Kapitel 40

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Er bemerkte mich überhaupt nicht. Cathy und Mats sahen, dass sich der Ausdruck in meinem Gesicht schlagartig verändert hatte. Sie blickten hinter sich, ihm blieb ebenfalls der Mund offen stehen.

„Wenn du willst können wir auch woanders hin gehen." flüsterte Cathy mir zu.

„Nein, ist schon okay." sagte ich wie in Trance. 
Ich konnte es nicht fassen. Gerade habe ich mich noch so gut gefühlt. So neu und frisch, doch plötzlich ist all das wieder erloschen. Ich fühlte mich schlecht. So oft ich auch dachte, ich könnte einfach neu anfangen. Ich spüre nur noch Schmerz. Es fing alles wieder von vorne an. Ich wollte jedoch auch nicht einfach sagen, dass ich jetzt weg möchte. Mats und Cathy hatten sich so viel Mühe gegeben, es mir so angenehm wie möglich zu machen und er würde das jetzt kaputt machen.

Ich musste mich zusammenreißen, doch am Liebsten wollte ich ihm jetzt einfach auf der Stelle meine Pancakes ins Gesicht schmeißen.

„Amelie... du musst hier nicht bleiben."

„Er wird mir dieses schöne Café und diese tollen Pancakes nicht verderben. Ich möchte hier bleiben." erwiderte ich darauf knapp und gefasst.

Nun blickte Marco sich auch um, er sah viele Leute an, guckte vielleicht ob er jemanden erkannte. Er sah ein wenig hoffnungslos aus, als würde er jemanden suchen. Und dann sah er in meine Augen. Er bewegte sich kaum, reagierte nicht mal mehr darauf, was seine Barbie ihm zu sagen hatte. Er starrte mich einfach nur noch an und konnte seinen Blick kaum abwenden. Ich tat es ihm gleich. Ich wollte nicht die Erste sein, die den Blick auf etwas anderes richtet, weil ich befürchtete, er würde mich dann gar nicht mehr ansehen, dabei wollte ich das doch so sehr. Es fehlte mir. Er fehlte mir.

Jetzt bekam auch die super Mutti mit, wen Marco dort beobachtete. Sie schaute empört zu mir, das konnte ich schon mit nur einem Blickwinkel sehen. Sie stand auf einmal abrupt auf, was mich dann doch dazu brachte, den Blick abzuwenden. Sie stampfte mit ihrer dicken Babykugel auf uns zu.

„Hey Flittchen! Folgst du uns jetzt sogar schon?" fragte sie hysterisch. Ich lachte auf.

„Wie bitte? Ich war schon vorher hier."

„Dann solltest du jetzt aber lieber verschwinden. Wir wollen hier in Ruhe essen, bei deinem Anblick, könnte man sich noch am Essen verschlucken."

„Oh entschuldige, das möchte ich natürlich nicht herausfordern, aber ich würde mal sagen, dann solltest du dich besser in die andere Richtung setzen, um mich nicht ansehen zu müssen."

„Einen scheiß werde ich tun!" wurde sie lauter.

„Tja, dann musst du wohl gehen."

„Für wen hältst du dich, alter?"

„Für jemanden, der mit dem Vater deines Kindes gevögelt hat, während sich dein Embryo überhaupt erst in deinem Mutterleib entwickelt hat."

„Was redest du da? Embyo?"

„Gott, das Kind tut mir leid..." murmelte ich und auch Cathy und Mats sahen mich geschockt von der fehlenden Intelligenz dieser Frau an.

„Das habe ich gehört, du Schlampe! Glaub bloß nicht, dass du was Besseres bist, als ich!"

„Wie hast du mich gerade genannt?" nun wurde ich auch lauter und stand auf. Meiner Begleitung schien die Sache langsam unangenehm zu werden.

„Nenn mich noch einmal Schlampe und..." begann ich zu flüstern.

„Und was dann? Schnappst du mir Marco weg? Sieh es ein, er hat dich nur benutzt. Männer wollen ihren Spaß und du warst halt in dem Moment sein Spielzeug." Nun war ich sprachlos. Sie hatte einen wunden Punkt getroffen.

Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now