51. Bruder?

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Dahlia P.O.V.

Wie Mason lege ich mich auf meine Seite und stütze meinen Kopf an meiner Hand, sodass wir uns nun direkt in die Augen sehen.

„Was willst du den wissen?", fragt Mason.

„Hmm...wie kams dazu, dass du den Motocrossverein von deinem Vater übernommen hast? Ist dein Vater auch noch involviert oder musst du dich alleine drum kümmern?"

Masons Blick weicht meinem aus.

„Alleine" , antwortet er kurz und knapp.

„Okay.." stottere ich. Wieso gehts er meiner Frage so aus dem Weg?

Angespannt seufzt er aus.

„Er ist vor 3 Jahren abgehauen..."

Auf meiner Stirn bildet sich ein Runzeln.

„Wieso lässt man den einfach seinem einzigen Sohn und sein Unternehmen zurück?", frage ich und die Verachtung in meiner Stimme ist herauszuhören.

„Einen seiner zwei Söhne.." korrigiert Mason mich. Meiner Frage nach dem weshalb geht er gekonnt aus dem Weg. Überrascht reisse ich sie Augen auf.

„Du hast einen Bruder?!"

„Den meisten sage ich dass ich Einzelkind bin, aber ja..ich habe einen 2 Jahre jüngeren Bruder."

„Und...ist er ebenfalls-"

„Ja er ist gemeinsam mit meinem Vater abgehauen..ich hab seitdem keinen Kontakt zu den Beiden." Masons Stimme klingt kalt und wütend.

„Oh wow...Und deine Mutter?"

„Ist vor einigen Jahren an einem Autounfall gestorben."

„Verdammt...Mason das tut mir leid...das muss echt hart für dich sein."

„Man lernt mit der Zeit alleine klar zu kommen...ich brauche meinen Vater und Bruder nicht."

Seufzend legt er sich zurück, seine Hände unter seinem Kopf. Schweigend lege ich mich ebenfalls hin. Ich frage nicht näher nach. Ich spüre dass es fürs erste genug ist.

Für mehre Minuten liegen wir schweigend nebeneinander auf dem weichen, noch leicht warmen sandigen Boden und starren auf den Himmel. Meine Augen fühlen sich schwer an. Die Erschöpfung durchzieht mich von einer Sekunde auf die andere. Kein Wunder, mein Körper lässt mich die Beruhigungstabletten Vodka Kombination von gestern eindeutig spüren. Moment und heute habe ich auch nochmal welche genommen.

Mason P.O.V.

Mich so zu öffnen ist neu für mich, es fühlt sich ungewohnt gut an. Ich bin ihr trotzdem dankbar, dass sie gegen Ende nicht genauer nachgefragt hat. Ich vertraue ihr. Aber ich möchte den Moment in vollen Zügen genießen ohne an meinen Vater, meinen Bruder oder meine Mutter zu denken.

Neben mir höre ich Dahlias regelmäßige Atmung. Ich wende meinen Blick zu ihr. Ihre Augen sind geschlossen und ihr Kopf kippt langsam immer mehr zur Seite.

„Schläfst du etwa ein..?", flüstere ich ihr sanft zu.

„Hmmm? Was nein..", angestrengt öffnet sie wieder ihre Augen.

Ich hoffe ihre Erschöpfung liegt einfach an der Aufregung der letzten Tage und nicht daran, dass sie wieder Beruhigungstabletten genommen hat. Ich könnte sie darauf ansprechen, doch ich weiß, dass sie sofort zumachen würde. Abgesehen davon kann ich es ihr nicht mal übel nehmen. Nachdem was sie durchgemacht hat mit Bryce. Ich gebe einzig und alleine diesem Bastard die Schuld, dass sie sich das antut.

Trotzdem weiß ich wie stark sie ist. Alleine wie viel Berührung sie zulassen kann ist verdammt bewundernswert.

Langsam fallen ihr wieder die Augen zu. Ihre Atmung wird sofort ruhiger. Besorgt greife ich sanft zu zu ihrem Gesicht und streiche ihr über ihre Wange.

„Dahlia..hey...nicht einschlafen..", flüstere ich leise. Ich weiß nicht ob sie nochmal was genommen hat oder nicht, aber ich fühle mich nicht wohl dabei sie jetzt einschlafen zu lassen.

„Mmm..." stammelt sie vor sich hin. Gequält öffne sie ihre Augen und setzt sich leicht auf.

„Es wird dann sowieso schon langsam dunkel, wir sollten uns auf den Weg machen.." schlage ich vor.

„Ich will nicht gehen...", sagt sie und ihr Blick schweift nachdenklich über den See.

Dahlia P.O.V.

Nachdenklich blicke ich auf den See. Mason hat recht. Es wird bald dunkel und wir sollten uns auf den Weg zurück machen. Aber am liebsten würde ich jetzt einfach hier bleiben. Ich will nicht zurück. Die letzten Stunden waren wie eine Auszeit von all dem was passiert ist.

„Was hältst du davon wenn du noch zu mir mitkommst..du warst noch gar nicht in meiner Wohnung.", schlägt Mason vor als könnte er durch meine Augen lesen, dass ich noch nicht zurück in meine Unterkunft möchte.

„Klingt gut...", sage ich erleichtert.

DahliaWhere stories live. Discover now