» 34. Kapitel

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Ehe ich mich versah, hatte ich Sugas Schlafzimmer verlassen und die Tür hinter mir zugeknallt.
Erschrocken über mich selbst wartete ich noch einige Momente und sammelte mich währenddessen, doch Suga schien keine Anstalten zu machen, mir zu folgen.

Toll. Sollte er doch weiter schlafen. Konnte mir doch egal sein!
Ich würde Tae alleine finden. Jawohl.

Energie durchströmte meinen Körper, obwohl diese zum größten Teil aus Adrenalin geschöpft wurde.
Hier stand ich nun auf Level 100. Ich hatte weder etwas gegessen oder getrunken, noch einen Plan wohin ich sollte, nicht einmal eine Hose an.
Die perfekten Voraussetzungen für eine waghalsige Rettungsaktion.

Bitte, lass Tae am Leben sein.

Mit diesem Wunsch in meinem Kopf tapste ich blindlings einfach los. Den Flur hinunter, es war nicht weit, dann war ich auch schon wieder an der Sofarunde angekommen.
Wie schon gestern befanden sich dort Namjoon und J-Hope.
Namjoon hatte seinen Kopf in Papierkram und kompliziert aussehende Dinge gesteckt, Dokumente auf seiner Couch ausgebreitet, während J-Hope wiedermal faul dalag.

Als er mich jedoch sah, setzte er sich sofort auf.

„Oh, hey, Kleines!", er grinste erfreut. „Gerade wurde mir langweilig, gutes Timing. Setz dich doch! Wie war die gestrige Nacht? War es schön?"

„Keine Zeit, mich zu setzen", ich trat zu den Sofas heran.
„Kannst du mir sagen, wo sie Leute hinbringen, die sie festgenommen haben? Und mich eventuell hinführen?"

„Bitte was?", Namjoon schreckte aus seinen Unterlagen hervor und sah erschrocken zu mir hoch.
„Will ich wissen, warum?"

„Nein", winkte ich ab und wandte mich wieder abwartend zu J-Hope.
„Also?"

„Hmm...", J-Hope schien gedehnt nachzudenken.
„Auf die andere Seite bringen kann ich dich, ja... Aber wo genau diese Räume sind, weiß ich nicht. Ich kenne nur den Weg zu den Schwestern."

„Das wäre schon eine extrem große Hilfe", ich atmete erleichtert auf.
So groß konnte das nicht sein. Es war schaffbar!

„Na wenn du meinst...", J-Hope musterte mich grinsend und stand auf.
„Aber ab dem Schlafraum der Schwestern seid ihr auf euch alleine gestellt... Was kein Problem ist, denke ich. Suga kommt ja mit... Oder? Du gehst nicht etwa alleine?"

„Wieso kennst du den Weg dahin?", wich ich seiner Frage aus.

„Siehst du hier irgendwelche Partnerinnen? Wir haben auch Bedürfnisse", J-Hope lachte und sah zu Namjoon.
„Zumindest ich."

„Ich habe zu viel zu tun für so einen Quatsch. Also nerv' nicht", grummelte dieser, den Blick nicht eine Sekunde von seinen Papieren nehmend.

„Jaja", J-Hope verdrehte die Augen und sah wieder zu mir.
„Nur weil er ihren Tod nicht verkraftet hat."

„Du hast keine Ahnung, wie das ist", Namjoon sah plötzlich doch hoch, sein Blick toternst.
„Deine Partnerin hat sich ja selbst aufgegeben und ist freiwillig Schwester geworden. Hat dich alleine gelassen."

„Immerhin lebt sie noch! Im Gegensatz zu gewissen Partnerinnen, die in der Prüfung draufgegangen sind oder ge-."

„Halt die Klappe!", unterbrach Namjoon ihn plötzlich viel lauter als zuvor.
Ich zuckte zusammen. In was war ich bloß hinein geraten?

„Ihr haltet Beide die Klappe!", kam es plötzlich von einer tiefen Stimme hinter mir.
Überrascht drehte ich mich um und sah Suga an, der zu mir trat.

„Genau deswegen bin ich häufig im Freizeitpark. Mit denen hier würde ich wahnsinnig werden", grummelte Suga und reichte mir eine schwarze Hose.
„Hier. Du wolltest doch wohl nicht wirklich alleine und ohne Hose losgehen? Ich habe doch noch gesagt, ich beschütze dich."

Level 100 «Where stories live. Discover now