17. Übel

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Dahlia P.O.V.

Samstag 09:27 Uhr

Abrupt schrecke ich aus dem Schlaf hoch. Mein Herz rast wie wild und verursacht eine unangenehme Schnappatmung.

Ich setze ich mich auf und mir wird sofort übel. Benommen humpel ich ins Badezimmer.

Im Bad angekommen eile ich zur Kloschüssel und beginne sofort mich zu übergeben. Der Schweiß tropft meine Stirn hinab und mein Körper zittert.

Fuck, gehts mir scheisse.

Mein Rücken tut höllisch weh. Unter anderem weil ich die ganze Nacht auf einer dünnen Matratze in Leons Wohnzimmer verbracht habe.

Ich spüle runter und lehne mich erschöpft am Waschbecken an.

Ich will zurück in die Unterkunft. In mein Bett. Sofort.

Nachdem ich mein Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen habe mache ich mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer. Mason hat die Nacht einige Meter weiter auf der Couch verbracht und er ist der Einzige der mich nachhause bringen kann.

„Mason...hey...", flüstere ich und rüttel ihn an den Schultern. Er schläft tief und fest.

„Mason....", sage ich etwas lauter.

„Hmmm?"

„Kannst du mich bitte nachhause fahren?"

„Mann ernsthaft? Das kann doch warten..."

Genervt dreht er sich weg und vergräbt sein Gesicht wieder in der Decke.

„Mason bitte...", meine Stimme wird zittrig. Es ist die Verzweiflung. Ich will einfach weg hier.

Mason stützt sich auf und mustert mich von oben bis unten. Seine Mimik wirkt angespannt.

„Bist du krank? Du siehst echt gar nicht gut aus..", stellt er fest.

„Nein ich bin nicht krank, aber mir gehts nicht gut...kannst du mich bitte nachhause bringen?", meinen Stimme klingt mittlerweile förmlich nach Betteln.

„Okay okay ist ja gut...gib mir 10 Minuten wir treffen uns draußen."

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Ich lehne meinen Kopf an die kühle Mauer des Hauses und atme die frische Luft ein. Mason lässt mich schon 15 Minuten hier warten. Ich hoffe er ist gleich hier.

Das Öffnen der Eingangstür lässt mich aufschrecken.

„Gut bin fertig, kommst du?", fragt Mason und geht Richtung Motorrad.

Benommen taumle ich hinter ihm her.

Während er schon komplett in Schutzmontur vor mir steht, kämpfe ich damit die schwere Schutzjacke anzuziehen ohne mich dabei zu übergeben.

„Alles klar bei dir?", fragt er kritisch.

„J-ja alles gut.."

Etwas in seinem Gesicht verrät mir, dass er es mir nicht wirklich abkauft. Irgendwann schaffe ich es endlich mich anzuziehen. Der Helm drückt auf meinem Kopf und verschlimmert meine Kopfschmerzen nur noch mehr. Aber da muss ich jetzt durch.

„Bin bereit.."

„Gut dann fahren wir.."

Vorsichtig setze ich mich aufs Motorrad und halte mich an Mason fest.

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Während der Fahrt versuche ich regelmäßig ein- und auszuatmen und meine Augen geschlossen zu halten, um die Übelkeit in den Griff zu bekommen und meinen Kreislauf zu stabilisieren.

Also Dahlia. Ein...und Aus....ein.....und aus.....

Plötzlich verstummen die Motorgeräusche. Sind wir etwa schon hier?

Ich öffne meinen Augen nur um festzustellen das wir am Straßenrand der Landstraße stehen.

„Alles gut..? Was ist los?", fragt Mason und wirft einen Blick zu mir zurück.

„J-ja klar was s-soll dein sein?"

„Steig bitte ab..", bittet er mich und ich folge seiner Anweisung. Mason steigt ebenfalls ab und nimmt seinen Helm ab.

„W-was ist?", frage ich ihn irritiert.

„Du hast die letzten Minuten total zu Zittern begonnen..ist irgendwas? Bin ich zu schnell gefahren? Fühlst du dich nicht sicher?", fragt Mason und sieht mich etwas verwirrt an.

„Nein gar nicht..es ist all...", beginne ich doch muss meinen Satz unterbrechen.

Fuck ich glaub ich muss mich übergeben.

So schnell wie es mir möglich ist humpel ich zu dem Feld neben Straße. Ich falle auf die Knie und beginne mich zu übergeben. Fuck wie unangenehm.

Zum Glück fang ich mich schnell wieder. Ich rappel mich auf und brauche kurz um mein Gleichgewicht zu finden.

„Hey..", höre ich Masons Stimme sanft sagen und spüre einen stützenden Griff an meinem Arm.

„Geht schon..", lüge ich und versuche ihn mit einem gequälten Lächeln zu überzeugen. Vergeblich.

„Was ist los?", seine Stimme klingt so ernst dass es mir eine Gänsehaut verpasst.

„Es ist n-nicht...m-m..mir ist nur..b-.." Bevor ich den Satz beenden kann verlässt mich mein Kreislauf komplett und alles um mich wird schwarz..

DahliaWhere stories live. Discover now