Kapitel 16

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Ich wachte in einem übermäßig großen Bett auf. Ich hatte das Gefühl, es wäre 2 mal so groß wie ein Doppelbett. Es hatte so eine weiche Matratze, dass ich einfach nur gut schlafen konnte. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich ohne Bemühen einschlafen, in seinen Armen. Das, was gestern passiert war, war so schön, dass ich es wahrscheinlich nie vergessen werde. Dieses Gefühl hatte ich noch nie bei einem Mann wie gestern bei Marco. Er war so zärtlich, aber auch so... Ach ich könnte es niemals beschreiben. Es war wunderschön, alleine das zählt.

Ich sah mich ein wenig um, auch hier waren große Fenster. Man hatte so eine tolle Aussicht. Am Liebsten würde ich jeden Morgen so aufwachen wollen. Genau hier und in seinen Armen. Das Zimmer war groß und sehr sauber, das hatte er aber bestimmt noch schnell aufgeräumt, ansonsten hätte er ein Problem mit mir. Ich bin der reinste Chaos Mensch. Erst jetzt fiel mir auf, dass er einen riesigen Kleiderschrank hier stehen hatte, mit einem großen Spiegel. So modebewusst? Ich dachte für Fußballer zählt nur das Trikot?

Plötzlich drehte Marco sich zu mir um. Er hatte die Augen noch zu. Selbst beim Schlafen sah er unwiderstehlich gut aus. Ich berührte leicht sein Kinn und streichelte seine Wange. Ich musste ihn berühren. Ich konnte es kaum glauben, ich liege hier mit eine Art Berühmtheit im Bett, doch wenn ich mit ihm rede oder wenn er mich küsst, dann sehe ich ihn nicht so. Dann ist er einfach dieser Mensch mit dem ich für immer zusammen sein könnte, ohne genervt von ihm zu sein. Ich verstehe es einfach immer noch nicht, warum ich?

Auf einmal berührte jemand meinen Bauch. Ich schreckte auf und Marco sah mich mit seinem verstohlenen Lächeln an.

„Wie lange bist du schon wach?" fragte ich ihn.

„Schon eine ganze Weile."

„Und warum sagst du mir das nicht?"

„Ich beobachte dich gerne."

Ich musste schmunzeln. Ja, da hatte er Recht, das tat er wirklich sehr gerne.

„Hast du Hunger?" fragte er mich und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange.

„Ein wenig."

Sofort stand er auf. Er war nackt und zog sich eine Boxershorts über. Ich wollte mein Kleid nicht nochmal anziehen, ich hätte lieber etwas bequemeres an.

„Soll ich dir helfen?" fragte ich ihn deshalb.
„Nein, du kannst schön hier liegen bleiben. Wir frühstücken im Bett." Erst jetzt bemerkte ich wie toll er oberkörperfrei aussah. Ich musste ihn wohl förmlich angestarrt haben.

„Okay." lächelte ich ihm zu.

Er wollte gerade gehen, als er doch wieder kam. Er kam auf mich zu und gab mir einen langen Kuss auf den Mund. Dann ging er ohne ein Wort auf seinen Kleiderschrank zu und holte ein weißes T-Shirt und eine Puma Boxershorts heraus. Er warf mir die Klamotten zu.

„Damit du dich diesen Morgen nicht in das Kleid zwingen musst."

„Woher wusstest du das?"

„Ich habe deinen Blick gesehen. Du wolltest aufstehen, aber nicht nackt, stimmt's?"

Ich musste einfach grinsen. Er konnte meine Blicke gut deuten. Auch er zwinkerte mir nochmal zu, doch dann verschwand er in der Küche. Während dessen zog ich mir die Klamotten, die er mir gegeben hatte, an. Natürlich war das T-Shirt zu groß, aber insgesamt fühlte es sich gut an. Ich suchte das Badezimmer auf und fand es auch direkt. Als ich dann in den Spiegel sah bekam ich einen direkten Schock. Meine Schminke war ein wenig verlaufen und ich nahm mich als reines Monster wahr. Wie konnte er nur so entspannt neben mir aufwachen. Ich versuchte die Schminke irgendwie mit Wasser abzubekommen, aber die Wimperntusche bekam ich trotzdem nicht ab. Ich sah mich ein wenig im Bad um und dann fand ich Reinigungstücher. Für Frauen. Warte mal, für Frauen? Ich starrte perplex darauf. Empfängt er öfters Frauenbesuch? Mir wurde mulmig. Ohne zu fragen, nahm ich mir einfach ein Tuch. Die Packung war fast leer, also musste er ja schon mehrere Damenbesuche bekommen haben. Ich fühlte mich auf einmal so komisch. Ich war enttäuscht. Ich dachte, ich wäre die einzige Frau in seinem Leben, aber wie konnte ich das nur schon wieder denken?

Paar Minuten später kam Marco ins Bad rein. Ich konnte ihn nicht freundlich ansehen.

„Das Frühstück ist fertig." sagte er strahlend. Ohne ein Wort ging ich an ihm vorbei ins Schlafzimmer. Er folgte mir.

„Ist was?" fragte er nun.

„Ne."

„Du hast doch was."

„Nein, alles gut. Hast du vielleicht nachher eine Zahnbürste für mich?" fragte ich, um vom Thema abzulenken.

„Ja, hab ich, aber jetzt erzähl doch mal, was dich so beschäftigt."

Ich überlegte eine Weile. Sollte ich ihm das jetzt sagen? Ich möchte auch nicht so krankhaft eifersüchtig wirken. Ich meine, wir haben zum ersten Mal miteinander geschlafen und ich mache schon direkt Stress. Das kommt doch bestimmt nicht gut an, allerdings beschäftigt es mich wirklich, denn ich möchte... ihn ganz für mich alleine haben.

„Warum hast du Frauen Reinigungstücher in deinem Bad?"

„Bist du eifersüchtig?"

„Nein."

„Doch bist du." schmunzelte er und stupste mich an. Mir war nicht zum Lachen zu Mute.

„Hey, ist alles okay?"

„Warum beantwortest du nicht einfach meine Frage? Bin ich eine deiner tausend Betthäschen?"

Er sah mich geschockt an. Er sagte nichts.

„Stimmt das?" fragte ich nun auch ein wenig geschockt.

„Ja, also Nein! Du bist nicht eine meiner Betthäschen."

„Du hast gerade ja gesagt!"

„Amelie, hör mir zu. Ja, ich habe öfters mit anderen Frauen geschlafen. Das ist nunmal das Bedürfnis eines Mannes, aber du..."

„Ja und was bin ich?" Ich wollte nicht eine, der tausend Frauen sein, das war ich schon oft genug. Ich möchte das Selbe nicht nochmal erleben. Es verletzt mich nur noch mehr.

Ich wollte gerade mein Kleid und meine Schuhe zusammen suchen, als er meinen Arm festhielt.

„Ami..."

„Nenn mich nicht so!" Bis jetzt haben alle Arschlöcher auf der Welt mich so genannt und ich habe ihnen jedes einzelne verdammte Mal vertraut.

„Du musst mir glauben. Du bist die einzige Frau mit der ich im Moment geschlafen habe."
„Wie willst du das beweisen?" unterbrach ich ihn.

„Seit dem ich dich das erste Mal in Irland gesehen habe, habe ich nie wieder mit einer anderen Frau geschlafen, weil du mir einfach nicht aus dem Kopf gegangen bist. Das musst du mir glauben, bitte." Er wurde langsam aufgeregt. Es schien so, als hätte er Angst, dass er mich verlieren könnte. Aber warum? Wenn ich auch nur eine der Frauen bin, mit der er rum vögelt.

„Das, was gestern passiert ist, war das Schönste, was ich je erlebt habe und das liegt alleine an dir. Überleg es dir bitte nochmal, bevor du abhaust."

Ich wollte gerade aus der Tür gehen, aber ich konnte nicht. Ich wollte nicht. Er hatte diese Verbundenheit gestern zwischen uns auch gespürt. Ich konnte nicht weg. Er saß immer noch auf dem Bett und wartete darauf, dass ich meine Meinung ändere. Ich musste ihm glauben. Ich wollte nicht, dass das alles hier vorbei geht. Ich ließ die Sachen auf den Boden fallen und lief auf ihn zu. Ich küsste ihn sanft.

„Lüg mich nicht an."

„Mach ich nicht."
„Verletz mich nicht."

„Mach ich nicht."

„Küss mich."

Und dann küsste er mich.

(Heey <33 Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, wie immer würde ich mich über einen Vote und ein Kommentar freuen ;) Schönen 1. Advent <3 Lg Frieda)   


Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now