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Lukes Sicht

Ich rannte gerade aufs Tor zu, als ich einen stechenden Schmerz in meiner Kniekehle spürte. Florian flog über mich und ich schrie vor Schmerz. Danny kam direkt auf mich zu. Ich hörte wie der Trainer schon einen Krankenwagen rief während Arian Flo zur Sau machte. Arian war auf hundertachtzig, denn der Trainer redete auch mit ihm. Super, nur weil ich wahrscheinlich ausfallen dürfen die Jungs die ganze Woche durchtrainieren. Ich hätte mich selber dafür schlagen können. Arian kam schließlich auch nochmal zu mir.

„Keine Sorge, ich bin am Samstag dabei", versuchte ich Arian zu versichern. „Luke, wenn es nicht geht dann geht es nicht", sagte Arian. „Nein, es muss gehen", meinte ich und Arian konnte nur mit dem Kopf schütteln, aber dann kamen schon die Sanitäter. „Sagt Jessica Bescheid", rief ich, aber hatte das Gefühl, dass es keiner hörte.

Jessica war einmal nicht beim Training und schon passierte so etwas. Im Krankenhaus wurde ich direkt untersucht wobei ich fast alles zusammen schrie. Jessica war zum Glück auch endlich da, aber dann fiel mir ein, dass ich eigentlich die kleinen abholen musste.

„Jessi, ich find es wirklich toll, dass du hier bist, aber kannst du bitte die kleinen von der Kita abholen?", fragte ich. „Ja klar, aber was ist wenn die Erzieher mir die nicht mitgeben möchten?", fragte Jessica. „Sag denen, dass ich im Krankhaus bin", meinte ich.

Jessica verabschiedete sich von mir mit einem Kuss und gab mir meine Tasche. Jetzt lag ich da auf einer Liege in einem total isolierten Zimmer und wartete auf meine Ergebnisse. Die Schmerzen ließen zum Glück etwas nach durch das Schmerzmittel. Ich hoffte einfach nur, dass ich spielen durfe, aber wenn nicht musste ich mich durch die Schmerzen quälen und lügen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die ich da lag. Ich verstand aber nicht warum Florian mich so gefoult hatte, aber es war bestimmt nicht mit Absicht.

„Herr Levis machen Sie Sport?", fragte der Arzt mich, als er rein kam. „Sind Sie blind? Ich lieg hier in Sportklamotten", zischte ich. „Jetzt mal ganz ruhig, Sie bekommen eine Bandage und Sport ist die nächsten sechs Wochen nicht", sagte der Arzt. „Fuck, nein", regte ich mich auf. „Nicht hoch lagern, kühlen und ausruhen", ordnete der Arzt an.

Ich bekam eine Bandage und Krücken und schrieb Jessica, dass sie mich abholen sollte. Der Arzt schrieb mir noch ein Rezept für Schmerztabletten und ich konnte endlich raus. Dreißig Minuten wartete ich draußen im Regen, bis ich Jessicas Auto endlich sah. Sie hatte die kleinen noch im Auto. Wahrscheinlich wollten die Erzieher die beiden erst nicht mitgeben.

„Luke was ist passiert?", fragte Dylan direkt. „Wurde gefoult", sagte ich und Marlon lachte. „Was gibt es da zu lachen?", zischte ich wodurch er direkt ruhig war. „Was haben die Ärzte gesagt?", fragte Jessica. „Darf am Samstag spielen, aber soll mich zurückhalten", log ich.

Ich wollte Arian nicht enttäuschen. Ihm war dieses Spiel so wichtig, denn es war auch einer unserer stärksten Gegner. Die letzten zwei Spiele hatten wir gegen die verloren, denn immer wieder fiel einer bei uns aus.

„Haben die beiden Idioten sich wenigstens benommen?", fragte ich. „Wir sind keine Idioten", protestierte Dylan. „Benommen schon, aber Dylan hatte Nasenbluten", sagte Jessica. „Nicht schon wieder", meinte ich und ließ den Kopf in die Kopfstütze fallen. „Ich will morgen nicht in den Kindergarten", sagte Dylan, aber ich ignorierte es.

Zuhause quälte ich mich nach oben ins Bett. Jessica sollte nicht merken welche Schmerzen ich hatte, denn sie würde mir sonst verbieten beim Spiel mitzumachen. Zwanzig Minuten lag ich alleine im Bett und war auf sie am warten, denn sie zog Dylan und Marlon um. Aufeinmal stand Dylan in meinem Türrahmen.

„Komm her mein großer", sagte ich und hob ihn zu mir hoch. „Ich will morgen nicht in den Kindergarten", wiederholte Dylan, als er auf mir saß. „Warum?", fragte ich. „Da ist so ein gemeiner Junge", erklärte Dylan. „Ach hier bist du hin abgehauen", sagte Jessica, als sie rein kam. „Was macht dieser gemeine Junge?", fragte ich. „Er hat mich geschlagen", erklärte er mir.

Daher hatte er wahrscheinlich auch das Nasenbluten. Jessica schaute mich verwirrt an. Eine schlechte Sache hatte Dylan sich von mir abgeschaut, immer eine große Klappe. Er hatte immer Widerworte auf den Lippen, aber irgendwann musste es ihm zum Verhängnis werden.

„Dylan, das nächste mal hast du zurück", sagte ich. „Wirklich?", fragte Dylan mit großen Augen. „Nein, du hälst dich von dem Jungen fern", meinte Jessica. „Manno", schmollte Dylan. „Nicht schmollen, geh bitte noch ein bisschen spielen", bat ich Dylan während ich ihn von mir hob. „Du bist ein Idiot, du kannst ihm doch nicht sagen, dass er zurück schlagen soll", meckerte Jessica mich an. „Es sollte schon etwas hinter seiner großen Klappe haben", scherzte ich.

Jessica schaute mich böse an, aber ich zog sie zu mir. Meine Arme lagen um ihren Hals wodurch es für mich einfach war sie zu mir runter zuziehen. Direkt fing sie wieder an zu lächeln. Wie ich dieses Lächeln liebte. Dieses Mädchen machte mich so glücklich.

„Ich liebe dich", sagte ich. „Ich dich auch", erwiderte Jessica. „Du bist das beste was mir je passiert ist", flüsterte ich ihr ins Ohr. „Wenn du nicht verletzt wärst, würde ich ja sagen lass vögeln", lachte Jessi. „Du bist gemein", sagte ich.

Wir waren schon zwei Monate zusammen, aber ich hielt mich die ganze Zeit zurück. Ich wollte sie nicht bedrängen, sie sollte von selber auf mich zukommen. Genau dann wenn ich verletzt war, musste sie damit zu mir kommen. Jessica fing an mich intensiv zu küssen wodurch ich meine Hände nicht mehr bei mir blieben.

———

Denkt ihr Luke wird seine Lüge aufrecht halten können?

Du&Ich oder WIRWhere stories live. Discover now