63. Steig ein

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Dahlia P.O.V.

„M-mason?", stammel ich ungläubig vor mich hin als ich ihn vor mir stehen sehe. Es fällt mir schwer meine Sicht zu fokussieren, aber ich kann ihn erkennen. Ich kann seinen Parfüm riechen. Er ist wirklich hier.

„Komm...", sagt er ernst und greift vorsichtig unter meine Schultern. Mit einem Ruck richtet er mich auf. Benommen taumel ich auf den Beinen hin und her um Gleichgewicht zu finden.

„M-mason...was machst du hier?", platzt es überfordert aus mir raus.

„Dich holen." antwortet er kurz und knapp. Sein Blick mustert mich kritisch. „Kannst du gehen?"

„Klar..", lüge ich.

Angespannt atmet Mason ein.

„Sieht nicht danach aus."

Im nächsten Moment spüre ich seine Hände unter meinen Knien und Schultern. Mit einem Ruck hebt er mich hoch in seine Arme und trägt mich aus der Clubtoilette.

„Warte...was ist m-mit Nico...", lalle ich vor mich hin als Mason Richtung Ausgang geht.

„Der kommt alleine klar. Wir gehen."

Ich bin zu schwach um jetzt mit ihm zu diskutieren. Mein Kopf fällt auf Masons Brust und sofort fallen meine Augen zu. Die kalte Luft umgibt mich und die Musik verstummt hinter uns, als er mich aus dem Club trägt.

„So...steig ein." sagt er und lässt mich behutsam auf meine Beine stellen.

Angestrengt öffne ich meine Augen als ich ein schwarzes Auto vor mir stehen sehe.

„D-du hast ein Auto?", frage ich verwirrt und überrascht.

„Auf dem Motorrad wäre es in deinem Zustand ja denkbar schwierig gewesen und jetzt steig ein..", sagt Mason ernst und öffnet mit einer Hand die Beifahrertür, während er mich mit der anderen am Oberarm stützt.

Benommen lasse ich mich auf den Ledersitz seines Autos fallen. Er schließt die Tür und steigt dann schließlich auf der Fahrerseite ein.

„Nettes Auto..", spreche ich meine betrunkenen Gedanken laut aus und lasse meinem Kopf gegen die getönte Scheibe fallen.

„Schnall dich an."

„Ok Herr...P-polizist.", versuche ich die Situation aufzulockern. Ohne Erfolg.

Streng sieht er mich an.

Hilflos fummel ich am Gurt herum. Mason seufzt, greift langsam über meinem Körper, schnappt sich den Gurt, zieht ihn über mich und rastet ihn ein.

„Danke..", sage ich leise und geniesse die kühle Scheibe an meinem Kopf.

Mason schweigt. Unauffällig werfe ich einen Blick zu ihm. Zum ersten Mal fällt mir auf wie verdammt aufgewühlt er aussieht. Er umgreift das Lenkrad als würde er es ausreissen wollen. Sein Kiefer ist angespannt und seine Atmung ist erhöht. Seine Hände scheinen zu zittern.

Fuck habe ich ihn so wütend gemacht?

„T-tut mir leid.." quetsche ich erschöpft aus mir raus und schließe meine Augen.

Er schweigt.

„Du wirkst soo aufgewühlt...tut mir leid...ich wollte nicht, dass-", sage ich schwach bevor er mich unterbricht.

„Dahlia. Nicht jetzt.", antwortet er ermahnend.

Gut. Er möchte offensichtlich nicht reden.

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„Wir sind hier." seine tiefe Stimme reisst mich aus dem Schlaf. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster und sehe Masons Wohnung vor mir.

Bevor ich Fragen stellen kann höre ich die Fahrertür zuknallen. Im nächsten Moment öffnet sich meine.

„Steig aus.." befielt er.

Vorsichtig greift er unter meine Schulter und hilft mir auszusteigen. Als ich stehe komme ich sofort ins taumeln.

„Gehts? Fuck wieviel hast du getrunken..?"

Ich zucke mit den Schultern.

Mit Mason als Stütze gehen wir in seine Wohnung. Vor den Treppen hebt er mich mit einem Ruck hoch in seine Arme. Bei der Bewegung hätte ich mich fast wieder übergeben.

In seiner Wohnung angekommen lässt er mich behutsam auf meine Beine stellen.

Ich schaffe es kaum meine Augen offenzuhalten. Es fühlt sich an als hätte ich 3 Wochen nicht geschlafen. Die Fentanyltabletten die ich im Club, bevor mich Mason gefunden, hat genommen habe, beginnen zu wirken, denn meine Schmerzen sind weg. Ich spüre nichts.

Mason mustert mich kritisch.

„Ist dir kalt? Ich habe im Auto doch die Heizung aufgedreht?", fragt er und sein Blick schweift zu meinen Lippen.

„Hmm?", frage ich verwirrt.

„Deine Lippen. Sie sind leicht bläulich..ist dir so kalt?"

Benommen schüttle ich den Kopf. Zu mehr bin ich gerade nicht mehr fähig.

Ungläubig sieht Mason mich an.

„Okay...möchtest du trotzdem nochmal warm Duschen bevor du schlafen gehst?"

Da ich mir aktuell nichts besseres als warmes Wasser an meinem Körper vorstellen kann, nicke ich.

„Okay..komm." Mason greift behutsam meine Hand und geht mit mir Richtung Bad.

„Hier hast du frische Handtücher..." deutet er und lässt mich langsam los.

Unsicher mustert er mich nochmal von oben bis unten.

„Bitte sag Bescheid falls etwas ist, ich warte vor der Tür."

Wieder nicke ich.

Er verlässt das Badezimmer und schließt die Tür hinter sich.

Erschöpft stütze ich mich am Waschbecken ab. Mein Blick fällt in den Spiegel. Er hat recht meine Lippen sind bläulich verfärbt. Ich sehe schrecklich aus.

Ich fühle mich kaputt. Erschöpft. Müde. Sogar zu Atmen ist anstrengend. Jeder Atemzug verlangt mir Kraft ab. Sehr viel Kraft.

Ok Dahlia tief atmen.

Fuck. Meine Atmung ist viel zu schwach. Es fühlt sich an als würde mein Brustkorb zugeschnürt werden. Als wäre ich gelähmt.

Vor meinen Augen beginnen die Sterne zu tanzen.

„M-mason...?", flüstere ich kraftlos vor mich hin, denn etwas stimmt mit mir nicht.

DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt