etwas neues zu trinken holen. Fast flog ich hin, aber schaffte es dann doch nach drinnen. Von schnellen Schritten wurde ich verfolgt.

„Ari, du solltest nach Hause, du bist betrunken", sagte Jessica. „Ne, die Party fängt doch jetzt erst richtig an", lachte ich.

Im nächsten Moment wurde mir dann schlecht. Ich hielt mir die Hand vorm Mund und rannte ins Badezimmer. Mein Kopf hing direkt über der Kloschüssel. Es war mal wieder zu viel, aber naja es was irgendwo das Ziel. Ich setzte mich ein Stück zurück und ließ meinen Kopf gegen die Wand fallen. Meine Haare lagen mir im Gesicht. Aufeinmal klopfte es und Danny kam rein.

„Was ist los?", fragte Danny. „Nach Hause", murmelte ich, aber er setzte sich neben mich. „Was war mit Madison?", fragte er dieses mal ganz direkt. „Sie wollte sich bei mir entschuldigen, aber ich habe es abgewehrt. Sie wollte, dass ich ihr sage, dass ich sie nicht mehr liebe. Gemacht getan, aber ihre Art hat mich verletzt. Ihre Blicke die ganze Zeit und natürlich musste ihr der Ring auffallen", ratterte ich runter. „Ich will sie nicht bei unserer Hochzeit haben", murmelte ich. „Darüber denkst du gerade wirklich nach?", lachte Danny.

Ich nickte, wodurch sich wieder alles drehte. Danny half mir hoch und setzte mich draußen auf einen Stuhl. Er redete irgendwas mit Jessica, die verstehend nickte. Als er wieder zu mir kam, hob er mich vorsichtig hoch und setzte mich in Jessis Auto.

„Du hast es echt geschafft", meinte Jessica im Auto. „Ich hab mich noch nicht in dein Auto übergeben", erinnerte ich sie. „Ich hoffe, dass du mir Bescheid sagst", ermahnte sie mich.

Ich nickte und ließ meinen Kopf gegen Danny fallen, der neben mir saß. Er streichelte mir durch die verschwitzten Haare und küsste diese öfter. Viel mehr bekam ich nicht mehr mit außer, dass mich jemand ins Bett trug.

So schnell war das perfekte Leben wieder vorbei.

Du&Ich oder WIRWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu