Kapitel 37

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Seit den paar Tagen als meine Schwester und Marco hier waren, hat sich Marco kaum gemeldet und es sind jetzt schon ungefähr vier Wochen vergangen. Ich habe versucht, ihn anzuschreiben, aber ich bekam nur kurze Antworten. Ich mache mir wirklich Sorgen. Geht's ihm nicht so gut? Oder er hat er einfach nur Stress im Fußball? Ich weiß es nicht. Er sagt mir ja auch nicht, was los ist. Alma meint, ich solle mich da nicht so reinhängen, es kann ja sein, dass er jetzt einfach viel zu tun hat. Ich glaube, sie hat Recht. Allerdings vermisse ich ihn. Sein Lachen, seine Nähe, seine Küsse. Es tut weh, ihn plötzlich so lange nicht mehr bei mir gehabt zu haben. Wenn man so im Bett liegt an einem freien Wochenende kann man schonmal auf solche Gedanken kommen. Alma und Justus dann im Nebenzimmer turteln und lachen zu hören ist dann auch nicht gerade schön. Klar, ich gönne es den Beiden und sie werden bestimmt super Eltern, aber das erinnert mich nur noch mehr an Marco. Ich möchte weinen, nicht in seiner Nähe sein zu können.

Reflexartig nahm ich mein Handy, welches ich ja nun wirklich nicht oft benutze, allerdings seit dem ich so eine Art Fernbeziehung führe, fast täglich in meinen Händen halte. Ich schrieb ihm eine Nachricht

Hey, bist du zu Hause oder hast du Training oder sowas?

Ich legte mein Handy wieder auf den Nachttisch, ließ mich ins Bett fallen und seufzte. Die letzten Male hatte er auch nicht besonders schnell zurückgeschrieben, also erhoffte ich mir ziemlich wenig. Vielleicht wäre das ein super Moment, mir Eis aus dem Kühlschrank zu holen und mich danach wieder ins Bett zu kuscheln und Serien zu gucken. Doch auf einmal bekam ich wirklich eine Nachricht.

Zu Hause.

Wie, das war alles? Ich fragte mich, ob ich etwas falsch gemacht hatte. Aber eigentlich... Wie wäre es denn, wenn ich ihn mal besuchen fahre? Aber eigentlich ist es dafür doch schon ein bisschen zu spät. Allerdings möchte ich ihn wirklich sehen und dieses Wochenende habe ich nun endlich mal frei, warum also die Chance nicht nutzen? Ich frischte schnell mein Make-up auf, zog mir eine schwarze Hose, ein weißes Oberteil und eine Oversize Jeansjacke an. Meine Haare ließ ich offen. Ich packte meine Tasche mit dem nötigsten Sachen für ein kurzes Wochenende. Ich klopfte an Almas Tür.

„Herein!"

Sie lag gemütlich in Justus Armen im Bett. Ihr Bauch war ziemlich gewachsen. Es ist schön, sie nun so glücklich sehen. Die Beiden guckten gemeinsam American Horror Story. Ich musste schmunzeln. Alma und ich waren absolute Angsthasen in solchen Sachen. Justus störte sowas überhaupt nicht. Er musste sie gut beschützen.

„Ich fahre zu Marco." sagte ich knapp.

„Jetzt noch?" fragte Alma überrascht.

„Ja... ich vermisse ihn und ich wollte ihn gerne überraschen."

Sie schmunzelte. „Na dann mal los." sagte sie und grinste mich dabei an.

„Bis Sonntag oder so und euch noch viel Spaß!" rief ich noch und machte schon die Tür zu und zog meine Converse Schuhe an. Ich wollte jetzt einfach nur noch so schnell wie möglich zu ihm fahren. Ich drehte die Musik auf und fuhr wie eine Irre die Kilometer weg nach Dortmund.

Während der Fahrt, stellte ich mir mehrere Fragen. Was ist wenn er schon schläft? Immerhin ist es gleich 23.00 Uhr. Vielleicht möchte er mich ja gar nicht sehen? Aber ich bin seine Freundin, bitte. Was ist, wenn er gar nicht zu Hause ist und mich angelogen hat? Vielleicht macht er etwas Wichtiges, weswegen er gar keinen Besuch empfangen möchte?

Ich stoppte mich. Ich bin nun auf den Weg, das kann man nicht mehr ändern und er liebt mich, warum sollte er mich abweisen?

Als ich vor seinem Haus parkte, sah ich, dass noch Licht an war. Ich musste lächeln. Er war noch wach. Ich klingelte. Und klingelte ein weiteres Mal. Es machte keiner auf. Ich schaute noch einmal rauf. Licht war an. Ist was passiert? Doch dann sah ich ihn am Fenster vorbei gehen. Er war also da, aber warum machte er dann nicht auf verdammt. Ich klingelte ein weiteres Mal. Ich war bisschen aufgewühlt. Das passt so gar nicht zu ihm. Endlich wurde mir aufgemacht. Ich ging die Treppen rauf bis zu seiner Wohnung und klopfte an die Tür. Die Tür wurde aufgerissen.

Pure chance (Marco Reus FF)Where stories live. Discover now