» 44. Kapitel

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Sofort verharrte ich in meiner Position und starrte zuerst auf die Person bei J-Hope, dann auf die Pistole.
Es war das gleiche Modell, das ich bei meiner Prüfung von Level 19 auf 20 Jimin entgegen gehalten hatte.

„Wow, okay", Suga, der sich im Gegensatz zu mir ganz entspannt bewegte, richtete sich langsam auf, den Blick nicht von dem Arbeiter wendend und ihm vollkommen zugewandt.

Kaum hatte er mich losgelassen, gefror mir das Blut in den Adern und die Panik ergriff mich. Ich fühlte mich von einem Moment auf den Anderen schutzlos.

„Ich kann das erklären!", J-Hope lachte gezwungen.
„Er hat uns beim Essen besorgen beobachtet, macht hier oben Patrouille. Und naja, den Rest kann man sich denken."

„Wofür habe ich bitte die Kameras ausgeschaltet, ugh", Suga war mittlerweile vom Bett runter und stand, die Arme beschwichtigend gehoben und langsam Richtung Tür tapsend.
„Ganz ruhig, ich regel das."

„Du regelst nichts! Stehen bleiben oder ich schieße!", durchschnitt die Stimme des jungen Mannes die Luft wie eine Klinge und ließ Suga in seiner Bewegung innehalten.
„Ich habe freie Erlaubnis zu Schießen!"

„Ganz ruhig...", Suga rührte sich nun keinen Millimeter mehr und aus meinen Augenwinkeln konnte ich sehen, wie er von Augenblick zu Augenblick gestresster wurde.

Der junge Mann mit der Pistole fuhr einfach fort.
„Wir haben Befehl, zwei Feinde der Gemeinschaft, Flüchtlinge, festzunehmen und im Notfall sie und Mithelfer zu eliminieren."

Sein Blick fiel auf Taehyung und mich und fixierte uns.
Er meinte eindeutig uns Beide.

Ich wich seinem Blick schnell aus und sah statt direkt in seine Augen auf seine Stirn.
Dunkelbraune, zottelige Haare fielen ihm in die Stirn, unterstrichen die dunklen Augen, die uns oberhalb der Maskierung entgegen starrten.
Aus irgendeinem Grund kam er mir bekannt vor, ich hatte ihn gewiss schon einmal getroffen, doch ich konnte mich nicht erinnern, wo, wann und wer er war. Dabei lag es mir auf der Zunge.

„Du scheinst noch nicht lange dabei zu sein, oder?", lenkte Suga seine Aufmerksamkeit von Taehyung und mir ab.

„S-sei still!", rief ihm der Mann entgegen und richtete seine Pistole nun auf Suga.

„Habe ich mir doch gedacht", Suga ließ seine Arme sinken und verschränkte sie lässig ineinander.
„So offen mit den Befehlen gehen nur Neulinge um. Du hast noch gar keine Ahnung."

„Sei still habe ich gesagt!", der Zeigefinger des Mannes entsicherte die Waffe und fuhr blitzschnell zum Auslöser, wo er jedoch zum Glück verharrte.

„Weißt du was?", Suga trat einen Schritt vor.
„Ich werde dich jetzt gleich, in dem einen Moment, in dem du nicht aufpasst, ohnmächtig schlagen."

„W-was?", der Arbeiter legte leicht perplex den Kopf etwas schief.
„Sehr witzig! Ich bin bewaffnet, du hast keine Chance! Du kannst nur gegen mich scheitern."

Scheitern.
Wie ein Blitz durchfuhr es mich.
Natürlich! Daher kannte ich ihn! Wie konnte ich das nur vergessen haben?

„Jin!"

Level 100 «Where stories live. Discover now