» 53. Kapitel

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„Blut?!", wiederholte ich geschockt, um überhaupt erst zu realisieren, was gerade von J-Hope gerufen worden war.

Suga und ich brauchten uns nicht einmal ansehen, kein Wort wechseln und schon sprinteten wir gleichzeitig zurück.
Da die Hecke auf jeden Fall zurück führen würde, orientierte ich mich an ihr. Anscheinend hatten wir uns gar nicht so weit vom verlassenen Freizeitpark entfernt.

Der Abstand beim Laufen zwischen Suga und mir wurde immer größer.

Auf halbem Weg kam J-Hope dazu, dessen Augen weit aufgerissen waren. Doch statt uns eine Antwort zu geben, rannte er uns nun voraus wieder zum Karussel.

„Wartet!", rief ich ihnen zu, als sie schon fast angekommen waren und ich das Karussel erst noch aus der Ferne sehen musste.
Doch ich brauchte nicht näher kommen, um zu erkennen, was los war.

Taehyung lag, wie wir ihn zurück gelassen hatten, auf der Matratze. Sein Rücken jedoch war durchgedrückt, sein Gesicht vor Schmerz verzerrt, die Augen fest zusammen gekniffen.
An seinen Mundwinkeln lief Blut entlang.

„Aufrichten! Sofort! Er erstickt am eigenen Blut!", wies Suga J-Hope an und gemeinsam drückten sie Taehyung jeweils an einer Schulter hoch.

Kaum saß Taehyung aufrecht, lehnte er sich nach vorne und hustete lauthals.
Panisch schlug er seine Hand vor den Mund, doch der Blutschwall, der nun an seinen Händen herunter tropfte, ließ sich kaum aufhalten.

„Er hustet schon zum fünften Mal oder so, und jedes Mal kommt mehr und mehr Blut! Ich weiß doch auch nicht", J-Hope war außer sich vor Panik.
„Was machen wir denn jetzt?!"

Mittlerweile war ich bei ihnen angekommen und ließ mich direkt daneben auf die Knie fallen.
Ängstlich starrte ich Taehyung an, der unregelmäßig immer wieder nach Luft schnappte und am ganzen Leib zitterte.

„Diese Bastarde. Warum habe ich nicht daran gedacht? Er war viel zu unverwundet", knurrte Suga.
„Die größten Verletzungen sind also nicht außen, sondern innen."

„Wie bitte?!", erschrocken starrte ich von Taehyung auf Suga und sofort wieder zurück.
Verletzungen in Taehyung?!

„Ich habe keine Ahnung, wie man sowas verarztet", kam J-Hope wieder dazu.

„Können wir auch nicht", Suga hielt für einen Moment inne.
„Er bräuchte die Krankenstation oder ein Krankenhaus. Sonst stirbt er."

„Aber er ist auch auf der Flucht, die behandeln ihn niemals, sondern töten ihn sofort", warf J-Hope ein.

„Schon okay, Leute, mir geht es gut", nuschelte Taehyung und einiges an Blut tropfte unter seinen Händen auf seinen Schoß, was sein weißes Shirt sofort färbte.
Erschrocken starrte ich auf den Fleck und merkte, wie mir übel wurde. Diese Verletzung, dieses Blut kam aus seinem Inneren.

„Du musst nicht den Starken spielen, dafür bin ich da", Suga legte eine Hand auf Taehyungs Stirn, die leicht schwitzig war.
„Ganz sicher, dass es jetzt wieder geht? Ist dir schwindelig?"

„Alles wieder gut, ehrlich", Taehyung schüttelte ein wenig seinen Kopf, während er seine Augen geschlossen ließ.

Noch einen Moment sah ihn Suga prüfend an, dann nickte dieser.
„Leg dich wieder hin, aber seitlich, damit du nicht erstickst. Halte das Husten nicht zurück, sonst wird es schlimmer, verstanden? Ich lasse mir noch etwas einfallen."

Während Suga Taehyung mit Vorsicht dabei half, sich wieder hinzu legen, spürte ich, wie J-Hope mir eine Hand auf den Rücken legte.
„Er wird sterben, es tut mir so Leid."
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte, zu weinen, doch seine Worte ließen mich aufjapsen.
Diese Hilflosigkeit.

Level 100 «Where stories live. Discover now