52. Guten Morgen

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Dahlia P.O.V.

„So....hier wären wir.", sagt Mason und dreht den Schlüssel. Er hält mir die Tür auf und deutet mir, reinzugehen.

„Wow...hier siehts ja richtig...schön aus." sage ich begeistert und sehe mich im Eingangsbereich seiner Wohnung um.

„Du klingst überrascht..."

Etwas überrascht bin ich tatsächlich. Ich weiß nicht genau was ich mir erwartet habe, aber definitiv nicht so eine schöne Wohnung. Der Gang ist mit Spots an der Decke beleuchtet, und die dunklen schlichten modernen Möbel passen perfekt zu den hellen Wänden. Obwohl es so simpel ist, ist es richtig gemütlich.

Ich stelle meine Schuhe ab und folge Mason ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer ist genau so modern eingerichtet wie der Rest. Eine Kochinsel verbindet den Raum optisch mit der Küche.

„Möchtest du etwas zu Trinken? Wasser? Tee?"

„Hast du Kaffee?", frage ich und nehme auf einem Barhocker bei der Kücheninsel platzt. Zwar ist es mittlerweile 18:02 Uhr und aber ansonsten kann ich wahrscheinlich kein Auge offen halten.

„Ja klar.."

Wenige Sekunden später reicht Mason mir eine warme Tasse Kaffee.

„Danke."

„Gerne...ich werde schnell duschen gehen und mir trockene Sachen anziehen okay? Ich nehme dir dann ne Jogginghose mit...nicht dass du mir noch erfrierst..du kannst es dir währenddessen gern auf der Couch bequem machen"

„Danke Mason." ich schenke ihm ein dankbares Lächeln bevor er ins Badezimmer verschwindet.

Ich schnappe mir meine Tasse, stelle sie am Couchtisch ab und mache es mir auf der Couch bequem.

Mason P.O.V.

Aus meine Kommode nehme ich die am ehesten passendste Jogginghose von mir die ich für Dahlia finden kann und gehe wieder ins Wohnzimmer.

„Hier, ich lege dir die Jogginghose auf d-" Ich unterbreche meinen Satz als ich sie auf der Couch sehe. Sie liegt, der Kopf an der Lehne der Couch gestützt, die Augen geschlossen und ihre Atmung ist ruhig. Die volle Kaffeetasse lässt darauf deuten dass der Kaffee scheinbar nie die Chance hatte Wirkung zu zeigen.

Besorgt seufze ich aus. Auf der einen Seite hat sie nichts mehr verdient als sich auszuruhen, auf der anderen kann ich ihre Tabletten nicht einschätzen. Was wenn sie so erschöpft ist weil die Tabletten ihren Kreislauf kaputt machen?

Bedacht darauf sie nicht zu wecken gehe ich langsam zu ihr. Ich lege sanft meine Hand an ihren Hals. Kurz zuckt sie zusammen, wacht aber nicht auf. Ihr Puls fühlt sich schon mal regelmäßig und stark an. Gut, sie muss sich einfach ausruhen.

Aus der Kommode im Wohnzimmer schnappe ich mir die wärmste Decke die ich finden kann. Langsam decke ich sie zu und achte darauf dass ihre nackten Beine eingepackt sind. Kurz bewegt sie sich, schnappt sich im Halbschlaf die Decke und dreht sich zur Seite. Der süsse Anblick verpasst mir ein Grinsen.

Ich dimme die Lichter im Wohnzimmer und mach es mir auf dem Couchsessel gegenüber von Dahlia bequem.

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Dahlia P.O.V.

08:58 Uhr

Ein seltsames Geräusch im Hintergrund lässt mich langsam wach werden. Verschlafen öffne ich die Augen. Es dauert einige Sekunden bis ich halbwegs klar denken kann.

Bin ich etwa auf Masons Couch eingeschlafen?

Verwirrt sehe ich an mir runter und stelle fest dass ich zugedeckt bin.

„Guten Morgen..", Masons tiefe Stimme kommt wie aus dem nichts.

Ich werfe einen Blick über die Couch als ich ihn bei der Kücheninsel stehen sehe.

„Omlette?", fragt er lächelnd und wendet das Ei in der Pfanne, sodass es ein brutzelndes Geräusch von sich gibt.

„Guten Morgen...und gerne..", antworte ich ihm mit einer schwachen Stimme. Mein Blick fällt zu dem Couchsessel gegenüber auf dem eine Decke liegt.

„Hast du etwa auf dem Couchsessel geschlafen?", frage ich Mason irritiert.

„Ist bequemer als er aussieht. Übrigens..ich habe dir gestern noch eine Jogginghose und neues Shirt hier hin gelegt, falls dir kalt ist...ich hab unsere nasse Kleidung zwar zum Trocknen ins Bad gehangen, aber so richtig trocken ist es noch nicht..", sagt er und deutet auf die Kommode.

„Danke Mason...".

Ich nehme mir die Jogginghose und gehe Richtung Badezimmer. Um wach zu werden wasche ich mein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Die Tabletten der letzten Tage machen sich definitiv bemerkbar. Ich bin gestern einfach von der einen auf die andere Sekunde eingeschlafen.

Ich werfe einen Blick auf meine Hände. Sie zittern schon wieder leicht.

„Mann...", flüstere ich genervt, denn ich versteh einfach nicht warum mein Körper so angespannt ist mir geht es doch gut. Naja was solls ich hab ohnehin nur mehr eine ein paar Tabletten und danach hole ich mir sowieso keine neuen, also kann ich die die ich hab doch immerhin verwenden.

Nachdem ich mich umgezogen habe, tapse ich leise in die Garderobe zu meiner Tasche. Ich krame etwas herum bis ich die Tabletten finde, drücke mir eine aus der Palette raus und schlucke sie schnell runter.

Danach gehe ich wieder in die Küche.

„Hier...", sagt Mason der scheinbar gerade fertig geworden ist und stellt einen Teller mit einem dampfenden Omelette auf der Kücheninsel ab. Daneben stellt er mir eine frische Tasse Kaffee hin.

„Wow...danke.", sage ich und nehme auf dem Barhocker platz. „Du isst nichts?"

Mason räumt die Pfanne in den Geschirrspüler und wirft einen Blick auf die Uhr.

„Hatte schon einen Kaffee...ich muss spätestens um 09:30 Uhr am Motocrossplatz sein..muss mich leider gleich auf den Weg machen"

„Ohh okay..", sage ich und nehme zügig einen Schluck vom Kaffee.

„Bitte mach dir keinen Stress..bleib solange wie du willst...falls du noch etwas brauchst, bedien dich ruhig.", sagt Mason lächelnd und schnappt sich von der Theke seinen Schlüssel und Geldbörse.

Ich verabschiede mich noch und kurze Zeit später höre ich schon das Starten seines Mottorades und wie er wegfährt.

Eins muss man ihm Lassen. Das Omlette ist vermutlich das Beste, was ich bisher gegessen habe. Ein Teil von mir fragt sich ob er das wohl immer macht wenn er...naja...nennen wirs mal Besuch von Frauen hat. Vielleicht schmeckt es deshalb so gut, weil er schon so viel Übung hat.

Das Klingelnd meines Handy reisst mich aus den Gedanken. Ich laufe in die Gaderobe und krame es aus meiner Tasche. Ein Blick auf den Bildschirm verrät, dass Anna mich anruft.

„Hallo?"

„Hallo Süsse! Ich war gerade bei meiner Oma und dachte ich klopf mal bei dir an und frage ob du spazieren gehen möchtest, aber du hast nicht aufgemacht. Bist du unterwegs?"

„Ähm ja mehr oder weniger...ich bin noch bei Mason.."

Du bist bei Mason?! Und Moment... was bedeutet NOCH? Hast du bei ihm geschlafen?!?"

„Ja habe ich aber bevor du denkst d-"

AHHH" kommt es kreischend von der anderen Seite sodass ich das Handy weg von meinem Ohr halten muss.

„Anna nein es ist wie gesagt n-"

Du musst mir ALLES erzählen! 15 Minuten beim Cafe?"

„Machen wir 30?"

Klar! Bis gleich!"

DahliaWhere stories live. Discover now