» 21. Kapitel

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Abermals warf Suga mir den kleinen Ball mit voller Wucht zu, sodass ich ihn gerade erst im letzten Moment fangen und zurück zu Suga werfen konnte.
Meine Reaktionsfähigkeit war in den letzten Tagen um einiges schneller geworden und ich war mittlerweile tatsächlich fähig, langsamere und schwächere Schläge aufzuhalten.

„Nochmal!", rief mir Suga zu und warf wieder den Ball. Meine Hand zuckte sofort zur Seite und umfasste den Ball, bevor er an mir vorbeizischen konnte.
Mittlerweile ließ ich so gut wie keinen Ball hinter mich in die Rosenhecke oder auf den Boden des Karussels fliegen.
Die Sonne stand hoch über dem Dach des Karussells und wir standen genau im Schatten darunter, sodass sie uns nicht blenden und stören konnte.

„Du darfst dich auf keinen Fall auf den Boden zwängen lassen. Wenn du liegst, hast du verloren, verstehst du?
Bleib unter allen Umständen stehen."

Rasch warf ich den Ball zurück und warf einen Blick auf mein Armband. Sofort blieb mir die Luft weg.
Wann war es so spät geworden?! Wenn ich den Aufzug erwischen wollte, müsste ich jetzt unbedingt lossprinten!
Obwohl... War es nicht sogar zu spät?

„Ich muss los, der Aufzug!", panisch sah ich wieder zu Suga hoch.

„Hm?", Suga tat so, als wüsste er nicht, wovon ich sprach und warf den Ball zu mir, den ich sofort schnappte.

„Ich muss wirklich los! Wenn ich den jetzt verpasse, komme ich vor Abend nicht mehr hoch und verpasse das Training mit Tae!"

„Na und?", Suga sah unbeeindruckt aus.
„Das Training da oben mit dem sinnlosen Einhauen ist unwichtig im Vergleich hierzu. Schlagen kannst du auch so, das hier zählt."

„Aber ich muss, Tae-"

„Tae hier, Tae da", Suga warf die Hände über seinem Kopf zusammen.
„Ausreden hier, Ausreden da. Wenn du wirklich hoch wollen würdest, hättest du nicht die Zeit vergessen oder wärst schon längst losgerannt. Gib's doch zu."

Perplex stand ich dort und sah ihm entgegen.
Tief in mir wusste ich, dass er recht hatte. Er hatte mit jedem Satz recht.
Ich wusste, dass ich musste, doch ich wollte im Grunde nicht.

„Natürlich habe ich recht. Und jetzt wirf schon zurück", Suga ließ grinsend die Arme sinken.

„Woher-"

„Nein, ich kann deine Gedanken nicht lesen", Sugas Grinsen wurde noch breiter bei meiner Reaktion.
„Aber ich hab' sie wohl richtig erraten, was?"

„Du bist unglaublich", ich verdrehte meine Augen und warf ihm den Ball zu.
Zum Aufzug zu rennen war jetzt sowieso zu spät. Hoffentlich würde meine Abwesenheit nicht groß auffallen...
Außer natürlich bei Taehyung...

„Ich weiß, danke", Suga warf den Ball über sich und fing ihn spielend leicht wieder.
„Der Aufzug ist jetzt übrigens hoffnungslos weg. Dir bleibt nichts anderes übrig, als hier weiter wichtige Dinge zu lernen."

„Ich weiß...", seufzte ich.

Das wusste ich. Er hatte recht. Ich wusste, dass es das hier mehr brachte.
Warum wusste ich eigentlich mehr darüber und über Weiteres als über Suga?

Level 100 «Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin