Kapitel 28

1.2K 52 5
                                    

Auf einmal hupte jemand ganz laut, der uns sofort aus unserer Versunkenheit zog.

„Wer war das?" fragte ich reflexartig, wo ich mir im Nachhinein doch sehr blöd vorkam.

„Unser Fahrer."

„Jetzt schon?"

„Ja, klar." lächelte mich Marco selbstverständlich an. Ich hatte ja nichts dagegen, ich brauchte mich eh nicht mehr ausruhen aber...

„Meine Haare..." quengelte ich vor mich her und zog an meinen Spitzen.

„Was ist mit denen?"

„Hast du sie dir mal angeguckt, sie sehen aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst!"
„Ach Quatsch!"

Ich schmollte ihn an.

„Okay, na gut. Ich werde Auba Bescheid geben, dass er nochmal kurz hoch kommen kann, in der Zeit kannst du dann deine Haare machen."

Zufrieden lächelte ich ihn an. Er zog mich noch einmal zu sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Du weißt, dass du auch so gehen könntest, denn du bist jetzt schon wunderschön, aber weil du so eine Schippe gezogen hast, hast du nochmal Glück gehabt, denn dem konnte ich wirklich leider nicht widerstehen."

Ich sah ihn mit einem triumphierendem Blick an und verzog mich sofort ins Schlafzimmer, in meiner Tasche holte ich dann meinen kleinen Lockenstab raus, den ich Gott sei Dank noch eingepackt hatte, denn den hätte ich fast vergessen, hätte Alma mich nicht daran erinnert. Als ich ihn gefunden hatte, machte ich mich auf dem Weg zum Badezimmer. Ich bemerkte, dass irgendetwas anders war. Die Reinigungstücher und der ganze andere Frauen nötige Kram war mit einem Mal weg. Ein kleines Grinsen umspielte meine Lippen. Ich war mit einem Mal so glücklich, dass ich die ganze Welt umarmen könnte. Ich hatte es echt geschafft ihn aus dieser Lage zu holen und das konnten wohl nicht viele Frauen von sich behaupten. Ich verspürte einen Funken Stolz. Plötzlich hörte ich eine tiefe Stimme vom Flur, das musste wohl Auba sein, weswegen ich mich sofort an die Arbeit machte.

Ich ließ die letzte Locke über meine Schulter fallen. Ich mache mir nicht oft solche „ordentlichen" Locken, meistens habe ich einfach immer meine Natur Locken oder eher Wellen. Für wen müsste ich mich auch schon auf der Arbeit hübsch machen, das wäre albern. Ich betrachtete mich von allen Seiten in dem riesigen Spiegel, zum ersten Mal nach Jahren fühlte ich mich wieder richtig... hübsch. Ich nahm es sofort wieder zurück. Ich habe immer das Gefühl, ich würde damit eingebildet klingen, doch wenn ich ganz ehrlich wäre, ich fühle mich wirklich gut und vor allem wohl und das ist doch die Hauptsache. Ich machte den Lockenstab wieder aus, ließ ihn allerdings zum Abkühlen noch dort. Jetzt müsste ich mich erst einmal diesem anscheinenden Kumpel von ihm vorstellen. Als ich rauskam, saßen sie auf dem Sofa und redeten über irgendetwas. Es klang wie Fifa. Auch er hatte einen Anzug an, aber einen etwas anderen, nicht den typischen und klassischen wie Marco, sondern einen in blau, aber es gefiel mir, ist ja nicht schlimm, mal aus der Reihe zu tanzen. Als die beiden mich bemerkten, verstummten sie sofort. Sie bewegten sich nicht und sagten auch nichts. Die Situation war mir ein bisschen unangenehm, doch ich nahm allen Mut zusammen und hielt dem Mann meine Hand hin.

„Hallo, ich bin Amelie." lächelte ich, irgendwie so gut es ging.

„Duu bist also die Gute, die unserem Marco den Kopf verdreht hat." sagte er und erwiderte meinen Handschlag. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, wahrscheinlich wurde ich auch ein bisschen rot.

„Bro!" ermahnte Marco ihn und schubste ihn ein wenig.

„Sorry, so bin ich halt, habe eine ziemlich große Klappe, wie mir dieser Kerl hier immer sagt." Er nahm Marco in den Arm und wollte ihm gerade die Haare verwuscheln, Marco ging schon in Deckung.

Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now