Kapitel 17

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Es war wirklich eines der schönsten Vormittage, die ich je in meinem ganzen Leben erlebt hatte. Klar ist das Frühstück mit Alma auch immer schön, aber mit Marco war es so besonders. Alles war auf einmal so besonders. Er hatte alles mit so viel Liebe gemacht. Frisch gepresster Orangensaft, frische Vollkorn Brötchen und alles mögliche an Aufstrich. Als wäre er heute morgen nochmal einkaufen gewesen. Aber natürlich musste er sich gut ernähren als Profifußballer. Warum vergesse ich das nur die ganze Zeit?

„Hast du noch Hunger?"

„Nein Danke, ich bin echt satt."

„Hat's denn geschmeckt?"
„Auf jeden Fall."

Er schmunzelte.

„Bekomme ich noch eine Zahnbürste?"

„Na klar." Er verschwand im Bad und kam mit einer ganz neuen Zahnbürste wieder. Ich musste lachen.

„Du hast ja wirklich alles hier oder?"

Er nickte nur stumm. Ich wollte nicht wieder an seine Frauengeschichten denken. Das ist Vergangenheit. Er hat gesagt, dass er sowas nicht mehr macht. Ich sollte mehr Vertrauen in ihm haben. Doch kann ich das wirklich, wenn ich ihn noch nicht mal richtig kannte?

Plötzlich klingelte sein Handy wieder. Man, er musste wohl immer sehr wichtig sein. Er ging kurz raus, das machte er komischer Weise immer. So, als wenn er etwas zu verbergen hatte. Ich löschte diesen Gedanken schnell wieder. Warum musste ich denn immer nur so misstrauisch anderen Menschen gegenüber sein. Ich hasse mich dafür.

„Amelie..." kam er wieder.

„Ja?" Er setzte sich zu mir auf's Bett.

„Ich hab ganz vergessen, dass ich heute noch Training habe."

„Oh..." sagte ich einfach nur.

„Klar, ich kann schnell fahren. Keine Frage."

„Ich möchte aber nicht, dass du fährst." flüsterte er und kam mir näher.

„Dann hast du ein Problem."

Er musste auflachen. Er hatte so ein schönes Lachen, sodass er es die ganze Zeit hätte tun können. Wir sahen uns lange in die Augen.

„Ich muss aber leider zum Training."

„Verstehe." Ich wollte gerade aufstehen, um mir mein Kleid anzuziehen, als er mich doch wieder zu sich ins Bett zog, sodass ich auf ihm lag.

„Du vergisst mich nicht oder?"

„Niemals."

Er zog mich zu sich runter und wir küssten uns nochmal. Ich genoss den Kuss, denn wer wüsste schon, wann ich nochmal einen von ihm bekommen sollte. Ich berührte noch einmal sein Gesicht. Dann ging ich runter von ihm und zog mich an.

„Das T-Shirt kannst du behalten."

„Wirklich?"

Er kam auf mich zu und umfasste meine Hüften. Leicht küsste er meine nackten Schulter.

„Klar, damit du mich nicht vergisst."

„Wie könnte ich dich nur vergessen." murmelte ich vor mich her. Er hatte es wohl nicht verstanden, denn er packte mittlerweile schon seine Sachen für's Training.

Zu Hause angekommen suchte ich gespannt nach einem glücklichen Pärchen. Alma und Justus. Doch Alma stand alleine in der Küche.

„Hey Süße." sagte ich. Sie drehte sich um und kam direkt auf mich zu, um mich zu umarmen.

„Ich hab dich lieb."

„Wow." sagte ich schnell.

„Was habe ich getan?" lachte ich.

Pure chance (Marco Reus FF)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz