» 35. Kapitel

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Zugegeben, ich hatte mich schon alleine auf Rettungsmission gesehen, doch seit sich Suga angeschlossen hatte, sah ich tatsächlich so etwas wie eine Chance.
Ich sollte ausnahmslos jede Hilfe annehmen, die ich bekommen konnte.

„Okay, weiter", wies uns J-Hope mit einem kurzen Handzeichen freien Weg an und Suga und ich huschten schnell um die Ecke zu J-Hope.

Dieser war an einer Wand stehen geblieben. Es war eine der äußeren Wände, jedoch die einzige Seite ohne Fenster.
Wir befanden uns auf Level 50.

„Mach schon, schneller", trieb ihn Suga an, während er sich zu allen Seiten umsah.
Sämtliche Sicherheitssysteme liefen vermutlich seit gestern auf Hochtouren, also konnten wir uns zu langsames agieren nicht leisten.

„Lass ihn in Ruhe machen", beruhigte ich Suga, um J-Hope zu unterstützen.
Selbst wenn es nur ein wenig war, so aufgeregt hatte ich Suga bisher auch noch nicht erlebt.

„Weiter", rief in diesem Moment J-Hope auf, stoppte sein Rumtippen an der Wand und trat einen Schritt zurück.

Vor uns fuhr ein rechteckiger Teil der weißen Mauer zurück, klappte sich um und machte dann beim wegfahren in alle Seiten den Weg frei.
Der Weg erwies sich als weiterer Flur, der jedoch dunkler als der war, auf dem wir uns befanden.
Zumindest noch befanden.

Erstaunt starrte ich auf den Eingang vor uns.
Wenn ich gewusst hätte, dass der Turm hinter der Wand weiter geht...

„Weiter", riss mich Sugas Stimme aus meiner erstaunten Starre.

Gemeinsam nahmen wir den Weg weiter auf, J-Hope an der Spitze, dann mit einigem Abstand ich und Suga machte den Schluss.
Die Gänge waren wie leer gefegt, hallten schrecklich und nur kalte Säulen stützten die Decke. Sämtliche Wände waren rissig, alt und kaputt, schmutzweiß bis grau und sahen aus, als würden sie jeden Moment zusammen zu brechen.
Man steckte wirklich alles an überschüssigem Geld entweder in die Tasche der Obersten oder in die Renovierung des Hauptturms.

J-Hope vor uns wurde langsamer, sodass wir ihn schnell eingeholt hatten.

„Also... Das hier ist der Teil für die Frauen, also die Schwestern...", erklärte er leise beim Gehen.
„Momentan ist nichts zu tun, also müssten sie alle im Schlafsaal sein... Wir müssen leise sein."

„Wer redet hier, du oder wir?", kam es von Suga zurück.

„Nicht der richtige Zeitpunkt", ich strafte Suga mit einem bösen Blick, dem er jedoch schnell gespielt gelangweilt auswich.

„Jedenfalls kommt ihr auf diesem Weg raus. Ich werde hier rumlungern und euch dann raushelfen, also wehe ihr kommt nicht zurück", fuhr J-Hope fort und blieb vor einer Tür stehen.
„Das hier ist der Schlafsaal. Es sollte einen Weg hindurch zu den Männern geben. Und dort solltet ihr euren kleinen Freund finden."

„Wir sind nicht befreundet-"

„Suga. Nicht jetzt", unterbrach ich ihn schnell und trat zu J-Hope.
„Danke, ehrlich. Für Alles."

„Ach, das war doch nichts...", J-Hope fuhr sich verlegen durch die Haare.
Vielleicht war er doch nicht so ein komischer Kerl wie ich dachte.

„War es wirklich nicht", kam Suga dazwischen, schwieg jedoch nach nur einem Blick meinerseits.

„Passt auf euch auf. Die Arbeiter sind wahrscheinlich nicht so friedlich wie die Damen", fuhr J-Hope fort.

„Machen wir."

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