18. Es ist offensichtlich

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Dahlia P.O.V.

„K.....he....wac..", höre ich im Hintergrund undeutlich eine Stimme. Eine bekannte Stimme.

Langsam beginnt mein Bewusstsein zurück zu kommen. Schritt für Schritt fühle ich wieder meine Füße, dann meine Beinen..schließlich auch meine Hände und Arme.

Ich merke, dass mich jemand leicht an den Schultern rüttelt.

„Hey! Kleine! Wach auf!", kann ich die Stimme nun deutlich hören.

„M...M-mason?"

Angestrengt versuche ich meine Augen zu öffnen und sehe Masons besorgtes Gesicht vor mir.

Nur wenige Sekunden später beginnt das Gesicht wieder vor meinen Augen zu verschwimmen und mein Bewusstsein steht an der Kippe.

„Nein nein nein..Kleine komm schon..bleib bei mir..." holt mich seine Stimme wieder zurück. Behutsam klopft er mit seinen Händen gegen meine Wange um mich wach zu halten.

Es funktioniert.

„W-was ist passiert?", frage ich und beginne mich aufzurappeln.

„Hey immer langsam! Wir wollen ja nicht, dass du mir wieder wegkippst..". Er greift unter meine Schultern und hilft mir mich aufzustellen. Noch etwas benommen taumel ich von einem Bein aufs andere.

Sein Blick durchbohrt mich förmlich. Stirnrunzelnd mustert er meinen Zustand.

„Gehts wieder?"

„Ja geht schon..ich will einfach nachhause.."

Nachdenklich greift er sich in den Nacken.

„Es sind noch fast 8 km...denkst du wirklich du schaffst das?"

„Jaa...ähm...mir gehts wirklich schon besser...das klappt schon..."

„Okay aber sobald es dir nicht gut geht klopfst du mir einfach auf die Schulter okay?"

„Jaa.."

„Dahlia ich meine es ernst...wenn du bei 100km/h bewusstlos wirst und vom Motorrad kippst, kann das echt übel ausgehen...du musst mir versprechen, dass du mir Bescheid gibst, wenn es dir nicht gut geht."

„Gestern wolltest du mich noch persönlich umbringen wenn ich dein kleines Geheimnis ausplaudere...solltest du es nicht als Chance sehen?", sage ich aus Spaß, doch Masons Ausdruck bleibt todernst.

„Dahlia, ich lasse nicht zu dass du dich wegen meinem Motorrad verletzt." Seine ernste Art trifft mich unerwartet.

„Ich verspreche dir Bescheid zu geben, falls etwas nicht in Ordnung ist.."

„Gut."

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Für die Dauer der Fahrt war mein Zustand etwas besser, doch in den letzten Minuten haben die Schweißausbrüche wieder begonnen.

Vor meiner Unterkunft stellt Mason das Motorrad ab.

„Danke..." Ich reiche ihm den Helm und Jacke.

„Kein Ding..Kommst du klar?" Mason nimmt seinen Helm ab und sieht mich kritisch an.

Ich versuche mich zu konzentrieren doch Masons Gesicht verschwimmt vor mir und ich fühle mich als wär ich betrunken. Seine Stimme klingt als wär sie weit weg und als würde er in Zeitlupe sprechen. Meine Beine beginnen sich weich anzufühlen.

Im nächsten Moment spüre ich wie er mich mit seinen Händen an meinen Armen packt und festhält.

„Dahlia! Sieh mich an..Atme Langsam ein und Aus..." Behutsam rüttelt er mich.

„i-ich....ähm...alles okay...i-ich komm schon klar.."

„Niemals....Komm, ich begleite dich in dein Zimmer."

„Nein Mason..n-nicht nötig..das g.."

„Das war keine Frage." unterbricht er mich mit einer ernsten Stimme.

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Erschöpft setze ich mich aufs Bett.

„Danke Mason.."

„Brauchst du noch etwas?"

„Nein alles gut..ich brauche nur etwas Schlaf."

Vorsichtig lege ich meinen Kopf in das Kissen. Mason lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Nervös greift er sich in den Nacken und geht im Zimmer auf und ab. Währenddessen fallen mir immer wieder die Augen zu. Die Müdigkeit nimmt meinen Körper ein.

„Mann ich hab kein gutes Gefühl, dabei dich alleine zu lassen...nicht in diesem Zustand.."

„Alles gut..." flüstere ich kaum hörbar. Mehr bekomme ich nicht mehr raus bevor meine Augen zufallen.

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Langsam öffne ich meine Augen. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie lange ich geschlafen - oder ob ich überhaupt geschlafen habe. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass ungefähr 2 Stunden vergangen sind, seitdem Mason mich her gebracht hat.

Ist er dann wieder gegangen? Langsam setze ich mich auf und werfe einen Blick durch mein Zimmer.

Mein Blick bleibt bei Mason hängen, der am Boden an der Wand gelehnt sitzt und scheinbar schläft. Er ist hier geblieben?

Mein Körper fühlt sich wie ein einziger Kater an. Ich bin schweißgebadet und friere gleichzeitig.

Vorsichtig stehe ich auf. Meine Beine zittern, als ich versuche ins Badezimmer zu gehen. Ich muss mich an der Wand abstützen, um nicht zu fallen.

„Gehts dir schon etwas besser?", fragt Mason den ich scheinbar geweckt habe.

Mehr als ein Nicken krieg ich nicht hin, bevor ich merke, dass es mir wieder hochkommt.

Ich stürze zur Kloschüssel und beginne mich zu übergeben. Mittlerweile kommt nicht mehr viel raus. Es ist nur mehr ein reines Würgen, welches aber mindestens genau so auslaugend für meinen Körper ist.

„Ich bin so ein Idiot...natürlich..." höre ich Mason sagen, als hätte er gerade ein Rätsel gelöst.

Irritiert wende ich meinen Blick zu ihm.

Er steht im Türrahmen des Badezimmers und sieht mich einfach nur mit großen Augen an.

„W-was meinst du?"

„Ich bin ein Idiot, weil ichs einfach nicht gecheckt habe, aber es ist so offensichtlich..."

„Mann Mason wovon redest du?"

„Dein Zustand...als du vom Wettbewerb heimgegangen bist, weils dir nicht gut ging... du hast keinen Schluck Alkohol auf der Party getrunken hast...das Zittern deiner Hände...die Übelkeit...der kalte Schweiß...zu guter Letzt alleine die Tatsache, dass du hier her gekommen bist.."

„Oh Gott bitte verschone mich mit deiner Schwangerschaftstheorie..", sage ich genervt, als ich ahne worauf er hinaus will und verdrehe die Augen.

„Nein..du bist nicht schwanger...du bist auch nicht krank. Du bist auf Entzug."

DahliaWhere stories live. Discover now