Pure chance (Marco Reus FF)

Kapitel 32

Die frische Luft von meinen nach unten gefahrenen Autofensterscheiben machte aus meinen Haaren ein Chaos. Ich raste nur so durch die Straßen mit lauter Musik von den Twenty One Pilots. Ich war glücklich. Nichts konnte mir dies gerade vermiesen. auch, wenn ich mich noch so sehr anstrengte, es ging nicht. Ich konnte nicht aufhören zu lächeln. Die gemeinsame Zeit mit Marco heute Morgen versüßte mir den Tag. Das Wochenende war das Beste seit Langem, auch wenn ich meinen Vater wieder sehen musste und Mats so komisch war. Marco hatte mich in eine andere Welt befördert. Ohne Ängste und Sorgen. Das liebe ich so sehr an ihm. Ich fing langsam wirklich an mich in ihn zu verlieben.

Ich hielt an einer Ampel an und sang laut den Text mit. Es störte mich nicht, dass um mich herum noch andere Autos standen. Ich hatte das Gefühl, als wenn mich im Moment nichts mehr aufhalten könnte. Plötzlich hörte ich ein anderes Geräusch zwischen meinem Lieblingslied. Es war mein Handy. Ich drehte unfreiwillig die Musik leiser.

„Hallo?" fragte ich standardmäßig.

„Hey, Ami, bist du schon auf dem Weg?" Es war Alma.

„Ja, bin gleich da. Warum?" 
„Ach nur so."
„Soll ich was mitbringen? Mittag? Schokolade? Eis?"

„So verfressen bin ich als Schwangere noch nicht. Das kommt wahrscheinlich noch." lachte sie.

„Also nichts?" 
„Nein. Ich war schon mit Justus einkaufen."
„Super, ich bin denn gleich da. Bis dann!"

„Bis dann." Ich legte das Handy wieder weg und machte meine Musik wieder an. Ich kannte den Text schon längst auswendig, wäre auch schlimm, wenn ich ihn nicht wüsste. Ich würde so gerne mal auf ein Konzert von der Band, die letzten Jahre hat es sich einfach nicht ergeben. Auf einmal nahm ich schon wieder ein störendes Geräusch wahr, es war schon wieder mein Handy.

„Was?" ging ich genervt ran, die Musik ließ ich dieses Mal an. Ich hörte nur ein Lachen am anderen Ende der Leitung, welches mir sofort durch den Bauch ging. Ich machte leiser.

„Marco?" 
„Ja, der bin ich." 
„Hey." lachte ich. 
„Sorry, ich war gerade total..."

„In deinem eigenen Konzert?" 
„Ja."

„Was war das denn für ein Lied?" 
„Stressed Out von den Twenty One Pilots."

„Klingt auf jeden Fall nicht schlecht. Magst du sie?" 
„Total!" schrie ich ihn fast an. Er lachte nur leicht.

„Em... was ich eigentlich wollte, du hast dein Handy Aufladekabel bei mir vergessen."

„Ach, so ein Mist! Wie konnte ich das nur vergessen?" 
„Das frag ich mich auch, du bist doch sonst immer 24/7 am Handy."

„So ein Quatsch!" Ich wusste, dass er es ironisch gemeint hatte.

„Ich kann es dir vorbeibringen, nur leider nicht mehr heute."

„Heute könnte ich ausnahmsweise vielleicht auch Almas benutzen. Sagen wir morgen Abend?"

„Morgen Abend." sagte er einverstanden.

„Soll ich denn noch irgendwas kochen?"

„Wenn du Lust hast, ich freu mich. Ich muss jetzt auch los, Bis dann." 
„Bis morgen Abend." Dann legte er auch schon auf. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie hatte ich mir mehr erhofft beim Abschied. Ich sehnte mich gleich schon wieder danach, seine Stimme zu hören. Es ist wie eine Sucht. Mittlerweile war ich auch schon zu Hause angekommen. Ich machte alles aus, nahm meine Tasche aus dem Auto und schloss es ab. Ich sollte mir nicht schon wieder allzu viele Gedanken darüber machen. Es ist wie es ist und morgen sehe ich ihn wieder, was mich wenigstens etwas beruhigte. Dann müsste ich ihn auch unbedingt fragen, was das jetzt zwischen uns Beiden ist. Wir haben ja jetzt schon zwei Mal miteinander geschlafen, aber noch nie über das Thema Beziehung gesprochen. Es sei denn, es gibt schon längst nichts mehr zu klären. Als ich die Wohnungstür aufschloss sah ich direkt andere Schuhe. Ich konnte bloß nicht wirklich sagen, wer genau da war. Eigentlich bekommen wir nur ganz selten Besuch, ich wusste nicht, dass Alma jemanden eingeladen hat und wenn, dann hätte sie mir es auf jeden Fall gesagt. Verwundert betrat ich das Wohnzimmer und konnte mein Glück kaum fassen. Meine Mutter saß in unserem alten vermoderten Sessel und ich als ich weiter blickte wusste ich gar nichts mehr. Sofie meine kleine Schwester.