66. Schuldgefühle

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Dahlia P.O.V.

Ich nehme etwas wahr. Geräusche. Ich möchte die Augen öffnen, doch es ist zu anstrengend.

Die Erinnerungen schleichen sich in meine Gedanken. Ich war im Club. Mit Nico. Dann...dann ging ich zu Bar.

Angestrengt versuche ich zu verstehen was passiert ist.

Ich war auf der Clubtoilette.

Mason. Mason war dort.

Nach wie vor mit geschlossenen Augen bewege ich langsam meine Finger und Füße.

Er hat mich mit dem Auto abgeholt. Er war so...aufgewühlt. Er hat gezittert. Und dann?
Wir waren in seiner Wohnung.

Und dann wollte ich duschen. Ab dann ist alles schwarz. Was ist nur passiert?

Das Geräusch im Hintergrund ist nun deutlich zu erkennen es ist ein Piepsen. Ist das mein Wecker?

Mit der wenigen Kraft die ich besitze öffne ich meine Augen.

Fuck. Mein Herz gerät ins stolpern. Ich bin im Krankenhaus.

Das Piepen des Überwachungsmonitors neben wir wird schneller. Mein Puls.

Eine weibliche Pflegekraft betritt das Krankenzimmer.

„Guten Morgen Dahlia. Schön dass du wach bist?", sagt sie und schaltet den Monitor ab. „Wie geht es dir?"

Überfordert starre ich sie an.

„W-wo...? W-wie spät ist es? W-was ist passiert..?"

„Es ist 11 Uhr. Die Ärztin bespricht gleich alles mit dir. Ruhe dich noch etwas aus."

„M-mason...", flüstere ich kaum hörbar. Ich weiß nicht weshalb, aber jede Faser meines Körper möchte gerade dass er in meiner Nähe ist.

„Dein Freund war bis vor einer Stunde hier. Eigentlich hätte er nicht hier sein dürfen, wir nehmen unsere Besuchszeiten sehr ernst. Aber ohne Verstärkung hätten wir ihn niemals von die weggebracht, aber diese Aufregung wollten wir weder dir noch sonst jemanden zumuten."

Verwirrt versuche ich weiter die Puzzleteile in meinem Kopf zu fügen.

Die Krankenpflegerin sieht mich lächeln an, während sie eine neue Infusion über mir platziert.

„Da haben Sie sich einen ganz schön süßen Freund geangelt."

Eigentlich sollte ich sie korrigieren aber ich bin zu erschöpft.

„Ich hoffe ich finde für mich auch mal jemanden, der die ganze Nacht an meinem Bett sitzt und mich für keine Sekunde aus den Augen lässt.", sagt sie und zwinkert mich lächelnd an.

Fragend sehe ich sie an.

„E-er war die gesamte  N-nacht hier?"

Mein Blick fällt auf den Sessel der direkt neben meinem Bett steht.

„Jaa.. er war quasi wie ein zusätzlicher Überwachungsmonitor." scherzt sie. „Der muss ganz schön erschöpft sein, der hat die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Er hat einfach dagesessen, deine Hand fest gehalten und dich keinen Moment aus den Augen gelassen. Du musst ihm ganz schön einen Schrecken eingejagt haben.."

Ich weiß nicht was ich sagen soll.

„W-wo ist er?"

„Tut mir leid, Kleine. Das weiß ich nicht."

Kleine. Das Wort hallt in meinem Kopf und triggert eine Erinnerung.

„Kleine was ist los?! Wieso bekommst du nicht genug Luft?!"

DahliaWhere stories live. Discover now