Kapitel 8

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Im Flugzeug habe ich nur geschlafen. Ich war noch so geschafft. Die Flugzeugansage teilte uns gerade mit, dass wir in ungefähr 5 Minuten in Dortmund landen würden. Irgendwie war ich sehr betrübt. Jetzt würde der ganze Alltag wieder anfangen. Aufstehen, Ausbildung, und Schlafen. Nichts besonderes. Sollte ich danach einfach weiter machen? Als Hebamme in Essen arbeiten.

War das wirklich mein Traum? Ich wollte immer etwas kreativeres machen, aber finde mal etwas, wo du dich kreativ ausüben kannst und auch noch genug Geld zum Leben damit verdienen kannst. So einfach geht das nicht. Ich sah, dass Justus und Alma noch schliefen. Alma hat gefühlte 100 mal gespukt, was nachher echt eklig wurde. Sonst war sie doch gar nicht so empfindlich was fliegen angeht. Wahrscheinlich ist sie nur krank geworden.

Noch 2 Minuten bis Dortmund, danach müssten wir noch ungefähr 40 Minuten nach Essen fahren und damit meine ich, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ich fahren müsste.

Ich stupste die Beiden an.

„Wir sind da." Sie nickten nur und rafften sich langsam auf.

„Soll ich fahren?" Wieder nickten beide nur.

„Sagt mal, was ist eigentlich mit euch los?"

„Nichts." sagte Alma.

Sie stieg ins Auto, ohne noch ein Wort zu sagen. Gut, dann nicht. Ich setzte mich ebenfalls rein und machte erstmal das Radio an. Ich wollte gerade den Motor starten, als mein Handy aufleuchtete. Eine Nachricht auf Whatsapp, jedoch von einer unbekannten Nummer.

Sie schrieb: „Hey :)"

Ich schrieb nicht zurück, bei unbekannten Nummern sollte man schließlich immer vorsichtig sein. Ich legte mein Handy wieder zur Seite und fuhr los.

Nachdem wir Justus bei sich zu Hause abgesetzt hatten, waren wir nun auch endlich bei uns angekommen. Alma ging es immer noch total dreckig, weshalb ich sie auf die Couch schickte mit einer warmen Decke.

„Ich mache dir einen Tee." sagte ich fürsorglich.

„Danke." sie lächelte leicht, aber jedoch nicht wie sonst.

Ich ging in die Küche und suchte nach einem speziellen Tee für den Magen. Auf irgendwas hatte ich auch Hunger. Ich machte den Kühlschrank auf, dessen Inhalt leider sehr mangelhaft aussah. Ich ging wieder ins Wohnzimmer und brachte Alma den heißgekochten Tee.

„Danke, Mutti."

„Bedank dich gefälligst richtig." sagte ich aus Spaß.

„Ist wirklich alles okay oder brauchst du noch irgendwas?"

„Nein, alles okay."

„Meinst du, du hast einen Magendarmvirus?"

„Keine Ahnung." Sie sah abwesend aus dem Fenster.

„Alma?"

„Ja?"

Ich sah sie besorgt an. Das mache ich immer, wenn irgendwer sich nicht gut fühlt.

„Ach Süße, es ist wirklich alles gut. Mach dir keine Sorgen." Sie kannte mich und meine Macken.

„Dann hoffe ich mal, dass du mich nicht anlügst." Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Ich glaube, wir müssen einkaufen. Wir haben kaum noch was." sagte ich, während ich mich zu ihr auf die Couch gesellte.

„Ja. Können wir ja morgen machen."
„Oder jetzt. Dann bringe ich noch Eis mit und wir machen uns einen gemütlichen Mädelsabend mit Serien, Filmen und alles was dazu gehört."

Pure chance (Marco Reus FF)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora