Kapitel 29

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„Hey Amelie! Was machst du denn hier?" kam Mats auf mich zu, ebenfalls im Anzug. Ich zuckte nur mit den Schultern und wusste nicht wirklich, was ich darauf antworten sollte. Ich wusste ja nicht mal, was ich eigentlich überhaupt hier wollte. Ich kenne niemanden, außer die drei. Ich fühlte mich ein bisschen unwohl, weil mich immer noch alle anstarrten. Ich bin wohl doch nicht so selbstbewusst wie ich immer dachte. Es ist komisch, so viele Augen auf seinen eigenen Körper gerichtet zu haben. Ich war das gar nicht gewohnt. Vielleicht sehe ich in dem Kleid ja doch nicht so gut aus, wie Marco es behauptete.

„Wollen wir uns erstmal setzen?" fragte Auba die Runde. Ich nickte eifrig und folgte ihm zu einem großen runden Tisch. Es sah alles so edel aus, nicht nach einer normalen Party. Sondern wirklich nach einer schicken noblen Feier. Obwohl ich auf meinen Schuhen gehen konnte, hatte ich trotzdem das Gefühl, ich könnte jede Sekunde auf dem Boden liegen, so weich wurden plötzlich meine Knie. Es war nicht normal, mein Kopf würde bestimmt schon wieder knallrot sein, denn meine Wangen fühlten sich wie ein Ofen persönlich an. Marco schob den Stuhl für mich heran, mit einem leichten Lächeln dankte ich ihm dafür. Am Tisch saßen noch andere Spieler, die Meisten kannte ich leider nicht, manchmal vom Sehen auf Plakaten vielleicht, aber nicht wirklich.

„Hat Marco dich hier her eingeladen?" stellte mir Mats ein erneutes Mal eine Frage, er schien alles wohl nicht wirklich zu verstehen.

„Ja." sagte ich knapp.

„Geht's dir denn wieder besser?"

„Ja." antwortete ich wieder. Ich konnte nichts anderes sagen. Ich war so steif und hatte solche Angst etwas falsches zu sagen.

„Das ist schön." Er sah mich nicht weiter an, sondern starrte in eine Ecke. Er wirkte mal wieder so komisch, irgendwie verwirrt und durcheinander.

„Geht es dir denn gut?" fragte ich ihn nun. Er sah mich irritiert, aber auch gleichzeitig ertappt an. Das konnte ich sofort deuten.

„Mir? Ja klar, alles bestens." Eine Lüge.

Ich nickte nur stumm und nahm mir vor ihn weiter zu beobachten. Ich machte mir ein bisschen Sorgen um ihn, aber ich wollte ihn auch nicht vor gesamter Mannschaft zur Rede stellen. Das müsste ich später irgendwann machen. Hoffentlich vergesse ich das auch nicht. Ein Kellner kam und sah mich mit größeren Augen an. Was hatten denn alle in diesem Raum mit mir?

„Ehm... Champagner?" Er wollte mir gerade ein Glas hinstellen, doch ich winkte dankend ab. Das schien ihn noch mehr zu verwirren.

„Ich nehme gerne ein Wasser."

Der Kellner starrte mich noch eine Weile an, ging dann aber schnell wieder seiner Arbeit nach. Schon komische Leute hier.

„Marco, du hast ja gesagt, dass sie hübsch ist, aber, dass sie dazu noch extrem heiß ist hast du nicht gesagt, wie kommt's?" sagte ein junger Mann, ich denke er muss so ungefähr in meinem Alter sein. Er kommt mir sehr als Macho vor. So wie früher in der Schule die Typen mit Cap, die sich für etwas besseres und cooleres gehalten haben. Eigentlich sollte ich ja keine Vorurteile haben, aber bei ihm, fällt es mir schon ein bisschen schwer.

„Sei ruhig." erwiderte Marco daraufhin belustigt und auch der andere Mann, der das gerade von sich gegeben hat, musste anfangen zu lachen.

„Wie heißt sie nochmal?" fragte ein Anderer.

„Amelie." sagte Auba und sah mich dabei lächelnd an.

„Schöner Name." sagte ein blonder Mann, erst jetzt bemerkte ich, dass neben ihm eine Frau saß, vermutlich seine Freundin. Sie sah nett aus, dabei aber auch genauso abwesend wie ich.

Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now