49. Etwas hat sich verändert

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Mason P.O.V.

Fuck wie gerne würde ich die letzten Zentimeter die uns trennen überwinden und sie küssen. Doch ich muss mich unter Kontrolle haben. In ihrer Nähe darf ich nicht impulsiv handeln. Ich möchte nicht zu weit gehen. 

Gerade als ich vorher ihre Wange berührt habe, kamen wieder die Gedanken hoch. Ich sah Bryce vor meinem geistigen Auge. Verdammte Scheisse wie kann man ihr nur freiwillig wehtun? Ich könnte es mir nichtmal verzeihen, wenn ich ihr aus Versehen auch nur einen Kratzer zufügen würde.

Dahlia weckt eine Seite in mir die ich zuvor nie kannte. Ich war nie der Typ für grosse Gefühle. Mit der Zeit habe ich Mauern um mich aufgebaut und alleine ihre Berührungen reissen diese runter. Ich möchte alles von ihr wissen. Jede Seite an ihr kennen lernen. Es gibt noch so viel von ihr was ich nicht weiß.

Dahlia P.O.V.

An Masons Augen kann ich erkennen, dass er gerade in Gedanken versunken ist. Doch mir geht es nicht anders. Er weckt so intensive Gefühle in mir, dass ich nicht weiß ob es gut oder schlecht ist. Er hat etwas so geheimnisvolles an sich.

Da ist diese Seite an ihm die ich anfangs kennengelernt habe. Die kalte, verschlossene Seite. Der Typ der niemanden an sich ranlässt und dafür bekannt ist, mit der halben weiblichen Bevölkerung der Stadt im Bett gewesen zu sein. Der, der kein Mitgefühl für andere aufbringen kann.

Doch dann zeigte er sich mit der Zeit von einer ganz anderen Seite. Er hat mich nie verurteilt. Für meine Vergangenheit. Zumindest für den Teil den er kennt.

Er war der einzige der mitbekommen hat, dass ich auf Entzug war als ich hier hergekommen bin. Er war der Einzige, der sofort wusste, dass etwas nicht stimmt als Bryce mich...als er..mich angefasst hat. Mason wusste sofort, dass etwas an mir anders ist. Ihm etwas vorzuspielen macht keinen Sinn. Er liest mich wie ein Buch und trotzdem lässt er ungern hinter seine Fassaden blicken. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er sich in meiner Nähe fallen lässt. Und ich kann mich bei ihm fallen lassen.

Es gibt noch so viel von ihm was ich nicht weiß.

Doch eines ist mir gerade so bewusst wie nie. In seiner Nähe fühle ich mich sicher. Als könnte nichts und niemand mir etwas anhaben können. Ich muss keine Angst haben, dass er mir zu nahe kommt, denn er kann meinen Körper lesen als wäre es seiner. Obwohl er so verdammt stark ist und seine Größe und Muskeln mich am Anfang eingeschüchtert haben, zeigt er mir immer wie sanft und behutsam er mit mir umgeht. In meiner Nähe hat er sich immer unter Kontrolle.

Etwas hat sich zwischen uns geändert. Es passierte so plötzlich wie ein Schlag ins Gesicht und trotzdem kann ich nicht sagen wann genau.

Verdammt ich kann nicht mal sagen, was sich geändert hat. Nur dass ich ihn gerade am liebsten geküsst hätte.

Ich denke ich verstehe warum Mason mich hierher gebracht hat. Ich wollte zuerst nicht ins Wasser springen. Der Sprung hat mir Angst gemacht. Doch er hat mich auf sie sanfteste Art dazu gebracht meine Angst zu überwinden. Meine Entscheidung nicht meiner Angst zu überlassen. Ich weiß, dass er mir durch diese kleine Geste zeigen wollte, dass man sich nicht durch Angst leiten lassen darf sondern durch Vertrauen.

„Du zitterst...alles okay?", reisst Masons tiefe Stimme mich zurück in die Realität.

Ich brauche einige Sekunden um wieder zurückzufinden.

„Alles gut...langsam wirds bisschen kalt hier im Wasser..", sage ich lächelnd. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich vor Kälte etwas zu zittern begonnen habe.

„Lass uns zum Ufer schwimmen..."

Sanft löse ich mich von ihm und wir schwimmen zum Ufer.

Über einen schmalen Weg zwischen Bäumen und Felsen sind wir innerhalb von 2 Minuten wieder oben auf der Klippe.

„Hier nimm das..", sagt Mason und reicht mir ein trockenes T-Shirt aus seinem Rucksack.

„Danke aber brauchst du es nicht?"

„Ach..mir ist sowieso warm."

Ich weiß, dass er lügt. Er könnte doch mindestens sein durchnässtes T-Shirt und seine Shorts ausziehen. Ist ja nicht so als ob ich das nicht schon alles gesehen habe, beim Baden damals. Etwas in mir sagt mir, dass er es aus Rücksicht mir gegenüber nicht macht.

Zögerlich nehme ich sein trockenes T-Shirt entgegen.

„Sag wenn du fertig bist..", sagt Mason und wendet seinen Blick von mir weg, damit ich mich umziehen kann.

Unsicher ziehe ich mein nasses Shirt hoch. Ich schlüpfe ins trockene Shirt rein und mir kommt ein angenehmer Duft von Masons Parfüm entgegen. Erst als ich bedeckt bin ziehe ich meinen Bh aus.

Etwas zögerlich öffne ich meine Hose. Masons Shirt reicht mir bis Mitte Oberschenkel und fungiert an meinem Körper daher eher als Kleid. Trotzdem fühle ich mich etwas unsicher. Ich kann mich noch an das Gefühl dieser Nacht erinner. Als Bryce meine Hose runtergerissen hat. Als die kalte Luft meine Oberschenkel umgab.

Okay Dahlia reiss dich zusammen. Ich schüttel meinem Kopf als könnte ich dadurch meine Gedanken loswerden.

In seiner Gegenwart muss ich keine Angst haben. Er würde mir nicht wehtun. Trotzdem ist der verletze Teil in mir vorsichtig.

Um es hinter mich zu bringen zieh ich schnell meine Hose runter und zupfe am Shirt herum um sicherzustellen, das der Großteil meiner Oberschenkel bedeckt ist.

„Fertig?", fragt Mason.

„Ja.."

Mason dreht sich wieder um und mustert mich von oben bis unten in meinem neuen Outfit. Ein Grinsen kann er sich nicht verkneifen.

„Steht dir gut! An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen..." sagt er spielerisch und zwinkert mir zu.

DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt