Kapitel 12

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Die Tür schloss sich auf und wir lösten uns aus unserem Kuss. Schritte kamen auf die Küche zu.

Justus stand in der Tür und sah uns mit großen Augen an. Warum hatten Alma und ich ihm nur einen Ersatzschlüssel gegeben? Jetzt hatte er diesen einen besonderen Moment so verdorben.  Wir beiden sahen uns an und warteten darauf von Justus etwas zu hören, doch er sagte nichts. Sondern starrte uns nur an.

„Was machst du hier?" fragte ich ihn schließlich.

Gelöst aus seiner Starre antwortete er mir. „Ehm... Ist Alma hier?"

„Nein."

„Was? Wo ist sie?" Justus Stimme wurde aufgeregt.

„Sie sagte, sie hätte noch Termine."

Justus rieb sich das Gesicht und atmete tief aus.

„Was ist denn los?" fragte nun Marco.

„Oh man das ist doch alles Mist!" sagte Justus laut.

„Du musst auch mit uns reden, sonst können wir dir nicht helfen!"

„Sag, was ist los?" ergänzte Marco meine Aussage. Ich lächelte ihm zu. Der Kuss fühlte sich wirklich gut an, auch wenn ich ihn praktisch nicht kannte, werde ich es nie bereuen, es getan zu haben.

„Alma... Sie..."

„Spuck es aus!"

„Sie ist schwanger."

„Sie ist was?" Meine Pupillen vergrößerten sich und ich konnte meinen Mund nicht zu machen. Das kann unmöglich wahr sein!

„Das hätte sie mir doch gesagt..."
„Sie hat es dir wirklich nicht gesagt?"

„Nein."
„Dann meint sie es wirklich ernst."

„Was meint sie ernst?"

„Sie will es abtreiben lassen."

Ich hatte das Gefühl, mein Mund öffnete sich noch weiter. Was hatte ich denn bitte alles verpasst.

„Also hat sie kein Magendarmvirus, sondern ist... schwanger?" Es war komisch es auszusprechen.

„Richtig."

„Warum hat sie es mir nicht gesagt, vertraut sie mir etwa nicht?"
Justus zuckte leicht mit den Schultern.

„Aber wie ist das denn überhaupt passiert? Sie ist doch sonst immer so vorsichtig."
Wieder zuckte er mit den Schultern. Ich sah zu Marco, der mich mitfühlend ansah.

„Wer ist denn überhaupt der Vater?"

Justus sagte nichts. Sein Mundwinkel zuckte kurz. Betrübt sah er auf den Boden.

„Nein! Das kann doch nicht dein Ernst sein!"

„Es tut mir leid..."

„Ach ja?"

„Es ist einfach passiert."
„Dass ihr miteinander gevögelt habt interessiert mich herzlich wenig, aber, dass du sie geschwängert hast..."

„Ja, ich wollte es doch auch nicht!"

„Dann hättest du besser aufpassen sollen. Verdammt!"

„Was regst du dich denn jetzt so auf?"

„Alma wollte ein besinnliches Leben führen mit Haus, Mann und Kinder. Und was hat sie jetzt? Eine viel zu enge Wohnung, einen Mann, der teilweise nur an sich denkt und ein ungewolltes Kind!"

„Wie meinst du das, dass ich nur an mich denke?"

„Naja, offensichtlich möchtest du das Kind nicht und weißt auch nicht, wie Alma sich jetzt fühlen muss."

Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now