Kapitel 7

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Er kam näher, fast berührten sich unsere Lippen. Ich wollte es. Unbedingt. Ich wollte sie spüren. Er zögerte, als wolle er mich ärgern. Ich kannte diesen Mann kaum, aber ich wollte ihn trotzdem küssen. Irgendwas war da zwischen uns, das wusste ich.

„Ich nehme ein Bier, bitte." Es war Alma, die sich genau zwischen uns setzte.

Natürlich musste Alma uns aus unseren Gedanken reißen. Ich hätte sie für diese Sache köpfen können.

„Na, habt ihr Spaß? Also ich finde es total cool hier." Sie schaute uns beide abwechselnd lächelnd an. Kann sie nicht einfach wieder gehen?

„Ja, es ist nicht schlecht hier." sagte Marco freundlich.

„Nur die Musik ist bisschen gewöhnungsbedürftig, nicht wahr?"

Er nickte nur.

„Ist halt irische Musik." sagte ich etwas schnippisch. Ich möchte nicht arrogant wirken, aber ich möchte ihn für mich ganz alleine haben. Das Bedürfnis hatte ich noch nie.

„Wollt ihr nicht bisschen tanzen?" fragte sie uns auf ein Mal. Marco und ich sahen uns an.

„Lieber..."

„Klar, warum nicht." unterbrach mich Marco und lächelte mir zu. Er stand auf, kam auf mich zu und hielt mir die Hand hin.

„Eigentlich habe ich nicht wirklich Lust."

„Ach komm schon, gerade läuft doch ein schönes Lied."

„Etwas Langsames, da kann man doch gut zusammen tanzen." sagte Alma und zwinkerte mir zu. Okay, vielleicht wollte sie doch, dass Marco und ich uns annähern. Ich hatte schon gedacht, sie möchte etwas von ihm. Nicht, dass es mich eifersüchtig machen würde...

„Ich weiß nicht..."

„Komm."

Er sah mir schmollend in die Augen. Ich konnte so nicht Nein sagen, aber ich wusste auch, dass ich die schlechteste Tänzerin auf der Welt war, vor allem, was solche Tänze angeht. Zu zweit.

Als ich ihm meine Hand gab, zog er mich auf die Tanzfläche und zog meinen Körper dicht an sich.

„Ich kann aber nicht tanzen." warnte ich ihn vor.

„Denkst du ich?" lachte er. Ich musste es ebenfalls tun.

„Wir fangen ganz langsam an, okay?" fragte er mich.

Ich nickte und legte meine andere Hand auf seinen Nacken. Ich hatte keine Ahnung, was ich hier machte, geschweige denn ob es so richtig war, aber es war mir egal. Ich genoss einfach die Zeit mit ihm zusammen. Wir sahen uns in die Augen und schwebten langsam vor uns her. Keiner trat dem Anderen auf dem Fuß, wie ich anfangs dachte, es würde so ablaufen. Die Zeit verflog, als wäre es nur eine Sekunde gewesen, war das Lied zu Ende. Ein bisschen war ich sogar enttäuscht, ich hätte gerne noch einen Tanz mit ihm gehabt. Er hat sowas magisches, anziehendes an sich.

Alma sah mich mit einem breiten Grinsen an, ich konnte nicht anders und grinste zurück.

„Na ihr Turteltäubchen!" rief Mario und klopfte Marco auf die Schulter. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte und ging einfach zu Justus, der gerade sehr abwesend wirkte.

Plötzlich ging das Handy von Thomas. Er schaute darauf und setzte einen schockierenden Blick drauf.

„Ist was?" fragte Mario.

„Ich glaube, wir haben ein Problem."

„Warum?" fragte Alma neugierig.

„Naja... eigentlich sollten wir alle im Hotel bleiben, aber wir sind trotzdem gegangen und jetzt schreibt Basti, dass der Trainer uns sucht."

Die anderen Jungs setzten jetzt auch so einen besorgten Blick auf.

„Mist!" gab Mats von sich.

„Ganz Recht."

„Das heißt ihr müsst jetzt los und das irgendwie gerade biegen oder?" fragte ich mitfühlend.

„Richtig." sagte Mario.

„Es war echt ein cooler Abend, Leute. Ihr seid wirklich sehr sympathische Leute, vielleicht trifft man sich ja nochmal. Meine Nummer hast du ja." sagte Thomas an mich gerichtet.

„Klar. Danke für diesen unglaublichen Abend." sagte ich und umarmte Thomas und auch die Anderen nochmal. Bei Marco spürte ich ein komisches Kribbeln, aber es fühlte sich gut an. Er winkte mir nochmal kurz lächelnd zu, als er endgültig durch die Tür ging.

Jemand rüttelte mich praktisch aus dem Schlaf.

„Amelie, steh endlich auf!" schrie mir nun jemand ins Ohr. Jetzt nahm ich wahr, dass es Justus war.

„Was schreist du denn so?"
„Wir haben verschlafen! Und wir haben gestern noch nicht viel zusammengeräumt."

Ich schlug sofort meine Augen auf. Ich stand blitzschnell auf und rannte ins Bad. Dort tat ich nur das Nötigste, das heißt um genau zu sein, einmal Gesicht waschen, Zähne putzen, schnell eine Leggings an. Meinen Pulli ließ ich an, so könnte ich Zeit sparen.

„Holen wir uns dort was zum Frühstück?" schrie ich runter.

„Ja, klar sonst verpassen wir den Flug. Beeil dich!"

Ich machte mir schnell einen Dutt und packte meine ganzen Sachen zusammen. Gerade am letzten Tag hier in Irland, musste alles so stressig sein.

„Seid ihr fertig?" fragte Justus, der offenbar schon fertig war.

„Ich packe die Sachen schonmal ins Taxi. Macht schnell jetzt und kommt bloß nicht auf die Idee euch noch zu schminken, das könnt ihr auch im Flugzeug machen."

Glaub mir Justus, darauf habe ich überhaupt keine Lust. Schnell kam ich mit meinem ganzen Gepäck die Treppen runtergerannt.

„Ich gehe nochmal hoch und gucke ob wir jetzt alles haben!" schrie ich zu Justus raus.

Alma war noch im Bad. Ich klopfte.

„Alma! Was machst du denn da noch? Wir müssen los!"

„Ich komme gleich!"
Es schien so, als wenn wir alles hätten. Das Meiste hatte Justus schon eingepackt, er hatte sogar darauf verzichtet sich seine Haare zu machen, was so gar nicht zu ihm passte. Also ging ich wieder runter, zog mir meine Jacke über und ging zum Taxi.

„Wo ist Alma?" fragte mich Justus aufgeregt.

„Oben im Bad."
„Was macht sie da?"

„Keine Ahnung."

Genervt ging Justus wieder rein. Er kam mit Alma wieder rein, die total fertig aussah.

„So die Damen, einsteigen!" sagte er mit einem ungewohnten Befehlston.

Alma sagte nichts und stieg einfach rein. Was ist denn jetzt los? So kannte ich sie gar nicht. Ich dachte mir jedoch nichts weiter dabei und stieg ebenfalls ein.

Jetzt ging es also wieder nach Hause. Ich vermisse Irland jetzt schon. Die Freiheit, die wir hier hatten und alles andere. Plötzlich kam mir Marco wieder in den Sinn. Wir hätten uns fast geküsst. Doch ich habe nichts von ihm. Nicht mal eine Nummer. Wie sollte ich denn jetzt an ihn ran kommen? Warte mal. Was denke ich da eigentlich? Es ist Marco Reus. Hatte ich das etwa vergessen? Ich werde ihn niemals wieder sehen. Ich kannte ihn ja auch gar nicht und er mich auch nicht. Vielleicht war ich auch einfach nur sein Spielzeug für den Abend. Ich weiß, es sollte mir nichts ausmachen, aber das tat es. Ich wollte wieder in seiner Nähe sein, das würde allerdings nicht geschehen. Er ist bekannt, viel zu bekannt. Was sollte er eh mit mir? Der verkorksten Amelie. Er hat etwas Besseres verdient.


( Hiii <3 Erstmal DANKE! Für über 500 Views!! <33 Für mich ist das schon mega viel, ganz großes Dankeschön! <3  Jetzt ist auch endlich Wochenende, was bedeutet, mehr Zeit zum schreiben, habe auch sofort angefangen :) Die Tests sind eigentlich ganz gut verlaufen, hoffe ich zumindest :D Ich hab mal paar Fragen :) Was denkt ihr wohl, warum Alma so fertig aussah, als sie raus kam? Habt ihr Vermutungen? ;)  Ich habe da ja schon eine Idee, die wird jedoch noch bisschen dauern ;) Ich würde mich wie immer über Kommentare und einen Vote freuen <3 Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende, vielleicht kommt Samstag oder Sonntag auch noch ein Kapitel :) ) 


Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now