16. Wenn Blicke töten

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Dahlia P.O.V.

Leon ist seit etwa 10 min weg, dafür hat sich Liam zu Anna und mir gesetzt.

Kaum habe ich für 2 Sekunden weggesehen, haben Anna und Liam begonnen wild rumzumachen.

„Ähm...sorry will nicht stören...aber ich bin kurz im Bad. Falls Leon zurück kommt, sag ihm, ich bin gleich wieder hier..", flüstere ich Anna zu.

„Mhmm.", antwortet sie ohne ihre Lippen von Liam zu nehmen.

Da meine Gelenke und Kopf beginnen wehzutun, brauche ich dringenst Schmerzmittel. Mein verletzter Fuß macht sich ebenfalls wieder bemerkbar. Und sich vor den ganzen Betrunken Pillen einzuwerfen, scheint mir keine gute Option zu sein.

Orientierungslos gehe ich durchs Haus. Verdammt wo ist denn nur das Bad?

„Sorry weißt du wo ich das Badezimmer finde?", frage ich ein fremdes Mädchen, welches an mir vorbei läuft.

„Hier vorne links."

„Danke.."

Schwungvoll öffne ich die Tür des Badezimmers. Aprupt bleibe ich im Türrahmen stehen.

Mein Blick fällt auf Mason und Leon..und dem Päckchen mit weissem Pulver in Masons Hand. Kokain. Eindeutig.

„Was macht ihr hier?", frage ich irritiert.

Mason sieht mich an als hätte er gerade einen Geist gesehen und binnen Sekunden ändert sich sein Gesichtsausdruck in Wut.

Grob packt er mich am Handgelenk und zieht mich ins Badezimmer. Die Tür sperrt er hinter sich ab.

„Lass mich los du Idiot!", schrei ich ihn an und versuche mich aus seinem Griff zu befreien. Keine Chance.

„Du hast hier nichts gesehen kapiert?", flüstert er bedrohlich und wenn Blicke töten könnten würde ich jetzt wahrscheinlich auf der Stelle tot umfallen.

Stirnrunzelnd sehe ich ihn an und kann mir ein Lachen nicht verkneifen.

„Meine Güte denkst du echt es interessiert mich, dass du hier ein bisschen Koks auf ner Party kaufst?"

Wütend drückt er mich gegen die Wand und bei dem Aufprall muss ich schmerzverzerrt aufstöhnen. Das Lachen ist mir jetzt definitiv vergangen.

„Sag mal spinnst du!?", schnauze ich ihn an.

„Ich weiß nicht ob du zu dumm bist das zu verstehen, aber wenn das hier den Raum verlässt bist du tot."

Verwirrt und hilfesuchend werfe ich Leon der hinter Mason steht einen Blick zu.

„Dahlia wenn jemand erfährt, dass Mason Dopingmittel nimmt, kann er seine gesamte Karriere an den Nagel hängen..", erklärt mir Leon ernst.

Doping? Ohh... langsam dämmert es mir.

„Ich weiß, dass in der kleinen heilen Welt aus der du wahrscheinlich hergekommen bist, man sich die Karriere durch das Geld der Eltern kaufen kann...aber manche müssen sich das hart erarbeiten. Und manche geben das auch nicht so einfach auf.."

Masons Worte treffen mich unerwartet.

Ist das der Eindruck den er von mir hat? Dass ich mir meine „Karriere" erkauft habe und dann aus Spaß alles aufgegeben habe?

„Du verwendest das Zeug als Doping?", frage ich Mason ernst ohne auf seine anderen Aussagen einzugehen.

„Gibt niemanden der das in dieser Szene nicht macht. Für Wettbewerbe musst du geistig auf der höchsten Konzentrationsstufe arbeiten können.", erklärt er und lockert etwas seinen Griff.

„Oh..okay....ja wie auch immer..ich behalte es für mich und jetzt lass mich los.", sage ich und widerwillig lässt Mason mich los.

Es entsteht eine unangenehme Stille.

„Seit ihr fertig mit eurem kleinen Deal, ich würde mich gern hier kurz frisch machen..", frage ich kalt und sehe die Beiden an.

Leon ist sichtlich überfordert und Mason wirkt einfach nur angespannt. Trotzdem verlassen zum Glück beide ohne weitere Diskussion das Badezimmer.

Nachdem sie das Badezimmer verlassen haben, schließe ich die Tür ab. An das hätten die 2 Idioten ja eigentlich auch denken können. Naja.

Erschöpft lasse ich mich die Tür hinunter gleiten. Aus meiner Tasche krame ich 3 Schmerztabletten und werfe sie mir ein.

Mit jedem Tag der vergeht schmerzt mein Körper mehr. Das Zittern wird stärker und die Schweißausbrüche häufiger. Ich kenne dieses Gefühl...aber ich weiß nicht ob ich es wieder durchstehen werde.

DahliaWhere stories live. Discover now