Kapitel 26

1.4K 57 8
                                    

Ich verbrachte noch einige Tage im Krankenhaus. Genug Zeit, um sich aus zu kurieren und so viel zu schlafen wie ich nur konnte. Das hatte mir echt gefehlt nach den ganzen anstrengenden Tagen. Irgendwie war ich doch froh, dass alles so gelaufen ist. Natürlich war nicht die Tatsache gut, dass mein Vater mir eine verpasst hatte. Doch seit meinem Krankenhausaufenthalt hatte sich alles so positiv entwickelt. Ich habe mich seit endlos langen Jahren mit meiner Mutter versöhnt. Sie war endlich wieder meine liebenswürdige gute Mutter, die ich schon immer nur wieder zurück haben wollte. Und Marco... Dort war nun auch alles geklärt. Ich bin glücklich. Ich darf einfach nicht mehr so misstrauisch sein, sonst würde ich mir nur noch alles versauen und das wollte ich nicht, weil ich ihn echt mag. Außerdem hatte er mich ja zu dieser Feier eingeladen, deshalb hoffte ich inständig, dass ich heute Nachmittag hier rauskomme. Meine Wunde am Kopf war jetzt gut verheilt, nur meine Haare sahen noch ein bisschen komisch aus, aber mit denen könnte ich schon noch irgendwas anstellen, damit es nicht ganz so bescheuert aussehen würde.

Die Tage über besuchten mich nur noch Alma und Justus, ab und zu auch Marco, aber das war ja auch alles ein bisschen schwierig. Er hatte Training und konnte natürlich nicht den halben Tag damit verbringen mich zu besuchen, auch wenn er das vorgehabt hatte. Ich habe ihn davon abgehalten, nicht weil ich es nicht wollte, klar hätte ich sofort ja gesagt, aber ich kenne das, wenn man eigentlich Verpflichtungen hat und sich dann nicht wirklich entscheiden kann. Ich habe ihn so zu sagen damit einen Gefallen getan. Nur Mats kam nicht, was mich ein bisschen wunderte nach der Sache mit meiner Mutter. Das war alles schon ein bisschen merkwürdig. Doch das alles, war auch schon echt unglaublich. Ich meine, wie kann sich alles so schnell verändern in meinem Leben. Das kann doch alles nicht nur ein Zufall sein. Seit dem Irland Urlaub hat sich alles gedreht. Jetzt kommt auch noch meine Mutter dazu. Ich habe endlich das Gefühl, dass alles gut werden kann und das ist definitiv eines der besten Gefühle.

Alma stürmte in mein Zimmer, natürlich ohne anzuklopfen. Sie hatte eine Torte dabei.

„Ich habe doch noch keinen Geburtstag oder habe ich etwa alles verschlafen?"

Alma kam auf mich zu und umarmte mich kurz.

„Nein, alles gut. Ich dachte bloß, wenn du heute tatsächlich raus kommst, sollten wir das doch feiern."

Ich lächelte sie an. Sie kam mich jeden Tag, seit dem ich im Krankenhaus liege, besuchen. Sowas darf man wirklich wahre Freunde nennen.

„Justus konnte nicht kommen. Er wollte noch ein bisschen arbeiten, du weißt schon, wegen dem Kind und so."

„Das verstehe ich natürlich. Wie geht es euch eigentlich?" Ich sah mit einem warmen Lächeln auf ihrem Bauch.

„Uns geht es sehr gut und dem kleinen Racker gehts bestimmt noch viel besser, wenn Tante Amelie endlich wieder nach Hause kommt."

Ich musste lachen, es war schon komisch es so zu hören „Tante Amelie". Ich wäre gerne Tante, aber ich könnte ja wohl kaum meine Schwester dazu drängen ein Kind zu kriegen. Mit 16. Nein, das geht auf keinen Fall. Ich ertappte mich selber beim Lachen.

„Wieso lachst du?" 
„Ach nichts."

Alma schmunzelte mich an.

„Ich sehe mal, ob ich den Arzt heran gepfiffen bekomme, ich muss jetzt endlich wissen, ob du frei von hier bist." zwinkerte sie mir zu und da war sie auch schon weg. Wie still es auf einmal im Raum wurde, wenn sie nicht mehr da war. Da waren wir uns ziemlich ähnlich. Wir redeten manchmal echt viel. Wir haben einmal 2 Stunden miteinander telefoniert, dabei wohnen wir doch zusammen. Justus nennt uns immer „Die verrückten Hühner", ich hoffe, dass sich das nicht so schnell ändert, wenn Alma tatsächlich Mutter wird. Ach, ich mach mir schon wieder zu viele Gedanken um nichts. Das wird schon alles. Sie weiß, was sie da tut.

Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now